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Auch Mertesacker hört als Nationalspieler auf

Arsenal-Verteidiger beendet nach zehn Jahren seine DFB-Karriere

Auch Mertesacker hört als Nationalspieler auf

Ein Großer tritt ab: Per Mertesacker beendet seine Nationalelf-Karriere.

Ein Großer tritt ab: Per Mertesacker beendet seine Nationalelf-Karriere. Getty Images

"In erster Linie ging es für mich darum, nach zehn Jahren in der Nationalmannschaft das Ende dieses Kapitels selbst zu bestimmen", erklärte Mertesacker im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Und die Gelegenheit ist günstig: Wie Lahm und Klose tritt der 1,98-Meter-Hüne als Weltmeister ab. Der Triumph im Maracana sei der "goldene Abschluss" gewesen - auch wenn er im Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.) erst in der 120. Minute eingewechselt wurde. "Ich bin stolz auf zehn Jahre DFB, fünf große Turniere, 104 Länderspiele und den Gewinn des Weltmeister-Titels in Brasilien", bilanzierte Mertesacker selbst.

Seine Rücktrittsgedanken, über die der kicker am Donnerstag berichtet hatte, resultierten weniger aus dem Umstand, dass er bei der WM im Turnierverlauf seinen Startelf-Platz einbüßte und ihm im Konkurrenzkampf mit Mats Hummels und Jerome Boateng auch in Zukunft die Reservistenrolle droht.

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Wenn du um sechs Uhr morgens von deinem zweiten Baby aus dem Bett geschrien wirst, ist der WM-Titel so weit weg wie der Mond von der Erde.

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Vorrangig geht es für den soeben von Arsenal-Coach Arsene Wenger als Vizekapitän bestätigten Verteidiger um die Belastungen. Mertesacker bestritt in der vergangenen Saison 66 Spiele über 5836 Minuten. Kein anderer Feldspieler im WM-Kader kommt auch nur annähernd auf die Einsatzzeit des 104-maligen Nationalspielers (vier Tore). Zudem wurde er unmittelbar vor dem Start ins Trainingslager zum zweiten Mal Vater, auch dieser Aspekt dürfte eine Rolle in seinen Zukunftsplänen spielen. "Wenn du um sechs Uhr morgens von deinem zweiten Baby aus dem Bett geschrien wirst", sagt er in dem SZ-Interview, "ist der WM-Titel so weit weg wie der Mond von der Erde."

Seine Konzentration gilt nun dem Verein: "Ich will mit dem FC Arsenal Meister werden, eventuell auch in der Champions League angreifen", erklärt Mertesacker, der am 9. Oktober 2004 in Teheran gegen Gastgeber Iran (2:0) mit 20 Jahren sein Länderspiel-Debüt gefeiert hatte. Die Zukunft gehört anderen Youngsters, glaubt der gebürtige Hannoveraner: "Junge Spieler werden nachkommen. Uns muss nicht Angst und Bange sein. Wir sind so gut besetzt wie noch nie." Entsprechend schließt er in einem ZDF-Interview auch eine Rückkehr als "Stand-By-Nationalspieler" aus: "Einen Rücktritt vom Rücktritt wird es nicht geben."

Verabschiedung beim Argentinien-Spiel

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach kündigte eine offizielle Verabschiedung Mertesackers im Rahmen der WM-Endspiel-Neuauflage gegen Argentinien am 3. September (20.45 Uhr) in Düsseldorf an. In einem ersten Statement erklärte er: "Ich habe am Freitag mit ihm telefoniert und ihn zum Länderspiel gegen Argentinien nach Düsseldorf eingeladen, wo wir ihn gemeinsam mit Philipp Lahm und Miro Klose gebührend verabschieden werden."

Nach 104 Spielen: Mertesacker hört auf