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Japan ist raus! - Irak gewinnt Elfer-Krimi

Asien Cup 2015: Titelverteidiger ausgeschieden

Japan ist raus! - Irak gewinnt Elfer-Krimi

Riesenjubel in der Verlängerung: Younis Mahmoud feiert sein Tor zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.

Riesenjubel in der Verlängerung: Younis Mahmoud feiert sein Tor zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. Getty Images

Vor dem Spiel stand der Favorit der Partie eigentlich deutlich fest. Von fünf Aufeinandertreffen der beiden Nachbarn beim Asien Cup hatte der Iran bisher vier für sich entschieden, der letzte Sieg des Irak lag 19 Jahre zurück. Doch davon wollte Iraks Mittelfeldass Ahmed Yasin nichts wissen. Der 23-Jährige beteuerte vor dem Spiel, dass Geduld das Mittel zum Erfolg gegen den Erzrivalen sein würde.

Und dieses Motto sollte sich auch bewahrheiten: Zwar ging der Iran in der 24. Minute durch einen Treffer von Rubin Kasans Sardar Azmoun mit 1:0 in Führung, doch eine Gelb-Rote Karte gegen Mehrdad Pooladikurz vor der Pause, die für viel Diskussionsstoff sorgte, brachte den Irak in die komfortable Situation der Überzahl. In der 56. Minute zahlte sich diese aus - Yasin traf zum 1:1-Ausgleich. Das Spiel ging in die Verlängerung. Und die hatte es in sich. Nachdem der Irak durch Younis Mahmoud früh in der Verlängerung in Führung gegangen war (93.), hatte der Iran noch vor dem Seitenwechsel durch einen Kopfball von Morteza Pouraliganji ausgeglichen (103.). Als dann Ismael Dhurgham Dawood für den Irak per Elfmeter die erneute Führung erzielt hatte, schien die Partie gelaufen (116.). Doch nur drei Minuten später erzielte Reza Ghoochannejad den vielumjubelten Ausgleich (119.).

Asien-Cup - Viertelfinale
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Die umkämpfte Partie, in der es neben der Ampelkarte neun Gelbe Karten gab, musste ins Elfmeterschießen. Auch dieses war an Spannung kaum zu überbieten: Nachdem die ersten beiden Schützen nicht getroffen hatten, verwandelten bei beiden Teams je sechs Schützen, ehe Vahid Amiry für den Iran verschoss. Mit dem entscheidenden Tor zum 7:6 im Elfmeterschießen wurde Salam Shaker der Held des Tages.

Die Vereinigten Arabischen Emirate schaffen die Sensation

Ausgeschieden: Maya Yoshida (re.) ist mit Titelverteidiger Japan an Ali Mabkhouts (li.) Vereinigten Arabischen Emiraten gescheitert.

Ausgeschieden: Maya Yoshida (re.) ist mit Titelverteidiger Japan an Ali Mabkhouts (li.) Vereinigten Arabischen Emiraten gescheitert. Getty Images

Im zweiten Spiel des Tages versuchte Titelverteidiger Japan - erneut mit der Hilfe zahlreicher Bundesligaspieler -, seine beeindruckende Serie von fünf Halbfinaleinzügen in Folge auf ein halbes Dutzend auszubauen.

Im Viertelfinale wartete mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eine auf dem Papier eigentlich lösbare Aufgabe. Doch bereits nach sieben Minuten mussten die "Samurai Blue" einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen. Ali Mabkhout hatte einen Angriff der VAE mit einem Schuss vom rechten Strafraumeck ins linke Eck abgeschlossen und seinen vierten Turniertreffer verbucht.

Es war über lange Zeit eine einzige Abwehrschlacht, die das Team aus den Emiraten zu verrichten hatte. Doch Japan vermochte auch bei größten Bemühungen nicht, den Ausgleich zu erzielen. Mal war ein gegnerischer Fuß dazwischen, mal stand man sich selbst im Weg. Es war eine ungewohnte Situation für die Männer aus Nippon, die zum ersten Mal im Turnier ein Gegentor hinnehmen mussten. Es dauerte bis zur 81. Minute bis der eingewechselte Mittelfeldspieler Gaku Shibasaki nach Doppelpass mit Keisuke Honda mit einem strammen Schuss aus 16 Metern den Ausgleich für das vom Mexikaner Javier Aguirre trainierte Team besorgte.

In der Folgezeit drängte Japan auf die Entscheidung, doch erneut verpassten Kagawa & Co. das Tor ein ums andere Mal um wenige Zentimeter. Die Partie ging in die Verlängerung. Und auch dort bot sich das gleiche Bild. Japan drückte und drückte, während die VAE nur noch verteidigten. Am Ende stand ein Torschussverhältnis von 35:3 (!) auf dem Papier. Doch der Ball wollte nicht ins Tor.

Das Elfmeterschießen sollte die Entscheidung bringen. Und das Begann mit einem Paukenschlag. Der Superstar der Japaner, Honda, jagte seinen Elfmeter deutlich über das Tor. Erst als auch die VAE durch Khamis Ismaeel einen Fehlschuss verbuchten, schien wieder alles offen. Doch nach sechs Durchgängen war Schluss. Nachdem Shinji Kagawa den Ball nur an den Innenpfosten gesetzt hatte, verwandelte Ismail Ahmed zum 5:4 Endstand. Die Sensation war perfekt, Japan war ausgeschieden.

Südkorea gegen Irak - Australien trifft auf die VAE

Im Halbfinale kommt es somit nicht zur Neuauflage des Finales von 2011 zwischen Australien und Japan. Der Gastgeber wird es hingegen mit dem Bezwinger des entthronten Asienmeisters zu tun bekommen. Der Irak trifft im Semifinale auf Südkorea.

kid

Asien-Cup 2015: Zwölf Bundesligaprofis im Einsatz