Nationalelf

Nations League: Deutschland sollte Viertelfinale erreichen

Deutschland trifft auf Bosnien, Ungarn und Niederlande

Trotz "interessanter" Gruppe: Nationalelf sollte das Viertelfinale erreichen

Er loste Deutschland in einem interessante Gruppe: Juan Mata.

Er loste Deutschland in einem interessante Gruppe: Juan Mata. UEFA via Getty Images

Klassiker gegen Oranje

Niederlande, Ungarn und Bosnien-Herzegowina - das sind die Gegner der deutschen Nationalmannschaft in Gruppe 3 der Liga A. "Das ist eine interessante Gruppe mit guten Spielen", meinte Bundestrainer Julian Nagelsmann, der die Auslosung vor Ort gemeinsam mit DFB-Sportdirektor Rudi Völler verfolgt hatte. Von "anspruchsvoll" und "interessant" sprach auch Völler, der zugleich betonte: "Das sind gute, schwere Gruppengegner."

Die Niederlande sind natürlich der größte Name, mit dem es die DFB-Elf zu tun bekommen wird. Beide Mannschaften haben sich in der Historie schon große Duelle geliefert, die Paarung gilt als Klassiker. Die Bilanz spricht dabei leicht für Deutschland, das 16 der bisherigen 43 Spiele gewonnen hat. 16-mal gab es ein Remis, während die Niederländer elfmal triumphierten.

Das letzte Mal traf man sich in einem Testspiel im März vergangenen Jahres, da gab es in Amsterdam ein 1:1. Kurioserweise wird Oranje auch im kommenden März ein Testspielgegner der deutschen Mannschaft sein - das Match soll der Gradmesser für die EM werden. In der Nations League kreuzte man auch schon die Klingen: Während der ersten Auflage verlor die Nationalelf in Holland 0:3 und spielte zuhause 2:2. Deutschland beendete die Gruppe damals mit nur zwei Punkten hinter den Niederlanden und Frankreich als Gruppenletzter.

Schnelles Wiedersehen und offene Rechnung mit Ungarn

Eine offene Rechnung zu begleichen hat die deutsche Mannschaft auch mit Ungarn. Die Magyaren haben sich in den letzten Jahren stetig verbessert und gelten mittlerweile als gefährlicher Gegner Das hat auch mit der DFB-Elf zu tun, denn gegen die ist man seit drei Spielen ungeschlagen. Bei der vergangenen Euro gab es ein 2:2, anschließend folgten im Rahmen der Nations League ein 1:1 in Budapest und zu guter Letzt ein 0:1 in Leipzig. Insgesamt sind die Ungarn aktuell seit zwölf Spielen ungeschlagen (7/5/0) - und auch ihre Gesamt-Bilanz gegen Deutschland liest sich nicht so schlecht: elf Siege, elf Remis, 13 Niederlagen.

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Im Sommer trifft man sich zunächst aber in der Vorrunde der Heim-EM, da wird Deutschland am 19. Juni in Stuttgart im zweiten Gruppenspiel mit großer Wahrscheinlichkeit auf Liverpools Dominik Szoboszlai, den Leipziger Willi Orban  oder auch Freiburgs Roland Sallai treffen. Auch Herthas Marton Dardai gab unlängst bekannt, dass er fortan für das Team des italienischen Trainers Marco Rossi auflaufen wolle.  

Bosnien ohne Star-Power

Bosnien-Herzegowina dürfte zweifellos der Underdog in der Gruppe sein, gegen die "Drachen" spielte Deutschland in seiner Länderspielgeschichte erst zweimal - beide Male in Testspielen. Am 11. Oktober 2002 kam man in Sarajevo in einem Spiel, in dem Hasan Salihamidzic und Christian Wörns jeweils die Rote Karte sahen, nicht über ein 1:1 hinaus. Acht Jahre später feierte die DFB-Elf daheim einen am Ende verdienten 3:1-Sieg, jedoch nach Rückstand.

Die Bosnier hatten in der Vergangenheit immer wieder namhafte Spieler wie Salihamidzic, den Ex-HSVler Sergej Barbarez (330 BL-Spiele, 95 Tore) oder auch den mittlerweile 37-jährigen Edin Dzeko (111 BL-Spiele, 66 Tore) in ihren Reihen. Aktuell fehlt den Männern vom Balkan diese Starpower, die bekanntesten Namen sind Ermedin Demirovic vom FC Augsburg und Ex-Milan-Profi Rade Krunic. Zweitliga-Erfahrung bringen St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj und Hamburgs Dennis Hadzikadunic mit. Qualität besitzt das Team von Trainer Savo Milosevic dennoch - aktuell kann man sich auch noch über die Play-offs für die EM qualifizieren.

Mein Vertrag endet.

Julian Nagelsmann
Sie waren in Paris vor Ort: Julian Nagelsmann und Rudi Völler (hinten).

Sie waren in Paris vor Ort: Julian Nagelsmann und Rudi Völler (hinten). UEFA via Getty Images

Deutschland hat im Pariser Konferenzzentrum Maison de la Mutualite eine interessante Gruppe zugelost bekommen, aber auch eine, die man überstehen sollte. Dafür müsste die DFB-Auswahl auf einem der ersten beiden Plätze landen. Ob dann Julian Nagelsmann noch Bundestrainer sein wird, ist derzeit nicht klar. Sein Vertrag läuft nur bis zur Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli). Selbiges trifft auf Völler zu.

"Mein Vertrag endet", sagte Nagelsmann und betonte zugleich, dass dies bei ihm derzeit keine Priorität habe: "Ich habe mir noch keine Gedanken über die Zeit nach dem Turnier gemacht. Die EM steht jetzt im Fokus. Dann werden wir sehen, ob ich dann noch Trainer bin. Sollte Nagelsmann auch nach der EM Bundestrainer bleiben, dann versprach er, dass "wir uns sehr gut vorbereiten und versuchen werden, die Gruppe zu gewinnen".

Die vierte Auflage der Nations League startet im September, weiteren Spieltage sind für Oktober und November angesetzt. Anders als bisher wird diesmal auf die Gruppenphase nicht direkt das Final-Four folgen, denn der Wettbewerb wurde von der  UEFA aufgebläht. Im März 2025 wird es in Liga A Viertelfinalspiele geben, ehe das Final-Four-Turnier dann im Juni kommenden Jahres angedacht ist. Für Deutschland geht es dabei auch darum, die eigene Bilanz in diesem Wettbewerb aufzupolieren:  Von bislang 16 Partien gewann der viermalige Weltmeister nur drei - bei vier Niederlagen und neun Unentschieden.

drm

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