Sportlich hängt Enschede hinter den eigenen Erwartungen zurück, durch den dreifachen Punktverlust ist selbst die Qualifikationsrunde für den zweiten Startplatz in der Europa League in Gefahr. Finanziell belasten besonders die Kosten des Stadionausbaus die Vereinskasse, ein befürchteter Reputationsschaden inklusive. Für den Vorsitzenden Aldo van der Laan hat die Bestrafung gar dramatische Ausmaße: "Das ist eine Blamage für den Club."
Um nicht weiter Salz in die Wunde zu streuen, hat der FC Twente das Urteil der Lizenzkommission bereits akzeptiert. Die mittelschweren finanziellen Sorgen plagen den Klub schon seit geraumer Zeit. Als erstes Gegenmittel auf dem Sparkurs kündigten die Verantwortlichen an, die Reservemannschaft in der kommenden Spielzeit aus der zweithöchsten niederländischen Spielklasse zurückziehen zu wollen.
Ruiz und grün-weiße Albträume
Sind damit vorerst die glanzvollen Zeiten des zweimaligen holländischen Meisters gezählt? In Bremen beispielsweise ruft der Name Twente Enschede wohl noch immer gemischte Gefühle hervor.
In der Gruppenphase der Champions-League-Saison 2010/11 sorgte ein gewisser Bryan Ruiz, der im Sommer beinahe an der Weser gelandet wäre, fast im Alleingang für den Anfang vom Ende. Die 0:2-Heimpleite der Grün-Weißen im Rückspiel, bei der Ruiz (kicker-Note 2) glänzte, kostete Werder wichtigen Boden. Letztendlich schieden die Norddeutschen als Gruppenletzter hinter dem FC Twente sogar komplett aus dem internationalen Geschäft aus.