Tennis

Cilic fegt Nishikori vom Platz und feiert

Kroate gewinnt Finale der US Open

Cilic fegt Nishikori vom Platz und feiert

In Höchstgeschwindigkeit zum Titel: Der Kroate Marin Cilic.

In Höchstgeschwindigkeit zum Titel: Der Kroate Marin Cilic. Getty Images

Nach 1:54 Stunden verwandelte Cilic in einem einseitigen Finale seinen zweiten Matchball zum 6:3, 6:3, 6:3. Cilic ist der erste kroatische Grand-Slam-Champion seit seinem heutigen Trainer Goran Ivanisevic 2001 in Wimbledon.

Die Stimmung im gigantischen Arthur Ashe Stadium war über die gesamte Spielzeit verhalten, deutliche Lücken waren auf den Tribünen zu erkennen. Erstmals seit fast neun Jahren hatte es bei einem Major keiner der drei Seriensieger, Roger Federer, Novak Djokovic oder Rafael Nadal, ins Endspiel geschafft. Cilic schoss im Halbfinale am Samstag Rekordchampion Federer vom Platz, Nishikori überraschte Branchenprimus Djokovic. Titelverteidiger Nadal war wegen einer Verletzung nicht am Start gewesen.

Auch im Endspiel dominierte Cilic, wie bereits bei seinem Dreisatzerfolgen im Viertel- und Halbfinale. Marathonmann Nishikori, der zweimal im Turnierverlauf mehr als vier Stunden auf dem Court gestanden hatte, fehlte sichtlich die Kraft, um ein weiteres Kapitel japanischer Sportgeschichte zu schreiben. Der 24-Jährige hatte als erster Asiate überhaupt das Endspiel eines Grand Slams erreicht.

Besonders beim Aufschlag ließ der 1,98-m-Hüne Nishikori kaum eine Chance. 17 Asse gelangen Cilic, zudem drückte er seinen Kontrahenten mit der Vorhand ein ums andere Mal weit hinter die Grundlinie. Nishikori spielte über weite Strecken zu passiv, selbst die Unterstützung der japanischen Fangemeinde brachte den Schützling des ehemaligen US-Profis Michael Chang nicht mehr zurück ins Spiel. "Er war wirklich stark, ich konnte nie mein Tennis spielen. Das ist eine harte Niederlage", musste Nishikori zugeben, "aber es waren zwei unglaubliche Wochen für mich".

Cilic erfüllt sich einen Traum und spielt das "beste Tennis meines Lebens"

Für Cilic sei durch den Sieg, "alles, für das ich gearbeitet und von dem ich geträumt habe" wahr geworden. Dankbar ist er dafür seinem Coach. "Goran hat Spezielles mitgebracht. Er hat mich gelehrt, Spaß zu haben. Ich habe hier das beste Tennis meines Lebens gespielt", sagte Cilic, der für seinen Erfolg im Big Apple drei Millionen Dollar Preisgeld (ca. 2,3 Millionen Euro) kassierte. Ab Montag steht er zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren wieder unter den besten zehn Spielern der Tennis-Welt. Nishikori rückt auf Platz acht vor.

Cilic triumphiert souverän über Nishikori