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Messi bricht Allzeit-Torrekord - Mustafi patzt im Derby

12. Spieltag: Ronaldo und Messi brechen Rekorde

Messi bricht Allzeit-Torrekord - Mustafi patzt im Derby

Überragt alle: Lionel Messi ist der beste Torjäger der Primera Division - mit nur 27 Jahren.

Überragt alle: Lionel Messi ist der beste Torjäger der Primera Division - mit nur 27 Jahren. Getty Images

253. Liga-Tor: Messi ist Spaniens bester Torjäger

Spanien wurde diese Woche besonders von einem Thema beherrscht: der Frage, wie Lionel Messis Aussagen zu deuten sind. "La Pulga" hatte der argentinischen Zeitung "Olé" ein Interview gegeben, für Schlagzeilen sorgte ein Satz des Superstars: "Ich würde gerne in Barcelona bleiben, aber es läuft nicht immer so, wie man es will. Man weiß im Fußball nie." Die Aufregung war (und ist) besonders in Katalonien riesengroß - deutete Messi etwa hier seinen Abschied an?

La Liga - 12. Spieltag
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La Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Real Madrid Real Madrid
30
2
FC Barcelona FC Barcelona
28
3
Atletico Madrid Atletico Madrid
26
La Liga - Torjäger 2014/15
Real Madrid Cristiano Ronaldo
20
FC Barcelona Neymar
11
FC Barcelona Messi Lionel
10
Spielersteckbrief Messi
Messi

Messi Lionel

FC Barcelona - Vereinsdaten
FC Barcelona

Gründungsdatum

29.11.1899

Vereinsfarben

Blau-Rot

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Auf all die Spekulationen und Deutungen gab Messi im Topspiel gegen den FC Sevilla am Samstagabend aber die passende Antwort - und wie. "La Pulga" erzielte beim 5:1 einen Hattrick (seinen 30. für Verein und Land), wodurch er den ewigen Torrekord der Primera Division brach. Mit nun 253 Ligatoren in 289 Spielen überflügelte der Argentinier die alte, historische Bestmarke von Telmo Zarra (251 Tore in 277 Spielen). Wohlgemerkt: Messi ist der beste Torjäger in der Geschichte der spanischen Liga - mit gerade einmal 27 Jahren! Die Mitspieler ließen Barcelonas Superstar dementsprechend hochleben, auch die Anzeigentafel strahlte den Rekord in den Nachthimmel hinaus.

Der historische Moment im Bild: Messi grätscht die Kugel ins Tor und übertrumpft mit dem Treffer Zarra.

Der historische Moment im Bild: Messi grätscht die Kugel ins Tor und übertrumpft mit dem Treffer Zarra. Getty Images

In einer einseitigen Partie im Camp Nou gaben die Hausherren von Beginn an den Ton an: Messi zirkelte erst einen Freistoß über die Mauer und ins Tor zur Führung (21.), ehe Jordi Alba ein Eigentor unterlief (47.). Doch das 1:1 hatte nicht lange Bestand, denn Neymar köpfte nur zwei Minuten später die erneute Führung herbei (48.). Anschließend machte Ivan Rakitic sein Versprechen wahr, gegen die Ex-Kollegen bei einem Treffer nicht zu jubeln, als er per Kopf nach Flanke von Suarez das 3:1 köpfte und seine Freude darüber zu verstecken versuchte (65.).

Video-Hommage und ein Spalier für Messi

"Messi gleicht Zarra aus", heißt es auf der Anzeigentafel im Camp Nou. Wenig später zog Messi sogar an Zarra vorbei.

"Messi gleicht Zarra aus", heißt es auf der Anzeigentafel im Camp Nou. Wenig später zog Messi sogar an Zarra vorbei. Getty Images

Dann erlebte das Camp Nou den historischen Moment, als Messi einen Querpass aus einem Meter über die Linie grätschte (72.). Auch für den Schlusspunkt war natürlich wieder der 27-Jährige zuständig: In der ihm unverkennbaren Art schloss er einen Doppelpass per Flachschuss ins kurze Eck zum 5:1-Endstand ab (78.).

Nach dem Schlusspfiff schauten sich die Akteure noch auf dem Rasen stehend eine Video-Hommage Messis auf der Anzeigentafel an, ehe seine Teamkameraden schließlich ein Spalier bildeten und dem Rekordmann damit die ihm gebührende Ehre erwiesen. Die magische Nacht im Camp Nou hatte ein Ende und Messi die richtige Antwort auf all das Getöse der Kritiker unter der Woche gefunden.

Isco bekommt den Vorzug vor Khedira - Ronaldo übertrifft uralten Bestwert

Die spanische Hauptstadt hatte darüber debattiert, wer den schwerverletzten Luka Modric in der Schaltzentrale ersetzen soll. Trainer Carlo Ancelotti deutete für die Zukunft eine Ersatzlösung an: "Ich habe eine klare Idee." Isco sei "nicht unsere letzte, sondern eine weitere Option. Er kann überall auf dem Feld spielen", erklärte Ancelotti, "mit ihm haben wir mehr Qualität am Ball." Die Gedankengänge bedeuteten im Vorfeld also schlechte Karten für Sami Khedira; und so sollte es letztlich am Samstag beim Spiel bei UD Eibar auch kommen: Isco begann neben Kroos, Khedira saß auf der Bank. Es wurde also nichts mit der "Rehabilitierungschance", wie die Sportzeitung Marca in Anspielung auf den langwierigen und ergebnislosen Sommer-Vertragspoker zwischen beiden Seiten geschrieben hatte.

Hatten auch in Eibar nach einigem Kampf ihren Spaß: Ronaldo, James und Marcelo.

Hatten auch in Eibar nach einigem Kampf ihren Spaß: Ronaldo, James und Marcelo. Getty Images

Beim aufmüpfigen und frechen Aufsteiger sollte sich Real anfänglich schwer tun und eine (doppelte) Fehlentscheidung zur Führung benötigen: Cristiano Ronaldo spielte einen Querpass zum im Abseits stehenden Benzema, der die Kugel per Hacke aufs Tor lenken wollte, aber wieder zu "CR7" bugsierte. Auch dieser stand in der verbotenen Zone - da die Pfeife des Unparteiischen abermals stumm blieb, spielte er den Ball ein zweites Mal vors Tor - James bedankte sich per Kopf mit dem Führungstor (23.). Dann durfte Vorlagengeber Ronaldo selbst ran und erzielte aus der Drehung Saisontor Nummer 19 (43.). Dadurch egalisierte der Portugiese den Bestwert von Bata (1930) und Mariano Martin (1943), die einzigen beiden Akteure, die in zwölf Spielen 19 Treffer erzielen konnten.

In Halbzeit zwei mühte sich der Aufsteiger weiter nach Kräften und spielte gut mit, doch Benzema machte mit einem trockenen Abschluss zum 3:0 den Deckel drauf (69.). Dann bekam Ronaldo die Chance, den Bestwert vom Strafstoßpunkt auszubauen und ließ sich nicht lange bitten: Saisontor Nummer 20 wurde links unten erzielt, der uralte Bestwert übertroffen - und Real Madrid thront weiter an der Spitze.

Atletico beendet Málagas Serie

Am Samstag um 16 Uhr empfing Meister Atletico den furiosen FC Malaga im Vicente Calderon. Furios deshalb, weil die Andalusier die letzten fünf Spiele allesamt gewinnen konnten und so klammheimlich bis auf Rang sechs kletterten - und nur zwei Punkte hinter Atleti rangierten. Doch die Rojiblancos beendeten schließlich die Serie der Malaguistas. Thiago köpfte früh die Führung für die Rojiblancos, natürlich durch ihre Spezialität, einen Eckball (13.). Griezmann drückte dann kurz vor der Pause den Ball aus kurzer Distanz über die Linie (42.).

Nach dem Seitenwechsel machte es Santa Cruz per Direktabnahme aus kurzer Distanz wieder spannend (64.), doch keine zehn Minuten später sah Malagas Samuel die Ampelkarte, und die Hoffnungen der Gäste waren weitgehend dahin. Godin staubte letztlich per Kopf zum 3:1 und somit Endstand ab (84.). Doch auch Atleti musste das Spiel zu zehnt beenden, nachdem Kapitän Gabi kurz vor dem Ende ebenfalls per zweiter Gelber Karte des Feldes verwiesen wurde (88.). Durch die Niederlage muss Malaga den Anschluss an die Top vier abreißen lassen, während sich Atletico weiter oben einnistet.

Torloses Moyes-Debüt

Einstand ohne Tore: David Moyes grüßte vor der Partie bei Deportivo La Coruña als neuer Trainer von Real Sociedad.

Einstand ohne Tore: David Moyes grüßte vor der Partie bei Deportivo La Coruña als neuer Trainer von Real Sociedad. Getty Images

Gespannte Blicke richteten sich erneut auf die galicische Atlantikküste, diesmal nicht nach Vigo, sondern nach La Coruña. Beim heimischen Deportivo gab David Moyes erstmals seine Visitenkarte mit seinem neuen Verein Real Sociedad ab. Nachdem "La Real" zuletzt gegen Atletico beeindruckte und nach Rückstand noch mit 2:1 gewann, konnte der Aufwärtstrend unter dem Schotten nur bedingt fortgesetzt werden: Es gab bei Depor nur ein mageres 0:0. "Die Ankunft des neuen Trainers ist ein motivierender Faktor", hatte zuvor Abwehrspieler Iñigo Martinez erklärt. Die Basken würden "jedes Stückchen Wissen aufsaugen", das Moyes ihnen vermittelt, hatte Martinez zudem erläutert und ergänzte: "Wir müssen weiter von ihm lernen." Erst recht nach dem torlosen Unentschieden in Galicien, das so richtig keinem der beiden Teams half.

Valencia verliert das Derby - auch weil Mustafi patzt

Am Sonntag stand das Derby in Valencia im Mittelpunkt, bei dem unter anderem der Ex-Mainzer Andreas Ivanschitz auf Weltmeister Shkodran Mustafi traf. Der Österreicher sollte das bessere Ende für sich haben. Der FC Valencia hatte in der ersten Hälfte deutlich mehr von der Begegnung, Zählbares sprang jedoch nicht heraus. Nach der Pause klingelte es dann - aber auf der anderen Seite. Eine entscheidende Rolle spielte dabei Mustafi: Der Innenverteidiger verlor nach einer Ecke das Luftduell gegen Casadesus, der wuchtig zur Führung für Levante einköpfte (58.). Die Fledermäuse schlugen zwar nach einem Abwehrfehler und anschließendem feinen Doppelpass in Person von Parejo zurück (74.), doch nur Sekunden später sorgte der kurz zuvor eingewechselte Morales für das Highlight des Spiels. Von der Mittellinie startete er von rechts durch, zog mit einem Haken nach innen und löffelte das Leder mit links genau ins Tordreieck! Negredo hatte im Anschluss noch die Riesenchance zum Ausgleich, köpfte aus kurzer Distanz aber genau auf Keeper Marino.

atr/las

Wunderkind, Sololäufer, Titelsammler: Lionel Messi