Regionalliga

Goslar: "Sind eine gute Adresse geworden"

Nordhausen: Neuzugänge wecken große Hoffnungen

Goslar: "Sind eine gute Adresse geworden"

Geht zuversichtlich in die neue Saison: Jörg Goslar.

Geht zuversichtlich in die neue Saison: Jörg Goslar. Imago

kicker: Herr Goslar, wo steht Ihre Mannschaft nach knapp vier Wochen Vorbereitung?

Jörg Goslar: Die athletische Grundlage ist gelegt. Nun sind wir dabei, das Positionsspiel zu verfeinern. Leider sind Robert Stark, Marcel Goslar, Tino Semmer und zum Teil auch Manuel Farrano Pulido durch Verletzungen erst seit Kurzem, noch gar nicht oder nur bedingt in die Vorbereitung eingebunden. Die Testspielergebnisse sind zwar sicherlich nur sekundär, wirken sich jedoch positiv auf die Entwicklung der Mannschaft aus.

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Wacker Nordhausen - Vereinsdaten
Wacker Nordhausen

Gründungsdatum

01.11.1905

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kicker: Nach drei Jahren kontinuierlicher Arbeit mit nahezu unverändertem Kader müssen Sie nun nach elf Abgängen ebenso viele Neuzugänge integrieren. Inwieweit unterscheidet sich Ihre Arbeit von der der vergangenen Jahre?

Goslar: Nach dem Aufstieg in die Oberliga im Sommer 2012 hatten wir eine ähnliche Situation. Damals haben wir einen Kader zusammengestellt, der unserer Meinung nach die Qualität hatte, im ersten Jahr der Oberliga zu funktionieren und um den Aufstieg in die Regionalliga mitzuspielen. Wir haben jetzt eine ähnliche Situation, so dass sich meine Arbeit nicht verändert hat.

Wir haben unseren Weg nicht verlassen und auf die Entwicklung unseres Kaders vertraut.

Goslar über die erfolgreiche Rückrunde der vergangenen Saison

kicker: Nach zwei Aufstiegen in Folge sagten Sie im kicker-Interview, die Hurra-Jahre seien nun vorbei. Dennoch wurde Wacker in der ersten Regionalliga-Saison auf Anhieb Fünfter. Offenbar haben Sie sich getäuscht.

Goslar: Beim Blick auf den endgültigen Tabellenplatz könnte man durchaus zu dieser Ansicht gelangen. Aber es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass wir in den ersten zehn Pflichtspielen der zurückliegenden Saison sechs Spiele verloren haben. Die erfreuliche Rückrunde mit immerhin 27 Punkten kam zustande, weil wir unseren eingeschlagenen Weg nicht verlassen und auf die Entwicklung des Kaders vertraut haben.

kicker: Mit prominenten Neuzugängen wie dem Chemnitzer Tino Semmer, dem Goslarer Nils Pichinot oder dem Erfurter Nils Pfingsten-Reddig scheint der Klub eine weitere Stufe der Entwicklung genommen zu haben.

Goslar: Wir haben uns in den zurückliegenden Jahren sehr viel Vertrauen und Seriosität in der Liga und darüber hinaus erarbeitet. Die Stadt Nordhausen hat sich kürzlich erst zur Unterstützung des Albert-Kuntz-Sportparks bekannt. Wir sind in der Liga eine gute gesellschaftliche Adresse geworden, genauso wissen wir, dass wir uns nicht ausruhen dürfen, sondern weiterhin gefordert sind, um der großen Erwartungshaltung gerecht zu werden.

kicker: Die eben genannten Namen wecken auch Hoffnungen. Sind diese berechtigt?

Goslar: Erst einmal haben diese Namen einen Wiedererkennungwert in unserer Region, des Weiteren haben wir auch noch andere Spieler geholt, in die wir ebenfalls große Hoffnungen setzen. Entscheidend ist doch, dass wir uns nicht vergangene Erfolge eingekauft haben, sondern mit diesen Neuzugängen und dem bestehenden Kader unserem Ziel näher kommen. Letzte Saison hatten wir trotz Platz fünf ein negatives Torverhältnis, zudem betrug der Abstand zum Spitzenreiter 26 Punkte, zum ersten Abstiegsplatz indes nur zwölf Punkte. Das wollen wir ändern.

Wir werden damit genauso umge­hen, wie wir es in der Vergangen­heit getan haben.

Goslar über mögliche Rückschläge in der anstehenden Saison

kicker: Einige Konkurrenten bezeichnen Sie schon als Geheimfavoriten. Ist dies eine Anerkennung der Arbeit der letzten Jahre oder unnötiger Druck?

Goslar: Wir machen uns nicht kleiner, als wir sind, aber auch nicht größer. Wir werden versuchen, ein gesundes Gleichgewicht zu erreichen.

kicker: Wie werden Sie, der Verein und das Umfeld nach Jahren des Erfolges auf mögliche Rückschläge reagieren?

Goslar: Rückschläge gehören zu einer stabilen und erfolgreichen Entwicklung. Wir werden damit genauso umgehen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben.

kicker: Sind Sie darauf vorbereitet?

Goslar: Genauso wie auf den Erfolg.

Interview: Martin Eisen