WM

Pinto: "Wir haben eine gute Show gezeigt"

Costa Rica verabschiedet sich mit einem lauten Knall

Pinto: "Wir haben eine gute Show gezeigt"

Er war auch gegen Holland eine Bank: Costa Ricas Nationaltorhüter Keylor Navas.

Er war auch gegen Holland eine Bank: Costa Ricas Nationaltorhüter Keylor Navas. Getty Images

Die Ticos waren schon vor dem Viertelfinale die Sensation der WM in Brasilien, immerhin hatten sie auf ihrem Weg in die Runde der besten 16 ehemalige Weltmeister wie Italien, England und Uruguay sowie Ex-Europameister Griechenland hinter sich gelassen. Und fast hätten sie auch noch die Niederlande geknackt, allerdings nur fast. 120 Minuten lang warfen die Costa Ricaner alles in die Waagschale, was sie zu bieten hatten und hielten den spielerisch wie individuell klar überlegenen Holländern stand. Wieder einmal ragte Schlussmann Navas heraus, der mit zahlreichen Glanzparaden Robben & Co. schier zur Verzweiflung brachte. Und wenn der 27 Jahre alte Keeper von UD Levante mal nicht zur Stelle war, dann kam Glücksgöttin Fortuna dem Underdog zu Hilfe - so rettete gleich dreimal das Aluminium für Costa Rica, einmal rettete Yeltsin Tejeda auf der Linie.

Wie schon gegen die Griechen retteten sich die Ticos ins Elfmeterschießen, hatten aber im Gegensatz zum Achtelfinale diesmal das schlechtere Ende für sich. Auch weil Bondscoach Louis van Gaal mit Reservetorhüter Tim Krul den entscheidenden Mann eingewechselt hatte. Krul gehörten am Ende die Schlagzeilen, da er zwei Elfmeter parierte. Für Navas blieb nur die bittere Erkenntnis, dass der Traum vom Halbfinale ausgeträumt war.

Im Vergleich zu anderen im Viertelfinale gescheiterten Teams hielt sich die Enttäuschung über das Aus jedoch in Grenzen. "Es schmerzt, aber wir sind glücklich. Wir haben Wunderbares erreicht gegen große Kaliber des Fußballs. Wir haben nicht einmal verloren, auch wenn wir jetzt nach Hause müssen. Wir haben eine gute Show gezeigt, schönen Fußball. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass ich sehr stolz auf sie bin", sagte Nationaltrainer Jorge Luis Pinto nach der Partie gegen die Niederlande.

Ohnehin hatte vor der WM wohl niemand einen Pfifferling auf Costa Rica gesetzt, doch die Ticos wussten zu überraschen und entfachten zu Hause eine Welle der Begeisterung. In Costa Rica ist man stolz auf die "Sele", die dank ihrer beeindruckenden Defensive in fünf WM-Spielen nur drei Gegentore kassierten und sich ungeschlagen vom Zuckerhut verabschiedeten. Klar, dass unmittelbar nach dem Aus Lobeshymnen niederprasselten. "Ungeschlagen! Ein ganzes Land ist stolz auf die Sele und die ganze Welt erkennt diese Heldentat an", twitterte Costa Ricas Staatspräsident Luis Guillermo Solis.

Bilder zur Partie Niederlande - Costa Rica