Tennis

Nach Pleitenserie: Rittner spricht von "Riesenrückschritt"

Auch Petkovic ist ausgeschieden - Barthel siegt

Nach Pleitenserie: Rittner spricht von "Riesenrückschritt"

Viel Schatten, wenig Licht: Andrea Petkovic verängerte die Reihe der Enttäuschten, Mona Barthel (re.) zog weiter.

Viel Schatten, wenig Licht: Andrea Petkovic verängerte die Reihe der Enttäuschten, Mona Barthel (re.) zog weiter. Getty Images

Erstmals seit acht Jahren steht damit keine der besten drei deutschen Tennisspielerinnen bei einem Grand-Slam-Turnier in der zweiten Runde. "Dass es im Kollektiv so eingeschlagen hat, kann man nicht schönreden. Das hat mich auch ein bisschen umgehauen", sagte Rittner und räumte freimütig ein: "Australien war dieses Jahr ein Flop."

Von ihren Spielerinnen forderte die 41-Jährige eine Aufarbeitung der Niederlagen und eine kritische Selbstanalyse. "Sie müssen jetzt alle in sich gehen und mit ihren Teams die Fehler besprechen und analysieren", sagte Rittner und gab zu: "Ich bin auch total traurig, das geht auch an mir nicht spurlos vorbei." Für die Fed-Cup-Partie Anfang Februar gegen Australien erhofft sich die Teamchefin eine "Schocktherapie". «Das war jetzt ein Riesen-Rückschritt, ist aber auch eine große Chance, daraus zu lernen", sagte die Wahl-Kölnerin.

Zweiter Satz: Petkovic gibt 5:3 aus der Hand

Andrea Petkovic hatte zuvor mit ihrem Erstrunden-Aus den katastrophalen Turnierbeginn aus deutscher Sicht perfekt gemacht. Die Weltranglisten-13. aus Darmstadt verlor gegen US-Girl Brengle nach 2:20 Stunden mit 7:5, 6:7 (4:7), 3:6 und gab eine 5:3-Führung im Mittelabschnitt aus der Hand. Der verlorene Tiebreak ließ sie anschließend völlig die Kontrolle über das Spiel verlieren.

Das Damen-Tennis ist unheimlich stark geworden, du kannst dir keine Schwächephase erlauben.

Andrea Petkovic

"Mir hat in den entscheidenden Momenten das Selbstbewusstsein gefehlt, natürlich bin ich enttäuscht", sagte Petkovic nach der Niederlage gegen die Nummer 64 der Welt, die zuletzt beim WTA-Turnier in Hobart im Finale stand. "Ich habe gut angefangen, aber dann hat sie in einer Phase vom 3:5 bis zum 0:3 unglaublich gespielt", haderte die Hessin, wollte aber von einem "Riesenskandal oder einer Riesenüberraschung" nichts wissen. "Das Damen-Tennis ist unheimlich stark geworden, du kannst dir keine Schwächephase erlauben", sagte Petkovic, die sich in der Pressekonferenz erstaunlich gefasst zeigte.

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"Ich habe schon so viele Niederlagen kassiert in meinem Leben, diese eine wird mich nicht umhauen", sagte die deutsche Nummer zwei, räumte aber auch ein: "Ich werde trotzdem heute Nacht kein Auge zumachen."

Tags zuvor waren bereits die an Nummer neun gesetzte Angelique Kerber, Sabine Lisicki, Annika Beck, Anna-Lena Friedsam und Tatjana Maria frühzeitig gescheitert. Damit steht erstmals seit acht Jahren keine Spielerin aus dem Trio Kerber, Petkovic, Lisicki bei einem Grand-Slam-Turnier in der zweiten Runde. Zuletzt war dies bei den Australian Open 2007 der Fall gewesen.

Barthel gegen Kvitova - Williams problemlos

Glatter Sieg in Runde eins: Serena Williams.

Glatter Sieg in Runde eins: Serena Williams. Getty Images

Eine Runde weiter zog wenigsten Mona Barthel, die Julia Görges und Carina Witthöft folgte. Die 24-Jährige aus Neumünster besiegte die Kroatin Donna Vekic 3:6, 6:4, 6:2 und bekommt es nun mit Wimbledon- und Fed-Cup-Siegerin Petra Kvitova zu tun. Die Tschechin ist an Nummer vier gesetzt.

Die Weltranglisten-Erste Serena Williams startete mit einem souveränen Erstrunden-Sieg. Die an Nummer eins gesetzte Amerikanerin ließ Alison Van Uytvanck aus Belgien beim 6:0, 6:4 keine Chance. Auch ihre ältere Schwester Venus, die Dänin Caroline Wozniacki und die zweimalige Turniersiegerin Victoria Asarenka aus Weißrussland kamen weiter.

dpa/aho

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