WM

Marquez macht nicht nur Herrera glücklich

Platz zwei in Gruppe A: Schwarze Achtelfinalserie soll reißen

Marquez macht nicht nur Herrera glücklich

Antreiber, Stabilisator und Torschütze: Marquez (Mi.) jubelt mit Hernandez (re.) und Aguilar (li.) über seinen Führungstreffer.

Antreiber, Stabilisator und Torschütze: Marquez (Mi.) jubelt mit Hernandez (re.) und Aguilar (li.) über seinen Führungstreffer. getty

"Wir haben ein Rezept, wie wir sie schlagen können", hatte Kroatiens Coach Niko Kovac vor der Partie vollmundig verkündet. Auf dem Rasen war davon über weite Strecken nichts zu sehen. In Zusammenarbeit mit den beiden defensiven Außenspielern Aguilar und Layun schaffte es die Dreier-Abwehr-Kette um Marquez erfolgreich, jegliche kroatische Angriffsversuche im Keim zu ersticken. Das bis dato hochgelobte Mittelfeld der Europäer um Rakitic und Modric vermochte es nicht, Struktur in das eigene Spiel zu bringen. Mandzukic, gegen Kamerun noch zweifacher Torschütze, hing dadurch weitgehend in der Luft. In der Verteidigung standen die Herrera-Schützlinge gewohnt sicher, bei den wenigen Vorstöße im ersten Abschnitt war "El Tri" brandgefährlich: Herrera scheiterte an der Latte (16.), Peralta setzte die Kugel knapp rechts vorbei (20.).

Mexiko: Hinten sicher, vorne eiskalt

Im zweiten Durchgang knüpfte Mexiko nahtlos an die taktisch disziplinierte Leistung aus dem ersten Abschnitt an, um nach rund 65 Minuten das Tempo schließlich zu erhöhen: Srnas Handspiel im eigenen Strafraum (64.), Carlukas Rettungstat auf der Torlinie (66.) und Pletikosas Parade (68.) verhinderten eine frühere Führung.

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Weltmeisterschaft - Vorrunde, 3. Spieltag
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Nach Marquez' Treffer mussten die Kovac-Schützlinge die Abwehr entblößen, was "El Tri" im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt ausnutzte. Guardado vollstreckte einen präzise vorgetragenen Tempogegenstoß zur Vorentscheidung (75.), ehe "Joker" Hernandez gar den dritten Treffer nachlegte (82.). Dass die Mittelamerikaner im allgemeinen Freudentaumel durch Perisic noch den ersten Gegentreffer im laufenden Turnier hinnehmen mussten (87.), interessierte am Ende keinen mehr - zu abgeklärt war die Leistung der Mexikaner, deren taktisches Konzept damit voll aufging.

Bei den Fans hoch im Kurs: Nationaltrainer Miguel Herrera.

Bei den Fans hoch im Kurs: Nationaltrainer Miguel Herrera. getty

Nationalcoach Miguel Herrera zeigte sich im Anschluss an die Partie überschwänglich: "Das ist einer der glücklichsten Tage meines Lebens. Ich muss meiner Mannschaft ein dickes Kompliment machen." Am kommenden Sonntag um 18 Uhr (MESZ, LIVE! bei kicker.de) trifft Mexiko nun im Achtelfinale auf die Niederlande. Dann wird Mittelfeldkämpfer Vazquez fehlen, der gegen die Kroaten seine zweite Gelbe Karte im Turnier sah. Ob Pena nach Rebics Tritt mit der offenen Sohle, für den der Kroate mit glatt Rot vom Feld geschickt wurde (90.), mitwirken kann, ist fraglich.

Ausgeruht ins Viertelfinale

Kapitän Marquez zeigte sich im Hinblick auf die K.-Runde respektvoll und mahnte die Regeneration an: "Die Niederlande ist ein großer Gegner und ein großer Rivale. Nach diesem engen Spiel müssen wir uns erholen. Es war ein großer Kampf, aber wir haben uns wieder als Mannschaft präsentiert." Gegen die Elftal geht auch es darum, erstmals seit der WM im eigenen Land 1986 wieder ins Viertelfinale einzuziehen: Zuletzt setzte es fünf Achtelfinalpleiten in Folge.

Bilder zur Partie Kroatien - Mexiko