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Niersbach: "Das hat es so noch nicht gegeben"

DFB-Präsident zieht Bilanz

Niersbach: "Das hat es so noch nicht gegeben"

Zufrieden mit dem Fußball-Jahr 2013: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Zufrieden mit dem Fußball-Jahr 2013: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. imago

Das Jahr 2013 war für den deutschen Fußball durchaus erfolgreich, das weiß Niersbach. Der DFB-Präsident erwähnte in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Qualifikation der A-Nationalmannschaft für die WM 2014 in Brasilien, die ohne Niederlage vonstattenging. Den Gewinn der Europameisterschaft der Frauen in Schweden hob er ebenfalls hervor wie das deutsche Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund in Wembley. Sein Fazit fällt demnach positiv aus: "Wenn wir noch in der Schule wären und es gäbe Zeugnisse nach altem Stil, würde ich von einer glatten Zwei, also einem Gut ausgehen, was die Gesamtsituation deutscher Fußball angeht", sagte Niersbach in einem Video-Interview mit dfb.de.

Das Champions-League-Finale, das der "krönende Höhepunkt" und "Werbung für den deutschen Fußball zugleich war", stellt für Niersbach keineswegs eine Eintagsfliege dar. Als Beweis nannte er die Tatsache, dass dieser "herausragende Erfolg" aktuell dadurch bestätigt wurde, dass "wir mit vier Mannschaften aus der Bundesliga in der Champions League überwintern". "Das hat es so noch nicht gegeben", betonte Niersbach, der auch bestätigte, dass sich Funktionäre des englischen Fußballverbandes FA nach dem deutschen Erfolgsrezept erkundigt haben – gerade in Bezug auf die Nationalmannschaft.

Das ist ein wunderbarer Status, den wir in den nächsten Jahren verteidigen wollen.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach

"Das haben wir nur durch eine intensive Nachwuchsarbeit geschafft. Das wurde schon oft gesagt, kann aber nicht oft genug wiederholt werden", erklärte Niersbach, der in diesem Zusammenhang die Youngster Max Meyer (Schalke 04) und Timo Werner (VfB Stuttgart) exemplarisch nannte. "Das ist ein wunderbarer Status, den wir aber in den nächsten Jahren verteidigen wollen", fand er zugleich mahnende Worte. Trotz der zahlreichen positiven Dinge, der DFB-Präsident verschließt seine Augen vor Problemen nicht. "Ich nenne das Thema Gewalt im Umfeld von Fußballspielen, was wir nicht übersehen dürfen", betonte Niersbach, der im Allgemeinen der Meinung ist, dass der DFB "im internationalen Vergleich wirklich gut da steht".

Das zeige auch die FIFA-Weltrangliste, die man zwar durchaus "als Spielerei abtun kann, dennoch könne es kein Zufall sein, dass beide Auswahlteams Platz zwei belegen". Großen Respekt zollte er dabei auch der Leistung der Frauen, die in Schweden trotz personellen Umbruchs Europameisterinnen geworden waren, wodurch "dieser Titel im Sommer der wohl wertvollste war". Der 63-Jährige geht übrigens fest davon aus, dass sich das Niveau im Frauen-Fußball in Zukunft auch in der Breite steigern wird und es keine "Kleinen" mehr geben werde, so wie es bei den Männern bereits geschehen ist.