WM

Cristiano Ronaldo - und was sonst?

Deutschlands Gruppengegner Portugal

Cristiano Ronaldo - und was sonst?

Ich war's! Cristiano Ronaldo schoss Portugal in den Play-offs im Alleingang zur WM.

Ich war's! Cristiano Ronaldo schoss Portugal in den Play-offs im Alleingang zur WM. Getty Images

In den Play-offs gegen Schweden lief Ronaldo im Duell der Stürmerstars gegen Zlatan Ibrahimovic zu Höchstform auf. Beim 1:0-Hinspielsieg erzielte er den einzigen Treffer, beim 3:2 in Solna schlug "CR7" gleich dreimal zu – mit links, rechts und per Kopf. Die Lobeshymnen auf den pfeilschnellen Modellathleten nahmen kein Ende. Der 28-Jährige ist vielleicht in der Form seines Lebens, hat bei Real Madrid eine nahezu unfassbare Torquote vorzuweisen. Bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres gilt Ronaldo inzwischen als Favorit. Einen Ballon d'Or, den von 2008, hat er schon.

Etwas fehlt dem Superstar aber noch: ein großer Titel mit der Nationalmannschaft. Dem war auch die goldene Generation um Luis Figo und Rui Costa vergeblich hinterhergerannt. Am nähesten waren die Portugiesen einem Turniergewinn bei der EM 2004 im eigenen Lande. Nach der 0:1-Finalpleite gegen Griechenland vergoss der junge Ronaldo auf dem Platz bittere Tränen. In Brasilien ruhen 2014 bei Portugals fünfter WM-Teilnahme die Hoffnungen einer ganzen Fußball-Nation auf seinen Schultern.

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Denn dass der Kader hinter "CR7" genügend Qualität für einen WM-Titel hat, darf bezweifelt werden. So herrscht trotz der Galaform Ronaldos Skepsis in Portugal. Nationaltrainer Paulo Bento, der das Achtelfinale vor der Auslosung als "Minimalziel" bezeichnete, setze zu sehr auf ältere Spieler und gebe dem Nachwuchs keine Chance, so ein oft geäußerter Vorwurf. Dass der frühere Bremer Hugo Almeida (29) oder Helder Postiga (31) im Angriff immer noch erste Optionen sind, verdeutlicht das ewige Sturmproblem der Portugiesen, die damit fast völlig von ihrem Rekordtorschützen Ronaldo (47 Treffer) abhängig sind, der mittlerweile schon 109 Länderspiele absolviert hat.

Die Favoritenrolle sieht Coach Bento in der Gruppe G klar verteilt. "Es ist eine ausgeglichene Gruppe mit einem Favoriten - der ist Deutschland, wegen seines Potenzials, seiner Geschichte. Deutschland ist heißer Favorit auf den Gesamtsieg." Bei den beiden letzten Europameisterschaften entschied das DFB-Team die Duelle mit Portugal für sich: 2012 erzielte Gomez das 1:0 beim Duell in der Gruppenphase, 2008 hieß es im Viertelfinale 3:2 für die Schützlinge von Bundestrainer Joachim Löw. Auch beim Spiel um Platz drei bei der Heim-WM 2006 setzte sich Deutschland durch (3:1).

Eine bittere Pleite fügten die Portugiesen Deutschland bei der EURO 2000 zu, als sie das DFB-Team mit einem 3:0 zum Vorrunden-Aus verdammten. Drei Tore gingen damals auf das Konto von Sergio Conceicao. 2014 käme für die Rolle eines Dreifach-Torschützen wohl nur einer in Frage.