WM

Ethikkommission legt Bericht zu Korruptionsvorwürfen vor

FIFA spricht Russland und Katar von Vorwürfen frei

Keine gravierenden Verstöße gefunden: Ethikrichter Hans-Joachim Eckert (li.) und FIFA-Sonderermittler Michael J. Garcia.

Keine gravierenden Verstöße gefunden: Ethikrichter Hans-Joachim Eckert (li.) und FIFA-Sonderermittler Michael J. Garcia. imago/Ulmer

Die FIFA-Ethikkommission hat in einem vorgelegten Bericht die WM-Gastgeber 2018 und 2022, Russland und Katar, vom Vorwurf der Korruption freigesprochen. Auch der Vorwurf der Bestechlichkeit gegen FIFA-Präsident Joseph Blatter wurde zurückgewiesen. Allerdings fand die Kommission durchaus konkrete Verstöße und Verdachtsmomente.

Aus einem 42-seitigen Bericht der rechtssprechenden Kammer der FIFA-Ethikkommission geht hervor, dass gegen kein ehemaliges Bewerberland um die Turniere 2018 und 2022 sowie aktuelle oder ehemalige Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees Sanktionen verhängt wurden. Allerdings stellte das Gremium fest, dass ausschließlich die Doppel-Bewerbung der Niederlande mit Belgien ohne jegliche Beanstandung geblieben sei.

Bei den anderen untersuchten Bewerbungen hätten sich zwar konkrete Verstöße und Verdachtsmomente herausgestellt, diese wurden aber als weniger gravierend eingestuft, so dass sie die umstrittenen Vergaben der WM-Endturniere an Russland und vor allem Katar im Dezember 2010 nicht entscheidend beeinflusst hätten.

Von jeglichem Verdacht der Bestechlichkeit oder irregulärer Einflussnahme freigesprochen wurde von der Ethikkommission auch FIFA-Präsident Joseph Blatter. Die Ethikrichter unter dem Vorsitz des deutschen Juristen Hans-Joachim Eckert schlossen weitere Untersuchungen gegen Einzelpersonen allerdings nicht aus und forderten eine weitreichende Reform des Vergabe-Prozesses. Die Endrunden 2018 und 2022 waren am 2. Dezember 2010 zeitgleich vergeben worden. Schon damals war dies kritisiert worden, weil dadurch Absprachen und Stimmentausch Tür und Tor geöffnet würde. Zudem wurde ein Empfehlungskatalog für strukturelle Reformen vorgelegt.

bru