Regionalliga

Lübeck muss den "Arsch hochkriegen"

Deutliche Kritik vom VfB-Trainer und Kapitän

Lübeck muss den "Arsch hochkriegen"

Gefeiert haben die Gäste: Rehden verpasste dem VfB Lübeck einen herben Tiefschlag.

Gefeiert haben die Gäste: Rehden verpasste dem VfB Lübeck einen herben Tiefschlag. imago

Selbstkritik war angesagt beim VfB Lübeck nach dem deftigen 0:4-Heimdebakel. "Man kann in dieser Liga gegen jeden Gegner verlieren", stellte Sven Theißen fest. "Aber nicht so." Das traf den Nagel auf den Kopf. Zwar präsentierte sich Rehden wirklich stark - aber allein damit war die Niederlage nicht zu erklären. "Einen über weite Strecken so blutleeren Auftritt habe ich von meiner Mannschaft in den letzten Jahren nicht gesehen", fand Trainer Denny Skwierczynski klare Worte. "Es ist momentan vielleicht die schwierigste Phase, seit wir das Projekt vor zweieinhalb Jahren begonnen haben."

Kapitän Moritz Marheineke hatte bereits unmittelbar nach dem Abpfiff ausgesprochen, was er dachte. "Wir haben genauso gespielt, wie wir in der vergangenen Woche trainiert haben", schimpfte er und bemängelte die richtige Einstellung schon in den Übungseinheiten. "Woran das liegt, weiß ich nicht", sagte der Innenverteidiger, schloss aber eines aus: "Es ist nicht so, dass die Mannschaft die Saison schon abgehakt hat."

Wenn jeder nur ein paar Prozent weniger macht, dann reicht das in dieser Liga nicht.

Denny Skwierczynski

Trainer Skwierczynski hatte auch bemerkt, dass die Trainingswoche nicht so gelaufen war wie erhofft. "Wir müssen genauer hinschauen und alle wieder mehr tun", erklärte der 41-Jährige. "Wenn jeder nur ein paar Prozent weniger macht, dann reicht das in dieser Liga nicht." Dass eine Mannschaft wie Rehden diese Schwächen am Samstag aufdeckte, führte das deutlich vor Augen. "Natürlich hat der BSV inzwischen eine gute Truppe", sagte Marheineke, "aber das ist trotzdem kein Gegner, gegen den wir hier mit 0:4 verlieren dürfen", betonte der VfB-Kapitän.

Besonders ärgerlich: Mit 1458 Fans war die Zuschauerzahl in Relation zu den Vorwochen und der Attraktivität des Gegners durchaus ansprechend. "Das vielleicht wichtigste Ziel ist doch, die Zuschauer wieder für uns zu begeistern", fand Jonas Toboll, "mit Leistungen wie heute klappt das leider nicht. Dafür können wir uns nur entschuldigen." Der Torhüter appellierte an das Team: "Wir müssen jetzt den Arsch hochkriegen und an die guten Leistungen anknüpfen, die wir schon gezeigt haben."

Christian Jessen