Bundesliga

Sunjic gibt Entwarnung

Stuttgart: Innenverteidiger soll am Dienstag wieder trainieren

Sunjic gibt Entwarnung

Brummschädel: Stuttgarts Verteidiger Toni Sunjic erlitt in Darmstadt eine Gehirnerschütterung.

Brummschädel: Stuttgarts Verteidiger Toni Sunjic erlitt in Darmstadt eine Gehirnerschütterung. imago

Bereits nach 20 Minuten musste der bosnische Nationalspieler den Dienst quittieren. Kurz zuvor war er bei einem der vielen Luftduelle mit Sandro Wagner zu Boden gegangen, kurz aufgestanden und nach ein paar Minuten später schließlich benommen liegengeblieben. "Ich habe nur noch verschwommen gesehen", erzählte Sunjic gegenüber dem kicker nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus, wo eine Gehirnerschütterung festgestellt wurde. "Es ist aber nichts Schlimmes." Seine Sehkraft habe sich wieder völlig normalisiert. "Ich brauche jetzt vielleicht zwei Tage Ruhe, dann geht es wieder."

Dass ausgerechnet der kopfballstarke Innenverteidiger so früh vom Platz musste, bereitete den Stuttgartern in der Folgezeit immer wieder Probleme. Vor allem wegen der gefürchteten Standards der Darmstädter. "Mit Toni hätten wir den einen oder anderen gegnerischen Kopfball eher bekommen", sagt Sportvorstand Robin Dutt. Stattdessen segelten die hohen Bälle immer wieder in den Strafraum der Schwaben. "Sich auf den Spielstil der Darmstädter komplett einzustellen, ist schwierig", erklärt Jürgen Kramny. "Sie haben sich für einen Stil entschieden, der speziell ist." Vor allem geprägt durch lange und hohe Bälle in die Spitze. "Dass jeder Ball hoch nach vorne gespielt wird, macht es der Verteidigung sehr schwer, den Gegner aus dem Strafraum rauszuhalten oder keine Ecken und Freistöße zu produzieren. Das hat uns das eine oder andere Problem bereitet", sagt der VfB-Trainer, der angesichts dieses Wissens sein Team umgebaut hatte.

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"Standards verteidigen, sie am besten durch Körpergröße egalisieren"

Für den gelbgesperrten Georg Niedermeier kam Toni Sunjic in die Startformation, die eine ganz neue Innenverteidigung bekam. Denn nicht Daniel Schwaab verteidigte neben dem Serben, sondern Timo Baumgartl. Schwaab rückte nach rechts. Es galt, die Darmstädter "Standards zu verteidigen, sie am besten durch Körpergröße zu egalisieren", wie Kramny erzählt, der außerdem noch mit Artem Kravets einen weiteren kopfballstarken Akteur brachte. "Sonst hätten wir das nicht hinbekommen. Wir wussten, dass wir mindestens fünf Leute zuordnen müssen."

Kramny sieht das 2:2 als "Punkt der Moral"

Sunjic, Schwaab, Baumgartl, Kravets und Christian Gentner waren für die Luftsicherheit vorgesehen, die nach dem Ausfall des Serben nur noch bedingt klappte. Oder gar nicht, wie beim 2:2, als Peter Niemeyer sich von Daniel Didavi lösen und Schwaab nicht mehr eingreifen konnte. Trotzdem überwiegt ein Stück weit die Zufriedenheit über das Remis. "In Darmstadt musst du erst einmal einen Punkt holen, vor allem nach einem Rückstand", sagt Kramny, der das 2:2 als "Punkt der Moral" sieht. "Auch wenn ich nach dem 2:1 dachte, dass wir mit einem 3:1 das Spiel in die richtige Richtrung hätten lenken können."

George Moissidis/Carsten Schröter

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