Sören Osterland macht kein Geheimnis daraus: "Ich bin enttäuscht." Diese Aussage des Trainers von Hannover 96 II bezieht sich nicht nur auf die Niederlage gegen Havelse, mit der er sich in bester Gesellschaft befindet – denn sein Vorgänger Valerien Ismael kam erst mit dem VfL Wolfsburg II zu seinem ersten Sieg gegen die Garbsener. 96 hatte es nach der, wenn auch überraschenden Führung selber auf dem Fuß, doch der Schlussoffensive des Lokalkonkurrenten hatte man nur wenig entgegenzusetzen. "Das war ein verdienter Sieg", erklärte TSV-Trainer Christian Benbennek.
Mangelnde Durchlässigkeit
Der andere Grund für Osterlands Frust: Sein Vertrag wird nicht verlängert. "Dies hat nichts damit zu tun, dass er schlechte Arbeit geleistet hätte", sagt der sportliche Nachwuchsleiter Nicolas Michaty. Erklärungen fallen schwer. Unter Osterlands Anleitung wandelte sich etwa ein Salif Sané nach seiner Suspendierung bei den Profis in der U 23 zur heute unverzichtbaren Kraft der Erstligaelf. Talente wie Sebastian Ernst oder Mike Bähre entwickelten sich und erhielten Angebote aus der 1. und 2. Liga. Die mangelnde Durchlässigkeit nach oben aber könnte nach Ansicht vieler noch zu Problemen führen, will 96 Talente halten.
Hannover 96 II - Die letzten Spiele
Hannover 96 II - Die letzten Spiele
Regionalliga Nord - Tabelle
Trainersteckbrief Osterland
Hannover 96 II - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.04.1896
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Grün
Bergmann, Krüger oder Stendel?
"Im Zuge einer Neuausrichtung suchen wir einen erfahrenen Trainer mit Profierfahrung", berichtet Michaty. Wohl, damit dieser im Fall des Falles fürs Erstligateam bereitstehen würde. Namen wie die von Ex-Trainer Andreas Bergmann oder Michael Krüger kursieren. Doch gäbe es auch mit dem erfolgreichen Daniel Stendel einen U-19-Trainer mit "Stallgeruch", der zumindest über reichlich Erfahrung, wenn auch "nur" als Spieler verfügt. Immerhin die Anerkennung der Fans nimmt Osterland mit, wenn er geht. "Dufner raus, Osterland rein", war auf einem Banner in der Halbzeit der Erstligapartie zwischen 96 und Hoffenheim zu lesen.
Dieter Kösel/ kon