Tennis

Mit Power zum Titel! Kvitova bremst Bouchard

Tschechin triumphiert zum zweiten Mal in Wimbledon

Mit Power zum Titel! Kvitova bremst Bouchard

Überwältigt: Petra Kvitova jubelt über ihren zweiten Wimbledon-Titel.

Überwältigt: Petra Kvitova jubelt über ihren zweiten Wimbledon-Titel. Getty Images

Eugenie Bouchard ist der kommende Stern am Tennis-Himmel, da sind sich die Experten einig. Trotzdem bleibt ihr Turniersieg in Nürnberg vorerst der einzige Einzel-Titel ihrer Karriere, ihr erstes Grand-Slam-Finale verlor sie am Samstag in Wimbledon jedenfalls krachend. In nur 55 Minuten kassierte sie eine 3:6, 0:6-Schlappe. In den vergangenen zwei Wochen hatte sie keinen einzigen Satz verloren.

Kvitova dagegen wäre in der dritten Runde noch beinahe ausgeschieden, war gegen Venus Williams zwischenzeitlich nur zwei Punkte vom Aus entfernt. Acht Tage später riss sie auf dem Centre Court die Hände in den locker bewölkten Londoner Nachmittagshimmel, ließ sich rücklings auf den "Heiligen Rasen" fallen und kämpfte mit den Tränen, als sie ihren Betreuern und ihrer Familie dankte. Wie 2011 besteigt die neue Weltranglistenvierte den Wimbledon-Thron.

Kvitova begegnet Bouchards aggressivem Spiel mit noch mehr Aggressivität

Mit extrem aggressivem Tennis hatte die 20 Jahre junge Bouchard, die schon bei den Australian und French Open unter die letzten Vier gestürmt war, an der Church Road die Herzen der Zuschauer erobert, nie war ihr Weiterkommen gefährdet. Kvitovas Antwort: noch mehr Aggressivität! "Danke an meinen Coach", sagte die auch erst 24-Jährige später zu ihrer Taktik.

Kvitova jagte Winner um Winner, am Ende hatte sie 28, Bouchard acht. Und weil die Kanadierin auch noch mit großen Problemen beim ersten Aufschlag zu kämpfen hatte, konnte man förmlich spüren, wie Kvitovas Selbstvertrauen wuchs und wuchs. Ihre Risiko-Returns wurden ständig belohnt, ihrem Power-Tennis hatte die nicht immer laufstarke Bouchard fast nichts entgegenzusetzen. Man fühlte sich ein wenig an Sabine Lisickis 1:6, 4:6-Finalklatsche vor einem Jahr erinnert. Deren inzwischen zurückgetretene Bezwingerin Marion Bartoli wohnte dem einseitigen Spektakel am Samstag bei.

Nach 32 Minuten war der erste Satz vorüber, den zweiten eröffnete Kvitova mit sechs Punktgewinnen am Stück. Hatte ein Zuschauer oder Bouchard selbst Gedanken an eine Wende gehegt, löschte sie Kvitova prompt wieder. Die überforderte Bouchard, stets aufmunternd beklatscht, ertrug die Demütigung tapfer. Ihr gehört die Zukunft, das weiß auch sie.

Kvitovas zweiter Streich