Villarreals Trainer Marcelino Garcia Toral tauschte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Getafe dreimal Personal: Kapitän Bruno Soriano, Cani und Uche verdrängten Moises Gomez, Pina sowie Moreno. Der zuletzt verletzte dos Santos saß zumindest wieder auf der Bank.
Gladbach-Coach Lucien Favre vertraute in der Europa League wie gehabt auf sein Sturm-Trio Traoré, Hazard und Hrgota. Außerdem lief Brouwers von Beginn an auf. Hahn, Herrmann, Kruse und Wendt rotierten nach der 1:3-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt raus.
Bislang hatte das Sturm-Trio gemeinsam bereits zehn Treffer erzielt. Doch in Villarreal waren zunächst alle Männer in der Defensive gefordert. Die Borussia agierte passiv in den Zweikämpfen und behäbig im Angriff. Ganz anders die Spanier, die wenn möglich schnell und zielstrebig den Weg nach vorn suchten.
Raffael wird zum Retter
Die erste große Möglichkeit hatten die Hausherren in der 16. Minute: Bruno Soriano köpfte nach einer Trigueros-Ecke Richtung rechten Pfosten. Sommer war geschlagen. Aber Raffael rettete auf der Linie. Glück für Gladbach!
Statistik
Doch der Kopfball war erst der Anfang: Besonders Luciano Vietto bekamen die Borussia nicht in den Griff. Der Wirbelwind holte gegen Brouwers kurz vor dem Strafraum einen Freistoß heraus. Bruno Soriano verfehlte mit dem ruhenden Ball aber knapp das Ziel (17.). Wenig später bediente Luciano Vietto Cheryshev, dessen Flachschuss Sommer aber sicher parierte (23.).
Drei Minuten später machte der Argentinier aber alles richtig: Ein Steilpass von Costa, der den Zweikampf gegen Hazard gewonnen hatte, reichte, um die Viererkette der Gäste zu durchbrechen. Brouwers kam schlichtweg nicht hinterher, sodass Vietto das Leder aus sieben Metern mit rechts zum 1:0 über die Linie spitzeln konnte (26.).
Auch nach diesem Gegentor ging kein Ruck durch die Gladbacher Mannschaft. Einzig Sommer hielt sein Team noch im Spiel. Der Schlussmann lenkte die Kugel nach einem Cheryshev-Schuss über die Latte und hatte Glück, dass Trigueros sein Ziel verfehlte (34., 36.).
Freude über das 2:2: Granit Xhaka. Getty Images
Die Fohlen drehen auf
Nach Wiederanpfiff sah zunächst alles so aus, als würde das 2:0 nur ein Frage der Zeit sein. Sommer rettete klasse gegen Mario (48.). Doch dann wurde die Borussia plötzlich stärker. Sergio Asenjo vereitelte eine Doppelchance von Hrgota (50.), Raffael verfehlte das Gehäuse nur knapp (53.). Der Ausgleich - er kündigte sich regelrecht an.
Als es soweit war, half Sergio Asenjo aber gehörig mit: Der Keeper konnte einen Distanzschuss von Raffael nicht parieren, obwohl er mit der Hand schon dran war - 1:1 (55.). Doch wie der Torwart hüben, patzte anschließend Korb auf der Gegenseite. Mario schickte Vietto auf dem rechten Flügel. Der war in abseitsverdächtiger Position an allen vorbei und flankte in den Strafraum. Dort hatte Korb eigentlich den Ball, verlor ihn aber wieder. Cheryshev bedankte sich und schoss das Leder aus acht Metern ins rechte Toreck (63.).
Schnelle Antwort der Gäste
Diesmal allerdings ließ die Antwort der Borussia nicht lange auf sich warten: Xhaka hämmerte in der 67. Minute einen Freistoß mit voller Wucht unter die Latte - 2:2! Und die Favre-Elf hätte sogar noch in Führung gehen können: Der eingewechselte Herrmann traf den rechten Pfosten (82.). So blieb es beim Remis. In der Gruppe A ist damit weiterhin alles offen. Die Borussia kann sich mit einer weiteren Punkteteilung im alles entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Zürich aber aus eigener Kraft für die Zwischenrunde qualifizieren.
Die Spanier müssen am Sonntag (19 Uhr) beim FC Cordoba ran. Die Favre-Elf gastiert ebenfalls Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg. Am letzten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase reist Villarreal am 11. Dezember (19 Uhr) zu Apollon Limassol. Die Borussen empfangen zeitgleich den FC Zürich.