Tennis

Rittner verzockt sich: Auch Lisicki verliert

Fed-Cup-Halbfinale: Deutschland liegt in Russland 0:2 zurück

Rittner verzockt sich: Auch Lisicki verliert

Ratlosigkeit: DTB-Teamchefin Barbara Rittner mit Julia Görges in Sotschi.

Ratlosigkeit: DTB-Teamchefin Barbara Rittner mit Julia Görges in Sotschi. Getty Images

Die deutschen Tennis-Damen stehen im Fed Cup vor dem Halbfinal-Aus. Das Team von Bundestrainerin Barbara Rittner liegt in Russland nach dem Eröffnungstag mit 0:2 zurück. Julia Görges verlor am Samstag in Sotschi gegen Svetlana Kuznetsova mit 4:6, 4:6. Anschließend musste sich Sabine Lisicki nach einem vergebenen Matchball Anastasia Pavlyuchenkova mit 6:4, 6:7 (4:7), 3:6 geschlagen geben. Damit muss die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes am Sonntag (ab 12 Uhr MESZ) beide Einzel und das abschließende Doppel gewinnen, um doch noch das Endspiel am 14. und 15. November zu erreichen.

Allerdings macht nicht nur die Statistik wenig Mut: Noch nie hat eine deutsche Fed-Cup-Auswahl seit Einführung des Best-of-Five-Formats vor 20 Jahren einen 0:2-Rückstand noch gedreht. Zudem konnten sich weder Lisicki noch Görges für einen weiteren Einsatz am Sonntag empfehlen. Mit ihrer riskanten Entscheidung, die müden und Jetlag-geplagten Spitzenspielerinnen Andrea Petkovic und Angelique Kerber am Eröffnungstag zu schonen, hat sich Rittner gewaltig verzockt. Am Sonntag dürften nun Petkovic und Kerber zum Einsatz kommen.

Lisicki vergibt Matchball und ist den Tränen nahe

Lisicki musste mit dem Druck des 0:1-Rückstandes in die Partie gehen. Die Wimbledon-Finalistin von 2013 präsentierte sich trotz ihrer zuletzt wieder ansteigenden Formkurve aber am Ende völlig desolat und ging im dritten Satz regelrecht unter. In einem zerfahrenen Duell auf niedrigem Niveau unterliefen ihr 63 unerzwungene Fehler. Nach 2:29 Stunden verwandelte Pavlyuchenkova ihren dritten Matchball.

Beim Stand von 6:5 im zweiten Satz hatte Lisicki ihrerseits einen Matchball vergeben und verschwand nach dem im Tiebreak verlorenen Durchgang erst einmal mit Rittner und ihrem persönlichen Trainer Christopher Kas in der Kabine. Doch anstatt mental frisch zurückzukommen und die alles andere als überragend aufspielende Weltranglisten-38. unter Druck zu setzen, flatterten ihr die Nerven. Beim Seitenwechsel kämpfte die 25 Jahre alte Berlinerin mit den Tränen und hielt dem Druck schließlich nicht stand.

Rittner: Bei Görges "hat die Erfahrung den Ausschlag gegeben"

Die überraschend nominierte Görges hatte sich zuvor gegen die zweimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Kuznetsova zwar tapfer gewehrt, war insgesamt aber auch chancenlos. "Am Ende hat die Erfahrung von Kuznetsova den Ausschlag gegeben. Sie war einen Tick entschlossener", sagte Rittner.