Nationalelf

Bellarabi bei Schneiders Debüt erstmals dabei

Löw benennt Kader für Spiele in Polen und gegen Irland

Bellarabi bei Schneiders Debüt erstmals dabei

Erstmals im Kreis der deutschen Nationalelf dabei: Karim Bellarabi.

Erstmals im Kreis der deutschen Nationalelf dabei: Karim Bellarabi. imago

Einige Nicht-Berufungen wurden Löw durch Verletzungen aufgezwungen: Neu-Kapitän Bastian Schweinsteiger fehlte ebenso wie Sami Khedira bereits beim 2:1 gegen Schottland, daneben fallen in der Offensive auch Marco Reus (Außenband) und Mario Gomez (Oberschenkel) angeschlagen aus. Da weitere potenzielle Kandidaten wie Ilkay Gündogan oder Holger Badstuber aufgrund von (neuerlichen) Blessuren nicht zur Verfügung stehen, baut Löw fast zwangsläufig auf das WM-Gerüst: 16 der 20 berufenen Akteure waren schon in Brasilien dabei. Aus diesem Kreis wurden die Abwehrspieler Mats Hummels und Shkodran Mustafi nun wieder berufen, ein anderer kehrt nach seiner Nichtberücksichtigung für das Turnier und anschließender OP zurück: Gladbachs Offensivspieler Max Kruse ist wieder dabei.

"Die Monate bis zum Jahresende werden unglaublich schwer für uns", hatte Löw schon Mitte September im kicker angekündigt: "Wir müssen erst einmal wieder einen Schritt zurückgehen, uns stabilisieren und schauen, dass wir möglichst viele Spieler haben, die in einer körperlich guten Verfassung sind und sich nicht ständig mit Verletzungen rumschlagen."

Neuling Bellarabi

Einer, der sich in der frühen Phase der Saison in einer guten Verfassung befindet, ist Karim Bellarabi. Der Flügelflitzer von Leverkusen, in der Vorsaison noch für Absteiger Eintracht Braunschweig unterwegs, hat sich beim Champions-League-Teilnehmer in den Vordergrund gespielt (kicker-Notenschnitt 2,58 in der Bundesliga). Als Lohn folgte für den 24-Jährigen, der theoretisch auch die Möglichkeit hätte, für Marokko oder Ghana aufzulaufen, nun erstmals die Berufung in die DFB-Auswahl. "Das ist eine riesengroße Ehre für mich. Es geht ein Traum in Erfüllung", freute sich der Bayer-Offensivmann.

Bellarabi habe sich "durch hervorragende Leistungen in seinem Verein diese Chance verdient", sagte Löw, der Bellarabi als "unglaublich stark im Eins-gegen-eins" und "eine hervorragende Alternative in unserer Offensive" beschrieb. Von seinen Schützlingen forderte er generell ein konzentriertes Angehen der bevorstehenden Aufgaben: "Wir müssen uns bewusst sein, dass auch für den Weltmeister die EM-Qualifikation kein Selbstläufer ist."

Thomas Schneider

Erster Einsatz als Löw-Assistent in Warschau: Thomas Schneider. Getty Images

Bellarabi ist nicht der einzige Neuling beim Auftritt in Warschau, zu dem in Vertretung von Schweinsteiger erneut Manuel Neuer die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen wird: Erstmals wird an der Seite von Löw dessen neuer Assistent Thomas Schneider im Einsatz sein. Der 41-jährige Nachfolger von Hansi Flick - seit 1. September Sportdirektor des DFB - ist vorerst bis 2016 gebunden.

Nach dem anstehenden Wochenende, an dem für die Akteure Pflichtspiele in den verschiedenen Ligen anstehen, wird sich die DFB-Auswahl am Montagabend in Frankfurt/Main treffen. Für Dienstag ist ein erstes gemeinsames Training geplant, am Freitag reist der Tross dann nach Warschau.

Der Kader im Überblick:

TOR: Manuel Neuer (Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

ABWEHR: Jerome Boateng (Bayern München), Erik Durm (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (Borussia Dortmund), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Shkodran Mustafi (FC Valencia), Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)

MITTELFELD: Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (FC Schalke 04), Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Lukas Podolski (FC Arsenal), André Schürrle (FC Chelsea)

ANGRIFF: Mario Götze (Bayern München), Max Kruse (Borussia Mönchengladbach)