Seinen größten Star ließ der Ivorische Trainer Sabri Lamouchi zunächst auf der Bank. Die Afrikaner begannen ohne den angeschlagenen Drogba. Mit Kalou, Tioté, Gervinho und Yaya Touré waren die anderen Top-Stars der Elefanten an Bord. Dazu durfte mit Boka vom VfB Stuttgart ein Bundesliga-Profi beginnen. Alberto Zaccheroni auf Seiten der Japaner vertraute gleich auf vier "Deutschland-Legionäre". Uchida (Schalke), Okazaki (Mainz), Hasebe (Nürnberg) und Osako (Neueinkauf des 1. FC Köln) begannen zusammen mit den Top-Stars Honda, Nagatomo und Kagawa.
Langes Abtasten zu Beginn
Beide Teams zeigten in den ersten Spielminuten eine nervöse Darbietung. Die Ivorer wollten gegen die tief stehenden Japaner Druck aufbauen und hoch in die Mitte flanken, doch Ungenauigkeiten im Zuspiel machten es den "Samurai Blue" leicht, den Ball vom eigenen Tor weg zu halten. Erst ein Konter über Gervinho brachte erstmals Gefahr für das Tor von Kawashima. Bonys Direktschuss wurde allerdings abgeblockt (6.).
Die Asiaten verlegten sich von Beginn an auf eine verstärkte Defensive. Zaccheroni hatte seinen Spielern offenbar eine "italienische Taktik" verordnet. Nur vereinzelt wagten sich die "Blauen" geordnet über die Mittellinie.
Gruppe C - 1. Spieltag
Honda nutzt die erste Chance
Nach einer Viertelstunde hatten die Japaner ihren Gegner eingelullt und starteten ihrerseits erste Angriffe. Nach einer Ecke kam zunächst Okazaki zum Kopfball, der noch abgeblockt werden konnte (15.). Den anschließenden Einwurf legte Nagatomo von links auf für Honda, der gegen eine schlafende Abwehr wenig Probleme hatte, den Ball unter die Latte zur Führung einzuschießen (16.).
Die Ivorer taumeln
Die Elfenbeinküste wirkte angeschlagen und blieb in der Defensive verschlafen und anfällig. Zwei Mal musste Torwart Barry in der Folgezeit gegen Uchida retten (20./22.), ehe Yaya Touré auf der Gegenseite wieder eine Möglichkeit hatte. Einen Freistoß aus 23 Metern jagte der Star von Manchester City allerdings über das Tor von Kawashima (24.).
Wenig Zählbares bis zur Pause
Die Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs war weiterhin von einer defensivstarken japanischen Elf geprägt, die immer wieder über Konter Nadelstiche setzte. Allerdings hatten die Afrikaner auch ihre Chancen. Boka brachte zwei Mal das Tor in Gefahr, hatte aber mit einem Freistoß in der 31. Minute genauso Pech, wie mit einem Hammer aus der Distanz (35.). Alles in allem wirkten die Elefanten bei ihren Angriffsversuchen bis zur Pause eher glücklos.
Drogba droht
Nach dem Wechsel durfte sich Drogba immerhin schon einmal warm laufen, doch zunächst ging es personell unverändert in die zweite Halbzeit. Der Angriffselan der Ivorer war allerdings nun völlig erlahmt. Da auch die Japaner anfangs der zweiten Hälfte wenig Interesse am Spiel nach vorne zeigten, tröpfelte das Spiel ereignislos über die Zeit.
Drogba kommt
In der 61. Minute durfte Lamouchis Weltstar endlich auf den Platz und prompt startete die Offensive der "Elefanten" durch. Sekunden nach seiner Einwechslung legte Drogba nach einem Alleingang auf für Gervinho, den die Japaner mit vereinten Kräften abblockten (62.).
Die Ivorer drehen das Spiel
Wenig später war allerdings der Ausgleich fällig. Aurier flankte von der rechten Seite und Bony warf sich in den Ball. Unhaltbar köpfte der ivorische Stürmer den Ball links unten ins Netz (64.). Damit nicht genug, die "Elefanten" hatten Blut geleckt: Bereits 99 Sekunden nach dem Ausgleich "kopierten" die Ivorer ihr Tor. Diesmal flankte Aurier auf den Kopf von Gervinho, der den Ball rechts unten versenkte (66.).
Japan kann nicht auf Offensive umschalten
Nun konnten sich die Afrikaner zurück ziehen und die Zaccheroni-Elf musste kommen. Diese war allerdings nicht in der Lage, ihre Defensiv-Strategie aufzulösen. Die "Samurai Blue" konnten einfach keinen Druck aufbauen, um damit die Abwehr der Ivorer ins Wanken zu bringen oder zu Fehlern zu zwingen.
Durch die offensive Zurückhaltung der Japaner war es für die Ivorer nicht schwer, den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Während, trotz des Rückstandes, Japan das Tor des Gegners nicht einmal in Gefahr brachte, ließen Drogba (82.) und Kalou (85.) noch zwei richtig gute Möglichkeiten liegen. Trotzdem brachte die Lamouchi-Elf den Auftaktsieg sicher über die Zeit.
Kolumbien trifft im zweiten Gruppenmatch am Donnerstag (18 Uhr MESZ) auf die Elfenbeinküste, Griechenland spielt am Freitag (0 Uhr MESZ) gegen Japan.