Champions League

Schmidt zollt Ex-Klub Salzburg Respekt: "Das ist einmalig im europäischen Fußball"

Auswärtssieg beim österreichischen Meister

Schmidt zollt Ex-Klub Salzburg Respekt: "Das ist einmalig im europäischen Fußball"

Roger Schmidt hatte viel Lob für seinen ehemaligen Klub über.

Roger Schmidt hatte viel Lob für seinen ehemaligen Klub über. GEPA pictures

Für Benfica Lissabon geht es im kommenden Jahr im Europacup weiter. Der portugiesische Meister setzte sich am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase mit 3:1 bei Österreichs Serienchampion RB Salzburg durch und darf zumindest in der Europa League weiter Fußball am internationalen Parkett erleben. Für die Gastgeber aus der Mozartstadt bedeutete die Niederlage gegen das Team von Ex-Coach Roger Schmidt hingegen das Aus im Europacup, Salzburg kann sich nun vollends auf den Ligabetrieb und den ÖFB-Cup konzentrieren. Der 56-jährige Coach der Gäste zeigte sich nach einem schwierigen Spiel erleichtert und konnte mit dem Auswärtssieg nach zuvor schwachen Ergebnissen auch einiges an Druck von sich und seinen Spielern nehmen.

Champions League - 6. Spieltag

"Es war eine wichtige Nacht für uns, weil wir sonst ausgeschieden wären. Wir sind sehr glücklich, im europäischen Fußball weitermachen zu dürfen. Das haben wir uns verdient und ist sehr wichtig für das Team und den Klub", sagte Schmidt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Der Erfolg gegen die Struber-Elf war aufgrund des Chancenplus auch verdient, wenngleich die Benfica-Profis aufgrund einer schwachen Chancenverwertung ihrem Cheftrainer einiges an Nerven kosteten. "Wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht, konnten gute Chancen kreieren und sie auch zweimal nutzen. Nach dem Wiederanpfiff können wir das Spiel entscheiden und haben zwei, drei große Möglichkeiten, um für die Vorentscheidung zu sorgen. Das ist uns leider nicht gelungen."

Die Salzburg-Noten zum Europacup-Aus gegen Benfica

Schmidt lobt junge Salzburger Truppe

Das Tor erzielten im Gegenzug dafür die Gastgeber aus Salzburg und brachten dadurch wieder gehörig Spannung in die Partie. Unnötigerweise, wie Schmidt befand: "Salzburg kommt aus dem Nichts mit einem Schuss zurück und dann war es ein schwieriges Spiel für uns. Wir haben unser Risiko vergrößern müssen, mussten aber auch darauf achten, dass wir in keinen Konter von ihnen geraten. Wir hatten danach viele Momente, um das Spiel zu entscheiden, mussten aber bis zur letzten Minute warten und konnten uns Gott sei dank mit einem fantastischen Tor belohnen."

Mit der Einwechslung von 20-Millionen-Euro-Sommerneuzugang Arthur Cabral, der seine Verpflichtung bislang noch nicht wirklich rechtfertigen konnte, sollte der Benfica-Coach ein goldenes Händchen beweisen. Mit seinem erlösenden Hackentreffer in der Nachspielzeit traf er die Salzburger Mannschaft direkt ins Mark. "Heute war es sehr wichtig, dass er das Tor geschossen und auch den Fans gezeigt hat, dass er ein wichtiger Spieler für Benfica ist", freute sich Schmidt für den zuletzt gescholtenen Stürmer.

Die kicker-Elf der Herbstsaison 2023

Seinem Ex-Klub sprach Schmidt, der von 2012 bis 2014 die Geschicke beim Klub an der Salzach leitete und dabei den Gewinn des Doubles bejubeln konnte, ein großes Lob aus: "Salzburg hat in dieser Gruppenphase super Spiele gemacht. Es ist immer schwierig, mit so einer jungen Mannschaft gegen so starke Gegner in der Champions League zu spielen. Inter ist sehr routiniert, Real Sociedad überraschend stark und wir sind auch kein schlechtes Team. Es haben ihnen zudem auch ein paar Spieler gefehlt. Daher war es eine schwierige Gruppenphase für sie. Ich hätte es ihnen vergönnt, weiterzukommen, aber das war heute ein Entscheidungsspiel und da bevorzuge ich es schon, dass wir am Ende weitergekommen sind."

Sieg zur Beruhigung der Fans

Der Mannschaft von Gerhard Struber machte der 56-jährige Deutsche Mut für die Zukunft: "Ich habe absolute Hochachtung vor dem Weg, den Salzburg mit so einer jungen Mannschaft geht. Das ist einmalig im europäischen Fußball und deswegen glaube ich, dass sie hier weiter für Furore sorgen werden." Seine eigene Zukunft ist mit dem wichtigen Sieg im Europacup wohl vorerst gesichert. Nach zuvor drei sieglosen Spielen und wenig erfreulichen Aufritten in der Champions League standen Schmidt und sein Team bereits gehörig unter Druck. Durch den Erfolg konnte man nun für etwas Beruhigung sorgen.

Schmidt stimmt die Entwicklung seiner Mannschaft positiv: "Das Wichtigste ist, dass wir die Chancen kreieren können, dass wir Lösungen im Angriff finden und in der Defensive eine gute Qualität zeigen. Ich bin sehr froh, dass wir das heute zeigen konnten. Es gibt immer Lärm im Klub, wenn wir nicht gewinnen. Ein paar Fans sind nicht glücklich, aber viele Fans unterstützen uns auch sehr und sind zufrieden, wie sich das Team entwickelt. Nach den letzten Ergebnissen war es aber schon sehr wichtig, dass wir das Spiel gewinnen konnten."

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Maximilian Augustin

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