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Favoriten mühelos - Gomis-Schock in Tottenham

28. Spieltag: Villa siegt in letzter Minute - Trainer-Eklat in Hull

Favoriten mühelos - Gomis-Schock in Tottenham

Jubel über das 1:0 bei West Ham: Chelseas Torschütze Eden Hazard (oben) mit Ramires.

Jubel über das 1:0 bei West Ham: Chelseas Torschütze Eden Hazard (oben) mit Ramires. imago

Chelsea und City minimalistisch

Den Ligapokal gewonnen und dank der City-Niederlage in Liverpool keinen Vorsprung eingebüßt - das vergangene Wochenende lief ganz nach dem Geschmack des FC Chelsea. Am Mittwochabend gastierten die Blues (zum letzten Mal ohne den gesperrten Matic) beim Londoner Stadtrivalen West Ham United. Gegen die schwächelnde Elf von Trainer Sam Allardyce sorgte Hazard im ersten Abschnitt für den Treffer des Tages (23.).

Weiterhin fünf Punkte Rückstand bei einem absolvierten Spiel mehr, in der Champions League nach der 1:2-Hinspiel-Heimpleite gegen den FC Barcelona fast raus - Manchester City droht eine titellose Saison. Die Pflichtaufgabe Leicester City erledigten die Skyblues souverän, aber glanzlos. Gegen den Tabellenletzten musste der amtierende Meister, bei dem Winterneuzugang Bony erstmals von Beginn an auflief, lange Zeit zittern, nachdem Silva mit dem Pausenpfiff das 1:0 erzielte (45.). Schließlich sorgte Milner für die Entscheidung (88.).

Gomis weckt Erinnerungen an Muamba

Die Tottenham Hotspur halten den Kontakt zu den internationalen Rängen durch einen 3:2-Erfolg gegen Swansea City. Chadlis frühe Führung (7.) glich Ki auf der Gegenseite zum 1:1 aus (21.). Nach der Pause sorgten Youngster Mason (51.) und Townsend (60.) für die Vorentscheidung. Die Schwäne kamen durch Ex-Spurs-Mittelfeldmann Sigurdsson noch einmal heran (89.), allerdings zu spät.

Die White Hart Lane hält den Atem an: Swanseas Gomis ist auf dem Feld zusammengebrochen.

Die White Hart Lane hält den Atem an: Swanseas Gomis ist auf dem Feld zusammengebrochen. imago

Den Schock-Moment des Abends erlebten die Zuschauer an der White Hart Lane, als Swanseas Angreifer Gomis auf dem Feld kollabierte und regungslos liegen blieb. Der Franzose wurde Minuten lang beatmet und anschließend mit der Trage vom Feld gebracht. Auf den Rängen wurden traurige Erinnerungen an das Jahr 2012 wach, als das Herz von Boltons Muamba im FA-Cup-Spiel stehen geblieben war und das Spiel anschließend abgebrochen wurde. Der heute 26-Jährige überlebte den Vorfall, musste seine Karriere aber beenden. Wie inzwischen bekannt wurde, befindet sich Gomis wieder in einem stabilen Zustand.

Arsenals Doppelschlag - Kruls Blackout

Im Rennen um die Champions-League-Plätze hat Arsenal nach wie vor die Nase vorn. Im Gastspiel beim Stadtrivalen Queens Park Rangers konnten sich die Gunners dank der Treffer von Giroud (64.) und Sanchez (69.) mit 2:1 durchsetzen. Austins Anschlusstreffer (82.) kam zu spät.

Manchester United, das im ersten Durchgang beste Chancen ausließ, konnte nach einer intensiven Partie bei Newcastle United schließlich doch noch jubeln. Young erlöste Coach Louis van Gaal und die Seinen in der 89. Minute, durfte sich dabei vor allem bei Torwart Krul bedanken, der von seinen eigenen Vordermännern unter Druck gesetzt das Leder unter Bedrängnis vor die Füße von Young spielte, der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Im Mittelpunkt stand aber Newcastles Gutierrez, der eineinhalb Jahre nach der Schock-Diagnose Hodenkrebs sein Comeback feierte und nach rund einer Stunde unter tosendem Applaus das Feld betrat.

Liverpool weiter auf Kurs

Der Kapitän höchstpersönlich: Jordan Henderson (re.) freut sich nach seinem Führungstor.

Der Kapitän höchstpersönlich: Jordan Henderson (re.) freut sich nach seinem Führungstor. picture-alliance

Das formstärkste Team der Liga bleibt der FC Liverpool, der aufgrund von Uniteds Last-Minute-Sieg weiterhin zwei Zähler hinter Rang vier liegt. Aus den letzten zwölf Spielen holten die Reds nun 32 Punkte! Dabei gestand Trainer Brendan Rodgers im Vorfeld des Heimspiels gegen Abstiegskandidat Burnley, dass er Ende November um seinen Job gefürchtet hatte. Nach dem 1:3 bei Crystal Palace am 23. November hatte Liverpool auf Platz zwölf gelegen. "Da habe ich gedacht, dass das Team nicht funktioniert und es so nicht weiter geht", berichtete Rodgers, der danach auch noch das Champions-League-Aus nach der Gruppenphase wegstecken musste. Sein anschließender Wechsel zum 3-4-2-1-System erwies sich im Nachhinein als goldrichtig. Gegen Burnley machten Henderson (29.) und Sturridge (51.) den vierten Liga-Heimsieg in Folge perfekt.

Benteke lässt Villa in letzter Minute jubeln

Führungstor: Villas Gabriel Agbonlahor traf nach 23 Minuten zum 1:0 gegen West Brom.

Führungstor: Villas Gabriel Agbonlahor traf nach 23 Minuten zum 1:0 gegen West Brom. picture-alliance

Nach sieben sieglosen Ligaspielen in Folge gewann Aston Villa am Dienstagabend erstmals wieder ein Spiel in der Premier League. Dabei sah es lange Zeit nach einem unglücklichen Remis für die Elf von Trainer Tim Sherwood aus. Nach dem Führungstor von Agbonlahor (23.), dem ein Treffer kurz zuvor durch Hawk-Eye-Entscheidung noch verwehrt wurde, hatten die "Villans" weitere gute Möglichkeiten, das Ergebnis hochzuschrauben. Doch sie verpassten eine vorzeitige Entscheidung. Die Quittung kam nach etwas mehr als einer Stunde. West Broms Top-Torjäger Berahino köpfte nach guter Ablage von Abwehrmann Lescott wie aus dem Nichts zum Ausgleich ein (67.).

Doch in letzter Minute foulte Foster, der zuvor klasse gegen Delph gehalten hatte, Lowton im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte der belgische Angreifer Benteke zum 2:1-Endstand (90.+4). Damit kletterte Villa vorerst aus der Abstiegszone und Sherwood feiert in seiner dritten Partie als Coach den ersten Liga-Dreier.

Mané beendet Southamptons Durststrecke

Der FC Southampton, der zuletzt durch drei torlose Begegnungen (zwei Niederlagen, ein Remis) in Folge den Champions-League-Qualifikationsplatz eingebüßt hatte, konnte gegen Crystal Palace wieder einen Treffer bejubeln. Gegen das auswärtsstarke Team von Alan Pardew, das seit seinem Amtsantritt als Trainer alle vier Auswärtsspiele gewinnen konnte, erlöste Mané die "Saints" in der 83. Minute. Damit legte Southampton im Kampf um den fünften Rang gegenüber dem FC Liverpool vor.

Bruce und Poyet geraten aneinander

Eklat: Sunderlands Coach Gustavo Poyet (re.) ging im Spiel auf Hulls Trainer Steve Bruce (li.) los.

Eklat: Sunderlands Coach Gustavo Poyet (re.) ging im Spiel auf Hulls Trainer Steve Bruce (li.) los. picture-alliance

Hull City musste sich gegen den AFC Sunderland mit einem 1:1 begnügen. Nachdem Winterneuzugang N'Doye die "Tigers" mit seinem dritten Tor im vierten Spiel in Führung brachte (15.), kam Sunderlands Rodwell noch zum Ausgleich (77.). Damit liegen beide Teams weiter nur knapp über den Abstiegsrängen. Vor allem die Gäste, die am Montag noch vom Skandal um Mittelfeldmann Johnson überwältigt wurden, warten neben dem Aus im FA-Cup nun bereits seit fünf Ligapartien auf einen Sieg.

Eine Szene sorgte derweil für den größten Eklat der Begegnung. Nachdem Sunderlands Coach Gustavo Poyet mit einer Entscheidung des Schiedsrichters sichtlich unzufrieden war, geriet er mit Hulls Trainer Steve Bruce aneinander, weil er diesen mit hämischen Beifällen zur Weißglut getrieben hatte. Der Uruguayer konnte nur schwer beruhigt werden und wurde schließlich vom Unparteiischen auf die Tribüne verbannt.

kon