EM

Wird auch Buffon vorgeladen?

Italien: Wettskandal lässt keine Ruhe einkehren

Wird auch Buffon vorgeladen?

Äußerte sich engagiert über die Vorwürfe: Gianluigi Buffon.

Äußerte sich engagiert über die Vorwürfe: Gianluigi Buffon. Getty Images

Laut der "Gazzetta dello Sport" vom Mittwoch hatte der Keeper in der vergangenen Woche in Bezug auf eine angebliche Ergebnisabsprache in der vergangenen Saison gesagt: "Wenn zwei Mannschaften unentschieden spielen wollen, ist das ihre Sache. Manchmal sagt man: Zwei Verletzte sind besser als ein Toter." Buffon bezog sich dabei offenbar auf das 2:2 im Zweitligaspiel zwischen Siena und Novara. Die Zeitung berichtet weiter, dass die Polizei den Kapitän der Azzurri wegen dieser Antwort als Zeugen befragen will.

Buffon wies die Kritik an seinen Äußerungen zurück. "Ich bin enttäuscht und erstaunt, was hier läuft. Ich habe mich nur ehrlich geäußert. Und das hat nichts mit Manipulation zu tun. Wie können meine Worte mit den Machenschaften von Kriminellen auf eine Stufe gestellt werden?", sagte der Keeper im Trainingslager in Florenz. Aus der Ruhe bringen wolle sich Buffon aber nicht. "Ich habe volles Vertrauen in die Staatsanwaltschaft. Die Stimmung in unserem Team ist gut", sagte der 34-Jährige, merkte aber gleichzeitig auch an: "Diesmal ist das gesamte System Fußball von dem Skandal betroffen."

Spielersteckbrief Buffon
Buffon

Buffon Gianluigi

Spielersteckbrief Bonucci
Bonucci

Bonucci Leonardo

Spielersteckbrief Criscito
Criscito

Criscito Domenico

Juventus Turin - Vereinsdaten
Juventus Turin

Gründungsdatum

01.11.1897

Vereinsfarben

Weiß-Schwarz

mehr Infos
Italien - Vereinsdaten
Italien

Gründungsdatum

01.01.1898

mehr Infos

zum Thema

Cremonas Staatsanwalt Roberto Di Martino hatte Buffons Äußerungen als deplatziert kritisiert. "Vielleicht war es nur ein Missverständnis, aber derartige Äußerungen hätte er besser vermieden", meinte der Jurist. An der angeblichen Ergebnisabsprache im Spiel zwischen Siena und Novara soll auch der damalige Siena-Coach Antonio Conte beteiligt gewesen sein. Gegen den jetzigen Juve-Trainer wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Am Pfingstmontag durchsuchten Beamte sein Haus. Conte weist den Vorwurf zurück.

Auch gegen Sienas Präsident Massimo Mezzaroma wird ermittelt. Zwei Spieler des Teams haben ausgesagt, dass der Vereins-Boss Spieler und Trainer aufgefordert habe, das Zweitligaspiel gegen Varese in der vergangenen Saison absichtlich zu verlieren. Der Klub-Chef habe auf die Niederlage seines eigenen Teams gewettet.

Die Staatsanwaltschaft Neapel schloss am Mittwoch ihre Ermittlungen zur Kriminalität im Fußball ab. Neben weiteren Personen will sie auch den ehemaligen Ersatztorhüter der Nationalelf, Matteo Gianello, wegen Sportbetrugs anklagen. Der Ex-Keeper des SSC Neapel soll in der Saison 2009/10 das Erstligaspiel des Clubs gegen Sampdoria Genua und weitere Partien manipuliert haben.

In Cremona setzte die Justiz dagegen ihre Verhöre am Mittwoch fort. So wurde unter anderem auch die Aussage Lazio Roms Kapitän Stefano Mauri erwartet. Miroslav Kloses Teamkollege war am Montag im Rahmen der Aktion "Letzte Wette" verhaftet worden. Ihm wird die Manipulation von Erstligaspielen der Römer in der Saison 2010/2011 vorgeworfen.