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Andere Länder, andere Geschmäcker

Die kuriose Küche auf dem afrikanischen Kontinent

Andere Länder, andere Geschmäcker

In Äquatorialguinea finden sich alle möglichen Fleischsorten.

In Äquatorialguinea finden sich alle möglichen Fleischsorten. Hardy Hasselbruch

Vom Afrika-Cup in Äquatorialguinea berichtet Hardy Hasselbruch

Ansonsten bietet die üppige Vegetation fast alles an Früchten, Obst oder Gemüse. Eine Artenvielfalt die ihresgleichen sucht. Auf kleinen gerodeten Flächen auf der Insel Bioko ernten die Bauern mehrfach im Jahr. Gurken, Tomaten und Bohnen - grüne Bananen und sogar Wilderdbeeren wachsen an fast jeder Ecke. Oder Jackfruit (Jakobsfrucht), ein stinkendes Etwas. Die größte an Bäumen wachsende Frucht, vergleichbar vielleicht mit einem Kürbis.

Sie werden an jedem Stand feilgeboten. Aber dort gibt's auch andere Sachen, die ausgestellt sind. Dort hängen am Schwanz aufgehängte Wildratten oder kleine Antilopen-Arten. Buschfleisch eben für den Alltag. Doch das ist längst nicht alles. Eigentlich wird fast jedes Fleisch angeboten - bis hin zu Katze!

Höher schlägt das Herz der einheimischen Bevölkerung aber bei anderen Tieren. Natürlich Affenfleisch. Dieses gilt als Delikatesse und ist entsprechend teuer. Zumal sich die Jäger dabei auch nicht erwischen lassen dürfen, weil die Jagd eigentlich verboten ist. Aber bei einem entsprechenden Preis kommt man schon an Affenfleisch. Es soll sehr kräftigend sein.

Als absolute Gourmet-Mahlzeit gilt hier allerdings das Fleisch der Python – sie sind das Nonplusultra für den hiesigen Gaumen. Für uns Mitteleuropäer unvorstellbar, aber wahr. "Da muss man schon mal bis 5000 CFA-Francs berappen", sagt Pedro mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Das sind stolze 7,50 Euro, nicht wenig für hiesige Verhältnisse. Das Fleisch der Python gilt als besonders proteinhaltig und damit äußerst gesund.

Gewöhnungsbedürftiger Eintopf mit Schlangenfleisch.

Gewöhnungsbedürftiger Eintopf mit Schlangenfleisch. Hardy Hasselbruch

Aber man muss schon wissen, wo man solche Sachen bekommt. Auf dem Festland Äquatorialguineas wurde meinen beiden Schweizer Freunden Matthias und Erwin, zwei verrückten Anhängern der Afrikameisterschaft seit Jahren, ein entsprechender Einblick in eine Kühltruhe mit Buschfleisch gewährt. Es ist sicher nicht jedermanns Sache. Ganz im Gegenteil. Meine Sache ist's jedenfalls nicht. Nichts für meinen mitteleuropäischen Gaumen. Der hat schon Probleme mit einer fränkischen Schlachtplatte...

Andere Länder, andere Sitten. Es ist eben alles eine Frage der Toleranz und Gewohnheit. Und der Angebote.