Tennis

Petkovic schlägt Min - Rogers überrascht Errani

Halbfinals in Stuttgart und Bad Gastein

Petkovic schlägt Min - Rogers überrascht Errani

Win-Min-Situation: Andrea Petkovic steht im Finale von Bad Gastein.

Win-Min-Situation: Andrea Petkovic steht im Finale von Bad Gastein. imago

Andrea Petkovic hat beim Tennis-Turnier in Bad Gastein das Endspiel erreicht. Die Weltranglisten-20. aus Darmstadt setzte sich am Samstag im österreichischen Bad Gastein mit 4:6, 6:2, 6:4 gegen die Amerikanerin Grace Min durch. Die an Nummer vier gesetzte Petkovic trifft im Finale des mit 250.000 Dollar dotierten Sandplatzturniers am Sonntag auf die 21-jährige Shelby Rogers. Die Amerikanerin hatte im anderen Halbfinale die an Nummer zwei gesetzte Sara Errani aus Italien 7:6, 6:3 besiegt.

Leicht war es für Petkovic allerdings nicht. Die 20-jährige Min, die zum ersten Mal in einem WTA-Halbfinale stand, gewann den ersten Satz. "Ich habe schlecht angefangen, ich mag das gar nicht, wenn ich eine Spielerin so gar nicht kenne", sagte Petkovic. "Ich hatte nach zwei, drei Spielen kapiert, wie sie spielt, dass ich die Bälle früh nehmen muss. Aber ich habe das mit meiner Beinarbeit nicht hingekriegt."

"Andrea, was ist los mit dir, seit wann schmeißt du Schläger?"

Untypisch hatte Petkovic dann im ersten Satz ihren Schläger auf den Boden geworfen. "Ich weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe", sagte sie. "Ich war total genervt, wusste nicht, ob es noch regnet, hatte gestern auch schon vier, fünf Stunden gespielt." Das sei alles sehr anstrengend für sie gewesen. "Ich habe mir aber auch gedacht: Andrea, was ist los mit dir, seit wann schmeißt du Schläger?"

Sie kam aber wieder ins Spiel, holte sich den zweiten Satz, "da war das Momentum auf meiner Seite, und dann kam etwas blöd für mich die Unterbrechung". Die Pause im dritten Satz dauerte etwas mehr als eine Stunde, danach spielte Petkovic aber konzentriert. "Das Wichtige war, dass ich mental dringeblieben bin", sagte sie.

Rosol und Bautista Agut bestreiten Finale in Stuttgart

Die Tennis-Profis Lukas Rosol und Roberto Bautista Agut bestreiten indes das Finale beim Stuttgarter Sandplatz-Turnier. Der 28-jährige Tscheche besiegte am Samstagnachmittag am Weissenhof den an Nummer zwei gesetzten Russen Michail Youzhny am Ende klar mit 7:6 (7:3), 6:2 und greift damit nach seinem zweiten Turniersieg auf der ATP-Tour. Zuvor hatte Bautista Agut erstaunlich deutlich mit 6:3, 6:4 gegen Titelverteidiger Fabio Fognini aus Italien gewonnen und sein drittes Endspiel erreicht. Das Finale der mit 485.760 Euro dotierten Veranstaltung findet am Sonntagnachmittag statt. Das Stuttgarter Tennis-Turnier wird ab kommendem Jahr auf Rasen ausgetragen.

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"Das war eines der besten Spiele meines Lebens", resümierte Bautista Agut nach der konzentrierten Vorstellung unter wolkenverhangenem Himmel, die ihm sein erstes ATP-Finale auf Sand bescherte. Mit Wetterkapriolen hatten Rosol und Youzhny nicht zu kämpfen. Mit zunehmender Spieldauer agierte der Tscheche immer präziser und brachte seine Aufschläge besser ins Feld. Die Belohnung: Mit 7:6 (7:3) ging Satz eins an den 28-Jährigen, der in seiner Karriere bislang nur das Turnier von Bukarest 2013 gewinnen konnte. Rosol ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen und sicherte sich Durchgang zwei mit 6:2.

Keine Präzision, kaum Druck - Fognini kam zunächst gar nicht ins erste Halbfinale und lag gegen Bautista Agut nach sieben Minuten schon mit 0:3 zurück. Beim Stand von 4:1 und 0:15 aus Sicht Bautista Aguts wurde die Partie wegen unterbrochen. Nach rund 45 Minuten Pause ging's wieder weiter, und der Spanier präsentierte sich von der Grundlinie fortwährend hellwach. Fognini hingegen haderte mit sich und hämmerte aus Wut seinen Schläger mehrfach auf den Sand. Nach 31 Minuten ging Durchgang eins verdient mit 6:3 an Bautista Agut, holte sich Fogninis Aufschlagspiel beim Stand von 4:4. Dann musste Bautista Agut nochmals cool bleiben, als er sogar drei Breakbälle abwehrte und schließlich den ersten Matchball zum dritten Finale seiner ATP-Karriere verwandelte.

(dpa)