2. Bundesliga

Okotie stillt seinen Torhunger

Bei Orakel Möhlmann überwiegt die Freude

Okotie stillt seinen Torhunger

Der Knoten ist geplatzt: Rubin Okotie (M.) entdeckte in Paderborn seinen Torriecher wieder.

Der Knoten ist geplatzt: Rubin Okotie (M.) entdeckte in Paderborn seinen Torriecher wieder. imago

Rubin Okotie erwischte in der Paderborner Arena einen Sahnetag und schnürte in der Liga seinen ersten Dreierpack für die Münchner. Der Österreicher, der nach 13 Saisontoren 2013/14 sein Torkonto in der Spielzeit auf nunmehr fünf Treffer aufstockte, blieb trotz seiner bärenstarken Vorstellung bescheiden: "Ich kenne das Geschäft: Wenn es nicht läuft, wird man kritisiert. Das ist alles nicht wichtig für mich. Wichtig ist für mich, dass wir weiterhin erfolgreich sind." Okotie, der per Hattrick binnen 26 Minuten von 1:3 auf 4:3 stellte und natürlich Spieler des Spiels (kicker-Note 1) war, schwärmte von der "unheimlichen Moral und Mannschaftsleistung".

Glückwunsch, wenn er sich da so sicher war. Aber den Glückwunsch muss ich leider zurücknehmen.

Benno Möhlmann zur Fehlentscheidung von Referee Patrick Alt
Spielersteckbrief Okotie
Okotie

Okotie Rubin

Trainersteckbrief Möhlmann
Möhlmann

Möhlmann Benno

Wie auch Benno Möhlmann. Der Coach, der - vorher gefragt nach einem Tipp für das Gastspiel in Paderborn - wohl eher im Spaß auf ein 4:4 oder 8:8 gesetzt hatte, war voll des Lobes über seine Mannschaft, die ein 0:2 und in Unterzahl einen 1:3-Rückstand wegsteckte. Stark, wie die Löwen ihre Wut nach dem unberechtigten Platzverweis für Richard Neudecker, den Referee Patrick Alt nach Strafraumduell mit Niklas Hohenender fälschlicherweise einer Schwalbe bezichtigte und mit der Ampelkarte vom Feld schickte, in positive Energie umwandelten. "Der Stolz auf die Mannschaft überwiegt bei mir", so Möhlmann. "Auch die Zufriedenheit, dass wir das Spiel in Unterzahl quasi gedreht hatten."

Nach schwacher erster Hälfte hatte das Duell in Ostwestfalen im zweiten Durchgang immer mehr an Fahrt aufgenommen und wartete mit einer außergewöhnlichen Dramaturgie auf - zwar ohne Happy End für die Giesinger, die aber auf der starken Leistung in Durchgang zwei aufbauen können.

Zwei Heimspiele in Folge

Zwei Haare in der Suppe fand Möhlmann denn auch, er monierte bei aller Freude bei seiner Analyse "zu viele Abspielfehler" - und weiß: "Vier Gegentore kassiert man nicht, wenn man alles richtig macht." Der Optimismus bei dem 61-Jährigen überwiegt allerdings: "Ich denke schon, dass die Mannschaft das Potenzial hat, sich von unten zu entfernen." Beschenken können sich die Münchner in der Vorweihnachtszeit selbst: Mit zwei Heimspielen vor der Brust (FSV Frankfurt, Heidenheim) könnte den Münchnern der Sprung aus dem Tabellenkeller noch vor der Winterpause gelingen.

Richard Rösener/jch