2. Bundesliga

Skrzybskis Frust trotz erneutem Traumtor

Kiels Routinier ärgert sich über den Fehlstart: "Es geht um Beharrlichkeit"

Skrzybskis Frust trotz erneutem Traumtor

Traumtor erzielt, Punkte liegen gelassen: Steven Skrzybski und Kiel legten nach der Winterpause einen Fehlstart hin.

Traumtor erzielt, Punkte liegen gelassen: Steven Skrzybski und Kiel legten nach der Winterpause einen Fehlstart hin. IMAGO/Eibner

Die Parallelen sind unverkennbar. Im September hatte Skrzybski gegen den SC Paderborn das Leder aus über 40 Metern ins verwaiste Tor gejagt, zum Rückrundenstart gegen Braunschweig schaltete er nach einer gegnerischen Ecke erneut schnell, ging nicht ins Laufduell gegen Marvin Rittmüller, sondern antizipierte, dass Ron-Thorben Hoffmann weit vor seinem Tor stand und traf, dieses Mal gar aus 58 Metern. Der Unterschied: Gegen den SCP hatte sein Traumtor den 2:1-Sieg sichergestellt, gegen die Eintracht gingen die Störche trotz der Führung beim 1:2 leer aus. Und deshalb überwog auch beim abermaligen Traumtorschützen die Enttäuschung: "Ich weiß mittlerweile, dass ich weit schießen kann, aber ich mache auch gern mal wieder einfache Tore und hätte lieber die Punkte gehabt."

Skrzybski kritisiert fehlenden Punch

Nach fünf Erfolgen in Serie vor der Winterpause war ein Dreier gegen den Vorletzten beim Überraschungs-Spitzenreiter fest eingeplant, Trainer und Routinier aber bemängelten, dass Holstein gegen Braunschweig weit mehr Zutaten fehlten als nur die verletzten Leistungsträger Fiete Arp, Benedikt Pichler und Philipp Sander. "Bis zum nächsten Spiel in Fürth", weiß Skrzybski, "wird keiner von ihnen fit werden, deshalb geht es für uns um andere Dinge, um Beharrlichkeit in den Details. Vielleicht hat uns auch der letzte Punch im Pressing gefehlt."

Was uns in der Vergangenheit ausgezeichnet hat, die Griffigkeit gegen den Ball, das Gewinnen der zweiten Bälle, war zu wenig sichtbar.

Marcel Rapp

Marcel Rapp hat bei den Seinen noch deutlich mehr vermisst. Der Erfolgscoach analysiert zwar richtig, dass im Anschluss an Skrzybskis Traumtor in der besten Kieler Phase ein zweites Tor möglich oder gar fällig gewesen wäre, er verweist auch auf die stürmische Nachspielzeit mit zwei Großchancen - er sagt aber auch: "Es ist meine Aufgabe, die Spielleistung zu bewerten, und die war zu wenig. Was uns in der Vergangenheit ausgezeichnet hat, die Griffigkeit gegen den Ball, das Gewinnen der zweiten Bälle, war zu wenig sichtbar. Die erste Hälfte war noch okay, aber auch da waren wir nicht auf dem fußballerischen Niveau, auf dem ich die Mannschaft sehen will. Und in der zweiten Hälfte war es einfach zu wenig." Weil Lewis Holtby im Zentrum ohne den verletzten Sander Unterstützung fehlte. Weil im Angriff Shuto Machino die fehlenden Arp und Pichler nicht gleichwertig ersetzen konnte - es sind personelle Probleme, die Kiel noch länger begleiten werden. 

Sebastian Wolff

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