kicker: Herr Klaus, wenn man erst mal einen Lauf hat, dann gewinnt man auch in der 92. Minute...
Gerd Klaus: So wie Bastian Lunz gespielt hat mit seinen sieben, acht Fehlpässen zuvor, war er der schlechteste Mann auf dem Platz (lacht). Aber er hat sich das Tor durch seine Leistungen in den letzten Wochen verdient. Generell macht es Spaß zuzuschauen, wie wir zuletzt gespielt haben. Wir agieren immer nach vorne. Und wenn man dann gewinnt, ist es natürlich noch schöner.
kicker: Einige nordbayerische Rivalen liegen derzeit ganz hinten in der Tabelle. Was macht der FC 05 denn besser als diese Vereine?
Klaus: Schwer zu sagen. Klar hat man die alle nicht hinten drin erwartet. Und es ist ja auch meine Befürchtung, dass diese Mannschaften nicht hinten drinbleiben. Wenn man sieht, wie knapp die Bamberger immer verlieren oder wie dicht sie bei Remis vor Siegen stehen, dann werden die irgendwann den Hebel umlegen. Trotz des kleinen Polsters ist unser Abstand nach hinten ja noch nicht so groß.
kicker: Beim Blick auf die Tabelle - schauen Sie wirklich noch nach unten?
Klaus: Ja klar, immer. Man weiß ja nicht, ob es so weiterläuft bei uns. Wir sind doch noch nicht so vermessen und schauen nach vorne. So lustig es klingt: Die Partie gegen 1860 II am Freitag ist ein echtes Spitzenspiel. Und mit unseren Fans im Rücken ist alles möglich. Aber wir wissen, wo wir herkommen. Es ist erst ein paar Wochen her, da wären wir fast abgestiegen.
Im Oktober und November könnte es von der Kraft her schwer werden.
Schweinfurts Trainer Gerd Klaus über einen möglichen Einbruch seiner Elf
kicker: Besteht denn die Gefahr, dass ihre Schweinfurter einbrechen könnten?
Klaus: Im Oktober und November könnte es von der Kraft her schwer werden. Wir spielen jetzt eigentlich seit März durch, da müssen wir schauen, dass wir nicht extrem in ein Loch fallen irgendwann. Aber unsere Physiotherapeuten leisten tolle Arbeit. Da können wir das vielleicht abfedern.
kicker: Bald gastieren auch die Würzburger Kickers im Rahmen der Festwochen im Willy-Sachs-Stadion.
Klaus: 3000 Fans sollten schon gegen die Löwen kommen. Und wir schauen freilich, wie groß der Abstand jetzt zu unserem Lokalrivalen ist. Nicht mehr so groß. Und wenn wir das Derby gewinnen...
kicker: Was muss denn noch besser werden in Ihrem Team?
Klaus: Wenn man sich die Anzahl der Gegentore anschaut, dann ist defensiv zwar vieles schon besser als letzte Saison. Es sind aber auch schon wieder 14 Gegentore. Da könnte man den Hebel ansetzen. Aber das ist wie bei der Chancenverwertung natürlich die Suche nach einem Haar in der Suppe.
Interview: Michael Horling