Europa League

Gladbach hat es geschafft - auch dank Hrgota!

Europa League: Lichter aus am Bosporus

Gladbach hat es geschafft - auch dank Hrgota!

Doppelpacker: Gladbachs Branimir Hrgota (#31) trifft zum 3:0.

Doppelpacker: Gladbachs Branimir Hrgota (#31) trifft zum 3:0. Getty Images

Ein Punkt hatte Borussia Mönchengladbach vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen den FC Zürich noch gefehlt, um das Überwintern in Europa festzuzurren. Im Vorfeld der Partie schwang aber auch ein wenig Angst mit, denn auch das frühzeitige Aus schien noch möglich. Das hätte bei einer Niederlage womöglich gedroht. Mit Rechenspielchen wollte sich bei der Borussia aber niemand befassen. "Wir wollen unbedingt gewinnen, damit wir Erster bleiben", hatte Trainer Lucien Favre gesagt, der gegen die Eidgenossen die wiedergenesenen Kruse und Stranzl zunächst nur auf die Bank setzte.

Doch auch ohne das Duo zeigten sich die Rheinländer vom Anpfiff weg spielerisch überlegen und erarbeiteten sich rasch klare Vorteile. Das erste Tor war nur eine Frage der Zeit: Herrmann erlöste die Gladbacher Anhängerschar - vorausgegangen war aber ein folgenschwerer Lapsus von Brunner, der seinerseits kurz zuvor für den verletzten Kecojevic eingewechselt worden war. Die Führung war hochverdient, hätte gegen gehemmte Züricher bis zur Pause sogar noch höher ausfallen können, wenn nicht müssen; Traoré scheiterte unter anderem am Pfosten. Nach dem Seitenwechsel machten die Gastgeber dann alles klar: Der agile Hrgota räumte mit einem Doppelpack (59., 64.) alle Restzweifel aus dem Weg und führte die Borussen mit seine Europa-League-Treffern sieben und acht eine Runde weiter.

Die Fohlenelf, bei der kurz vor Schluss Kramer verletzungsbedingt den Rasen verlassen hatte, sicherte sich damit den Gruppensieg und geht nun gemeinsam mit dem FC Villarreal in die Zwischenrunde. Die Spanier entledigten sich ihre Aufgabe bei Apollon Limassol mühelos, gewannen dank Moreno (35.) und Luciano Vietto (40.) mit 2:0 und sicherten sich Platz zwei.

Die Abschlusstabellen

Kopenhagen sieht Rot

In Gruppe B wollte HJK Helsinki den großen Wurf schaffen und sich quasi auf den letzten Drücker für die nächste Runde qualifizieren. Dieser Traum zerplatzte aber in Belgien: Beim FC Brügge setzte es eine 1:2-Niederlage, was zugleich das Vorrunden-Aus für die Finnen bedeutete. Neben dem belgischen Traditionsklub löste der FC Turin mit einem 5:1-Schützenfest beim FC Kopenhagen, der noch vor der Pause zwei Platzverweise (Antonsson und Jörgensen) schlucken musste, sein Ticket und sorgte so dafür, dass sich die Underdogs nicht freuen durften.

In Istanbul gehen die Lichter aus

Schwarzmalerei: In Istanbul gingen kurzfristig die Lichter aus.

Schwarzmalerei: In Istanbul gingen kurzfristig die Lichter aus. Getty Images

Sportlich ging es in Staffel C nicht mehr um viel, lediglich Platz eins stand noch auf der Kippe. Die Bewerber: Besiktas Istanbul und Tottenham Hotspur, die am Bosporus direkt aufeinandertrafen. Im Vorfeld der Partie hatten die Spurs noch von der Disziplinarkommission der UEFA wegen der Unterbrechungen im Spiel gegen Partizan Belgrad - drei Flitzer waren damals binnen weniger Minuten aufs Feld gerannt - eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro aufgebrummt bekommen. Und auch in der Türkei kam es zu einer Unterbrechung, diesmal versagte aber die Technik: Wegen eines Flutlichtproblems musste das Match im ersten Durchgang kurzfristig unterbrochen werden, konnte später aber fortgesetzt werden. Besiktas gewann die Partie, bei der in der Nachspielzeit die Lichter sogar ein zweites Mal ausgingen, mit 1:0 und überholte die Engländer damit noch in der Tabelle. Im Parallelspiel zwischen Partizan und Asteras Tripolis fielen derweil gar keine Treffer.

Tore satt in Zagreb und Salzburg

Als deutlich spektakulärer erwies sich hingegen die Gruppe D, die sich zum Abschluss der Vorrunde mit zahlreichen Toren verabschiedete. So feierte Tabellenführer RB Salzburg einen klaren 5:1-Erfolg über das bereits ausgeschiedene Astra Giurgiu. Die Österreicher stellten damit einen neuen Rekord auf: In sechs Spielen erzielten die Salzburger sagenhafte 21 Treffer - das hatte es in der Europa-League-Gruppenphase zuvor nicht gegeben. Keine Chance aufs Weiterkommen hatte indes Dinamo Zagreb, das sich dennoch erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb verabschiedete. Gegen das zweitplatzierte Celtic Glasgow lieferten die Kroaten zu Hause ein furioses 4:3 ab. Der erst 19 Jahre Pjaca war mit drei Toren der Mann des Abends.

Moskaus weiße Weste bleibt weiß

Dynamo Moskau wollte derweil in Gruppe E mit Kuranyi im Sturmzentrum seine makellose Bilanz weiter ausbauen und den sechsten Sieg im sechsten Spiel einfahren. Bei der auf Rang zwei geführten PSV Eindhoven war das jedoch keine leichte Aufgabe. Bis zur 90. Minute stand es dann auch 0:0 auf der Anzeigetafel, doch dann schlug Ionov zu und sorgte dafür, dass die Siegesserie der Russen Bestand hat. Beide Teams hatten aber schon zuvor ihr Weiterkommen unter Dach und Fach gebracht. Das bedeutungslose Parallelspiel zwischen Panathinaikos und Estoril Praia endete 1:1.

St. Etienne muss die Segel streichen

Bereits um 18 Uhr war Anpfiff in den beiden Spielen der Gruppe F, in der sich Inter Mailand vorzeitig qualifiziert hatte und daher bei Qarabag Agdam (Aserbaidschan) mit einer besseren B-Elf antrat. Mehr als eine müde Nullnummer war für die Nerazzurri daher auch nicht drin. Viel mehr auf dem Spiel stand derweil in Kiew, wo Dnipro Dnipropetrowsk und der AS St. Etienne im direkten Duell Platz zwei untereinander ausmachten. Dank eines Treffers von Fedetskyy siegten die Ukrainer. Schlimme Nachrichten gab es allerdings abseits des Platzes: Zwei französische Fans wurden nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP im Vorfeld der Begegnung in Kiew verletzt und mussten in ein Krankenhaus gebracht werden. Die beiden Anhänger sollen Frakturen am Kopf erlitten haben, zwei Personen wurden festgenommen.

drm

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - FC Zürich