Dieter Hecking, Chefcoach des VfL Wolfsburg, veränderte seine Startelf nach dem 4:0-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart auf drei Positionen: Träsch ersetzte Jung (Muskelverhärtung) rechts in der Abwehr. Im offensiven Mittelfeld rückte Perisic von rechts nach links für den verletzten Caligiuri (Muskelfaserriss im Oberschenkel). Zudem erhielt Olic im Angriff zugunsten von Dost eine Pause.
Krasnodars Trainer Oleg Kononov nahm nach der 1:2-Auswärtspleite bei Mordowia Saransk in der Premier Liga sogar vier Wechsel vor: Neben der Hereinnahme von Dykan für Sinitsin im Tor begannen auch Gazinsky und Laborde, die wie Dykan bereits beim 4:2 im Hinspiel in der Startelf gestanden hatten, für Joaozinho und Ismaylov. Obendrein startete - anders als zwei Wochen zuvor - Wanderson für Mamaev.
Benaglio hält den VfL im Spiel
Trotz leichter Feldüberlegenheit der Wolfsburger gestalteten die früh störenden und auch selbst gelegentlich schnörkellos nach vorne spielenden Südrussen die Partie von Beginn an ausgeglichen. Die erste nennenswerte Gelegenheit hatte FK durch Granqvist, der einen Kopfball nach einem Eckball aber am Tor vorbei platzierte (11.). Kurz darauf zielte auf der Gegenseite De Bruyne von links im Strafraum knapp am rechten Pfosten vorbei (12.).
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Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Niedersachsen mit Krasnodar - ähnlich wie bereits im Hinspiel am 23. Oktober in der erste Hälfte - immer größere Probleme. Zwar bemühte sich der VfL im Spiel nach vorne, doch fehlte es in Strafraumnähe an zündenden Ideen. FK nutzte dagegen mit direktem Spiel kleinere Lücken im Defensivverbund der "Wölfe" clever. So setzte Pereyra in der 23. Minute Akhmedov gekonnt in Szene, der von rechts im Strafraum mit einem wuchtigen Schuss am stark parierenden Benaglio scheiterte.
Nur fünf Minuten später musste der Schweizer abermals in höchster Not eingreifen, nachdem Wanderson in der Mitte frei zum Abschluss gekommen war (28.). Kurz darauf musste FK wechseln: Linksverteidiger Kaleshin konnte mit Oberschenkelproblemen nicht weitermachen (30.). Wolfsburg tat sich weiter schwer, hatte aber in der 35. Minute nach einem Konter durch Guilavogui seine beste Chance, die der Franzose allerdings wenig kaltschnäuzig vergab. Vor der Pause musste dann auch der VfL seinen Linksverteidiger auswechseln, ebenfalls mit offenkundigen muskulären Problemen. Klose übernahm die für ihn ungewohnte linke Abwehrseite (40.).
Heckings Joker stechen
Er kam rein und traf prompt doppelt: Aaron Hunt (Mi.), hier beim 1:0. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte Dieter Hecking Hunt für Perisic. Der Ex-Bremer rückte in die Zentrale hinter Dost, De Bruyne nach rechts. Keine zwei Minuten waren die Umstellungen alt, da führte der VfL schon mit 1:0! Träsch flankte von rechts in die Mitte, wo Joker Hunt am zu spät kommenden Dykan vorbei ins leere Tor einköpfte (47.). Krasnodar zeigte sich nicht geschockt. Laborde zwang Benaglio zu einer weiteren Parade (51.).
Doch bei Wolfsburg hatte Hunt nach seiner Hereinnahme plus Tor nun Blut geleckt. Mit einer weiten Flanke aus dem Halbfeld fand Träsch den Offensivakteur ein zweites Mal, der sich den Ball gekonnt mit der Brust vorlegte und dann eiskalt an Dykan vorbei abschloss - 2:0 (57.). Zwingender war nun Wolfsburg dank Hunt, doch Krasnodar blieb unvermindert gefährlich. Ari scheiterte aus etwa 15 Metern frei vor Benaglio am Schlussmann (61.). Auf der Gegenseite war es Dost, für den nach De-Bruyne-Zuspiel erst am gut reagierenden Dykan Endstation war (67.).
Bendtners später Doppelpack
In der Folge wogte das Spiel weiter hin und her. Nach langem Ball aus der eigenen Hälfte machte sich Wanderson Richtung Wolfsburger Tor auf, ließ noch Knoche aussteigen und vollendete dann an Benaglio vorbei in die Maschen (72.). Begann nun das große Zittern für den VfL? Nein! Denn nur rund eine Minute später stellte Wolfsburg den alten Abstand wieder her: De Bruyne bediente von rechts maßgenau Guilavogui, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (73.).
Auch danach spielte FK weiter munter mit, doch Tore schossen nur noch die Wolfsburger. Scheiterte Dost noch mit einem Volleyschuss an Dykan (72.), war es anschließend der für den Niederländer gekommene Bendtner, der in den Schlussminuten sogar noch einen Doppelpack erzielte: Zunächst verwandelte der Däne einen von Granqvist an Hunt verschuldeten Strafstoß (89.). Dann traf Bendtner mit Hilfe des Innenpfostens gleich noch einmal (90.+1). Der Schlusspunkt unter dem siebten Pflichtspielsieg des VfL in Serie.
Der VfL Wolfsburg trifft am Sonntag (15.30 Uhr) vor heimischer Kulisse in der Bundesliga auf den Hamburger SV. Krasnodar spielt am selben Tag bereits um 13.45 Uhr gegen Rubin Kasan. In der Europa League geht es in der Gruppe H am Donnerstag, den 27. November, weiter - mit den Duellen Krasnodar gegen Lille OSC (18 Uhr) sowie Wolfsburg gegen den FC Everton (19 Uhr).