Regionalliga

Talfahrt am Tivoli - doch von Krise keine Rede

Alemannia Aachen nach der dritten Pleite in Folge

Talfahrt am Tivoli - doch von Krise keine Rede

Die Elf von Alemannia Aachen muss nach der jüngsten Negativserie umso enger zusammenstehen.

Die Elf von Alemannia Aachen muss nach der jüngsten Negativserie umso enger zusammenstehen. imago

Dem Verständnis eines Traditionsklubs folgend wollte die Alemannia am Wochenende den emporkommenden Sportverein aus der 9800-Seelen-Gemeinde Rödinghausen vom Thron schubsen, die Kräfteverhältnisse in der Tabelle geraderücken: Ein Plan, der in der Umsetzung scheiterte - weil die Hausherren ihre starke Trainingsform nicht auf den Platz übertragen konnten. Für Innenverteidiger Löhden war die enttäuschende Vorstellung "nach dieser intensiven Trainingswoche ein Rätsel".

Löhes Patzer destabilisiert Aachen

Bei der Ergründung des rätselhaft unstimmigen Auftritts der Hausherren fällt der erste Blick unweigerlich auf das frühe Gegentor in der 10. Minute: Beim durchgerutschten Flanken-Aufsetzer von Gästeakteur Sören Siek sah im Alemannia-Defensivverbund vor allem das letzte Glied schlecht aus: "Der Freistoß geht durch alle durch. Da bin ich voll mit drin in der Verlosung", nahm Keeper Frederic Löhe das Tor denn auch auf seine Kappe.

Regionalliga West - 9. Spieltag
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Regionalliga West - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
SV Rödinghausen SV Rödinghausen
20
2
Sportfreunde Lotte Sportfreunde Lotte
17
3
Bor. Mönchengladbach II Bor. Mönchengladbach II
16
Trainersteckbrief Benbennek
Benbennek

Benbennek Christian

Alemannia Aachen - Vereinsdaten
Alemannia Aachen

Gründungsdatum

16.12.1900

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Nach dem frühen Rückstand verloren die Schwarz-Gelben im ersten Abschnitt völlig den Faden, die 8700 Fans konnten sie auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr zum Turnaround schreien. Trainer Christian Benbennek hatte nach dem 0:1 viele Unsicherheiten seiner Elf ausgemacht - und stellt klar, dass er in Zukunft ein dickeres Fell von seinen Spielern erwartet: "Ich möchte keine sensible Mannschaft, sondern eine stabile und mutige Mannschaft."

Wir sind nicht in der Krise, aber in einem Loch.

Aachens Verteidiger Jannik Löhden zur sportlichen Lage

Anstatt die Spitze zurückzuerobern, wurde die große Alemannia vom vermeintlich kleinen Herausforderer zurechtgestutzt. Doch trotz der dritten Pleite in Serie und dem damit verbundenen Abrutschen auf Rang vier wähnt Verteidiger Löhden den Traditionsklub "nur" in einem Loch anstatt in der Krise: "Und aus dem müssen wir uns jetzt schnell wieder herausarbeiten."

Trendwende am Wochenende?

Ob Talfahrt, Krise oder Loch - die genaue Bezeichnung der Lage am Tivoli ist am Ende nur Wortklauberei. Die entwaffnende Analyse von Kapitän Aimen Demai steht für sich selbst: "Wir waren alle schwach, hatten keine passende Zuordnung, zu wenig Ballkontrolle und kaum Torchancen." Im Heimspiel gegen den TuS Erndtebrück am Samstag (14 Uhr) muss die Alemannia ein anderes Gesicht zeigen - im Falle der vierten Niederlage und gleichzeitig dritten Heimpleite in Folge gäbe es am Tivoli keine Alternativen mehr zum Tabuwort "Krise".

kon/Achim Kaiser