Bundesliga

"Teuerste Bratwurst": Stefan Kießling und der Skibbe-Kniff

Ehemaliger Stürmer zu Gast bei "kicker meets DAZN"

Von der "teuersten Bratwurst" zum Torschützenkönig: Kießling und der Skibbe-Kniff

Mentor und Stürmer: Michael Skibbe (re.) und Stefan Kießling.

Mentor und Stürmer: Michael Skibbe (re.) und Stefan Kießling.

"Die teuerste Bratwurst aus Nürnberg" - an diese Überschrift kann sich Stefan Kießling noch genau erinnern. Seine Karriere bei Bayer 04 Leverkusen beendete er 2018 zwar als uneingeschränkter Publikumsliebling, er startete sie aber nicht als solcher. Im Gegenteil.

"Es gab zig Situationen", erinnert sich Kießling in der aktuellen Folge "kicker meets DAZN" und nennt unter anderem den Pressebericht, der 2006 nach seinem Wechsel von Nürnberg nach Leverkusen über ihn verfasst worden war.  "Natürlich gab es Pfiffe, wenn mir die Brustannahme wieder zehn Meter weggesprungen ist." In seinen ersten zehn Bundesligaspielen für die Rheinländer gelang dem damals 22-Jährigen kein einziges Tor.

"Ich sollte damals mit Dimitar Berbatov die Doppelspitze bilden, aber dann ist er gewechselt und ich stand alleine da", berichtet der heute 38-Jährige. "Es war nicht einfach und hat nicht so funktioniert wie erhofft."

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Besonders an ein 0:3 in Stuttgart im Oktober 2006 kann sich der heutige Assistent der Leverkusener Geschäftsführung noch gut erinnern. "Ich habe mit Andrey Voronin zusammen im Sturm gespielt und uns gelang gar nichts", sagt Kießling. "Unser Trainer Michael Skibbe sagte dann in der Halbzeit: 'Es tut mir leid, ich muss dich rausnehmen.' Er hat es mir dann auch erklärt: Ich habe in dem Spiel zig mal versucht, den Ball zu erobern, ihn auch oft gehabt, aber immer wieder verloren. Dadurch war das Bild von mir schlecht. Voronin hatte gefühlt gar keinen Ballkontakt. Er war unauffällig. Deshalb hat er lieber mich rausgenommen." Kießlings kicker-Note damals: 5,5.

Trotz der vorzeitigen Auswechslung spielte gerade Skibbe eine entscheidende Rolle für Kießlings Wandlung zum Torjäger. "Er hat mich da richtig angepackt", berichtet der sechsmalige Nationalspieler - und erklärt den Kniff, mit dem sein Coach ihn aus dem Loch holte. "Er hat gesagt: 'Ich pack dich da weg von der Zentrale, da wirst du nicht nach Toren gemessen.'" Der Strafraumstürmer Kießling spielte fortan Rechtsaußen - und der Plan ging auf: "Ich konnte die Linie entlang rennen und mich reinbeißen. Dadurch habe ich mich reingearbeitet."

Ein Wendepunkt in Dortmund

Im letzten Spiel der Hinrunde gelang dem Angreifer ein wichtiges Tor in Dortmund - der endgültige Wendepunkt. "Zur Winterpause blieb das dann in Erinnerung", sagt Kießling im Podcast. "Ab dem Zeitpunkt hat es klick gemacht und es hat funktioniert."

Und wie. Insgesamt schoss die einstige "Bratwurst" 131 Bundesligatore für Leverkusen, nur Ulf Kirsten (182) gelangen mehr. 2012/13 sicherte er sich die kicker-Torjägerkanone - mit einem Treffer Vorsprung auf den damaligen Dortmunder Robert Lewandowski. "Das Tor in Hamburg, mit dem ich die Torjägerkanone gewonnen habe", sagt Kießling angesprochen auf seine vielen Treffer, "ist das erste, was mir sofort in den Kopf kommt".

Warum er sich an viele anderen Tore gar nicht mehr erinnern kann, welche die Favoriten seiner fast 400 Stück starken Trikotsammlung sind und welchen Rat er jungen Stürmern gibt, erklärt Kießling bei "kicker meets DAZN". 

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mib