Polens Trainer Paulo Sosa setzte natürlich auf Lewandowski, der als Kapitän und Torjäger das Herzstück der Mannschaft ist. Slowakei-Coach Stefan Tarkovic vertraute auf der Gegenseite zwei Bundesliga-Spielern: Pekarik (Hertha BSC) und Duda (1. FC Köln) durften von Beginn an ran.
Sosa schickte sein Team in einem 3-3-3-1-System ins Rennen, was er zuvor noch nie gemacht hatte. Und das war der Mannschaft anzumerken, denn die Polen taten sich in Hälfte eins sehr schwer. Zwar hatten sie mehr vom Spiel, Chancen gab es allerdings so gut wie keine zu sehen, einzig ein harmloser Distanzschuss von Krychowiak konnte verbucht werden (34.).
Maks Solo wird mit dem 1:0 belohnt
Gruppe E, 1. Spieltag
Dass es kaum polnische Chancen gab, lag auch daran, dass die Slowaken Lewandowski in den ersten 45 Minuten aus dem Spiel nahmen. Vorne setzte der vermeintliche Außenseiter immer wieder Nadelstiche wie Dudas Schuss ans Außennetz (14.). In der 18. Minute ging die Slowakei dann in Führung - und ein ehemaliger Nürnberg-Profi hatte großen Anteil daran: Mak setzte sich klasse über links durch, schloss aus spitzem Winkel ab und traf den Pfosten. Von da prallte die Kugel an Szczesnys Schulter und schlug im Tor ein - das erste Eigentor eines Torwarts bei einer EM. Kucka hatte noch die Chance zum zweiten Treffer, sein Schuss klatschte auf das Tornetz (27.) - somit blieb es zur Pause beim nicht unverdienten 1:0 für die Tarkovic-Elf.
Linetty trifft nach 27 Sekunden
In Durchgang eins ließen die Polen vieles vermissen, in Hälfte zwei waren sie direkt da: Nach nur 27 Sekunden traf Linetty den Ball nicht ideal, vollendete dennoch nach Vorlage von Rybus ins rechte Eck zum Ausgleich. Die Polen waren nun obenauf, Linetty verpasste gar den Doppelpack (51.), doch dann schwächten sie sich selbst: Krychowiak sah in der 62. Minute die Ampelkarte.
Überzahl gleich genutzt: Skriniar trifft satt
Anschließend drehte sich das Spiel. Die Slowaken gaben mit einem Mann mehr den Ton an - und es dauerte auch nicht lange, bis sie wieder in Führung gingen: Nachdem Haraslin nur das Außennetz getroffen hatte (68.), traf Skriniar nach der folgenden Mak-Ecke satt ins linke untere Eck (69.).
Die Elf um Lewandowski war gefordert, in Unterzahl kam vom Angreifer und seinen Teamkollegen offensiv zunächst wenig. Gegen Ende wurden sie aber nochmal gefährlich: Lewandowski kam per Kopf nicht ideal an den Ball (88.), Bednarek verzog aus zwölf Metern (90.+1). Somit brachte die Slowakei am Ende den Sieg über die Zeit.
Polen reist am 2. Spieltag nach Sevilla und trifft dort um 21 Uhr auf Spanien. Die Slowakei spielt schon am Freitag (15 Uhr) in St. Petersburg gegen Schweden.