Gomez spiele derzeit nicht frei auf, obwohl die Fans ihm "nahe" seien, so Montella weiter. "Er erlebt eine psychologische Blockade, denn er ist nicht der Spieler, der in der Vergangenheit bewundert wurde", schilderte der Coach, der einst selbst erfolgreich für die Roma und Sampdoria Genua auf Torejagd gegangen war. Inzwischen scheint Montella kaum noch Geduld mit Gomez zu haben, zieht sogar einen Vergleich mit seiner späten Karrierephase.
"Als ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr auf dem Niveau spielen konnte, das meine Karriere gekennzeichnet hat, habe ich aufgegeben, auch wenn ich noch ein Jahr Vertrag vor mir hatte", sagte der 40-Jährige. "Ich habe begriffen, dass mein Abenteuer mit dem Fußball zu Ende war." Harte Worte in Richtung des erst 29-jährigen Gomez. Harte Worte, die die italienische Presse gerne aufnimmt. "Gomez ist nur das Phantom des Stürmers, der er einst war. Gomez' Krise hat ein absolut besorgniserregendes Niveau erreicht. Er rennt, kämpft, aber er macht fast alles falsch", schrieb der "Corriere dello Sport".
"Gazzetta": So geht es nicht
Kritisch zeigte sich auch "Gazzetta dello Sport": "Gomez kämpft eine Stunde lang mit großem Elan, doch dann erlischt er. So geht es nicht. Fiorentina kann nur hoffen, dass die Durststrecke von Super Mario zu Ende ist", hielt das Blatt fest. Der "Corriere della Sera" bezeichnete Gomez als "Problemfall" für die Violetten. Aber: "Mit vier Toren kann man sich auch einen Stürmer in der Krise leisten", schrieb die römische Tageszeitung "La Repubblica".
Gomez, der in 60 Länderspielen für Deutschland 25-mal traf, konnte in der laufenden Spielzeit erst einmal für die Fiorentina ins Schwarze treffen. Im vorletzten Spiel gegen Parma (0:1) verschoss er sogar einen Elfmeter. Am Sonntag trafen Pascual, Basanta, Cuadrado und Joaquin für den Klub aus der Toskana. Gomez‘ Landsmann Marko Marin kam beim Ligasechsten nicht zum Einsatz.