Nationalelf

"Kellner" Kroos serviert nicht drei Klassen besser

Warum der 25-Jährige mit der Chefrolle wenig anfangen kann

"Kellner" Kroos serviert nicht drei Klassen besser

Weiß etwas mit dem Ball anzufangen: DFB-Spielgestalter Toni Kroos.

Weiß etwas mit dem Ball anzufangen: DFB-Spielgestalter Toni Kroos. imago

"Mit einer Chefrolle kann ich grundsätzlich immer recht wenig anfangen", sagte Kroos dem Verbandsmagazin "The FIFA weekly". Dennoch versuche er, auf dem Platz Verantwortung zu übernehmen. Das sei schon früher so gewesen und gehe vor allem auf seine Position zurück: "Ich bin stark im Spiel eingebunden und habe viele Ballkontakte. Deshalb ist man dann ja auch automatisch präsent."

Präsent, das war Kroos auch bei der WM in Brasilien 2014 mit zwei Treffern und vier Torvorlagen. Als "Kellner" bezeichneten ihn die brasilianischen Medien, weil er so perfekt servierte. Als Hauptgrund für den Titelgewinn nennt der Regisseur, dass allen bewusst gewesen sei, "dass wir uns an der Abwehrarbeit beteiligen und gemeinsam als Mannschaft Fußball spielen müssen". Mit der Hochjubelei nach dem Triumph von Rio de Janeiro kann der Ex-Münchner und Leverkusener unterdessen wenig anfangen: "Gerade wenn man so erfolgreich ist und Titel holt - besonders bei einer WM - scheint es immer so, als hätte man auf einmal drei Klassen besser gespielt als vorher. Das habe ich schon vorher nicht mitgemacht und mache es auch jetzt nicht mit." Natürlich habe er einen Schritt gemacht und es falle vieles leichter nach einem großen Titel.

Schwer tut sich das DFB-Team momentan im Rennen um die EM 2016 in Frankreich. Aktuell liegt die deutsche Elf drei Zähler hinter dem Tabellenersten Polen auf Rang drei in der Qualifikationsgruppe D. Bevor es am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Tiflis gegen Georgien um Punkte geht, testet die Elf von Bundestrainer Joachim Löw am Mittwoch (20.30 Uhr) in Kaiserslautern gegen Australien - mit Kroos als hoffentlich perfektem "Kellner".

Benni Hofmann