WM

Afrika-Cup weicht der WM 2022 aus

Katar und seine weitreichenden Folgen

Afrika-Cup weicht der WM 2022 aus

Derzeit im Mittelpunkt des Interesses: Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke.

Derzeit im Mittelpunkt des Interesses: Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke. Getty Images

Wie sich die großen europäischen Ligen rund um das Turnier 2022 organisieren werden, steht noch in den Sternen. Konkreter wurde es aber bereits, was den Afrika-Cup angeht, denn der wird in den Sommer 2023 ausweichen. Jerome Valcke, Generalsekretär des Weltverbandes FIFA, sagte am Dienstag in Katar, das Turnier in Guinea werde im Juni 2023 ausgetragen.

Auch das wird klimatisch nicht ohne Folgen bleiben, denn in Guinea beginnt im Juni üblicherweise die Regenzeit. "Afrika hat freundlicherweise zugestimmt, das Kontinentalturnier nicht im Januar 2023 auszutragen", erklärte Valcke am Mittwoch. "Das Turnier wird in den Juni verlegt, um eine doppelte Abstellung afrikanischer Spieler für die WM und zwei Wochen später für den Afrika-Cup zu verhindern."

Kritik aus Afrika scheint es zumindest auf offizieller Ebene nicht zu geben. Junior Binyam, Sprecher der afrikanischen Konföderation CAF, erklärte im Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP, der Verband stehe "zu einhundert Prozent" hinter allen Änderungen im Kalender, die WM-bedingt seien.

BBL und HBL kommen ins Grübeln

Doch nicht nur der Fußball droht durch die Premieren-WM zur Adventszeit in ein Termin-Dilemma zu stürzen, auch weitere deutsche Spitzenligen klagen über negative Auswirkungen.

Die Basketball Bundesliga prüft angesichts der übermächtigen Konkurrenz durch ein Fußball-Weltturnier eine Pause des eigenen Spielbetriebs. "Da ist das sicherlich auch ein denkbares Szenario", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer der Deutschen Presse-Agentur. Die Handball-Bundesliga erwägt zwar kein Aussetzen, aber zumindest eine Umgestaltung des Spielplans.

Wenig glücklich sind auch die Wintersportler über die ungewohnte Konkurrenz.

Das letzte Wort ist indes noch nicht gesprochen. Denn der genaue Termin für die WM im Wüstenstaat Katar ist noch offen, die Task Force der FIFA hat zwar den Zeitraum "Ende November bis Ende Dezember" vorgeschlagen, eine endgültige Entscheidung fällt aber Mitte März.

tru/dpa/sid