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Mustafi trifft doppelt - Celta schafft bei Barça Historisches

10. Spieltag: James trifft zauberhaft - Raul Garcia ungewöhnlich

Mustafi trifft doppelt - Celta schafft bei Barça Historisches

Freudige Fledermäuse: Mustafi (2.v.re.) bejubelt eines seiner Tore.

Freudige Fledermäuse: Mustafi (2.v.re.) bejubelt eines seiner Tore. Getty Images

Valencia rückt dank Mustafi weiter vor

Einen kleinen Dämpfer musste der FC Valencia vor zwei Wochen beim abstiegsbedrohten Deportivo La Coruña (0:3) hinnehmen, doch die Fledermäuse rehabilitierten sich bereits durch ein 3:1 gegen Elche – unter den Torschützen befand sich auch Shkodran Mustafi. Der Weltmeister scheint auf den Geschmack gekommen zu sein, das bekam am Sonntag der FC Villarreal zu spüren. Im kleinen Derby glückte Mustafi beim 3:1-Sieg gleich ein Doppelpack (64., 73.). Für die anderen beiden Treffer sorgte Manu Trigueros, der kurz vor Schluss sein Eigentor aus der sechsten Minute wiedergutmachte - mehr als Kosmetik war das 1:3 allerdings nicht.

Durch den Erfolg schoben sich "Los Che" auf Platz zwei der Tabelle vor und haben nunmehr einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Real Madrid, allerdings aber auch nur einen Punkt Vorsprung auf den Fünfen FC Sevilla. Torjäger Paco Alcacer schert sich darum wenig und verschwendet nicht allzu viele Gedanken an die Tabelle, auch wenn er um die Kuscheligkeit an der Spitze weiß: "Man hat so eine Ausgeglichenheit lange nicht gesehen, fünf Teams trennen zwei Punkte. Aber wir schauen nur auf uns."

Kellerkinder mucken auf - Real Sociedad entlässt seinen Trainer

Vor dem Spieltag nahmen Elche und Levante die beiden letzten Plätze in "La Liga" ein. Am Sonntagabend verbuchten beide ein Erfolgserlebnis. Levante gewann gegen Almeria dank des 2:1-Siegtreffers von Casadesus (75.) mit 2:1. Elche fuhr dank des Doppelpack von Jonathas einen 2:1-Erfolg gegen Espanyol ein. Die "Rote Laterne" hat nun Cordoba inne, Vorletzter ist Real Sociedad, das am Samstag 0:1 gegen Malaga verloren hatte. Die Basken zogen am Sonntagabend die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt und gaben Trainer Jagoba Arrasate nach nur einem Sieg aus den ersten zehn Ligaspielen den Laufpass.

Sevilla scheitert im San Mames

Am Mittag wollte der FC Sevilla bei Athletic Bilbao alleiniger Spitzenreiter werden. Dafür war aber ein Sieg im San Mames notwendig. Kein leichtes Unterfangen, zumal die Basken nach zuvor neun sieglosen Spielen in Serie bei Almeria einen Befreiungsschlag gelandet hatten und nun ein eigene Serie starten wollten. "Ich hoffe, das ist der Wendepunkt", hatte Bilbaos Trainer Ernesto Valverde zu Protokoll gegeben und durfte nun wieder jubeln. Aduriz war bereits in der 13. Minute zur Stelle und sicherte Bilbao damit den Sieg. Für das Team von Unai Emery bedeutete dies das Ende der Erfolgsserie von vier Siegen in Serie und zugleich den Verlust der Tabellenführung.

Viermal Aluminium: Barcelona verzweifelt an der Chancenverwertung

45 Spiele Durststrecke sind passé: Celta Vigo jubelte überraschend im Camp Nou.

45 Spiele Durststrecke sind passé: Celta Vigo jubelte überraschend im Camp Nou. Getty Images

Der FC Barcelona hatte am Samstagabend Luis Enriques Ex-Team Celta Vigo zu Gast. Enrique stellte Luis Suarez wieder von Beginn auf. Während der Uruguayer seinem ersten Treffer im rot-blauen Trikot nacheiferte, wollte Lionel Messi Telmo Zarras Liga-Torrekord endlich knacken. Nach kurzer Anlaufzeit eröffnete Neymar den Chancen-Reigen, der Brasilianer schlenzte das Leder kunstvoll an die Latte. Dann schnupperte Messi an seinem historischen Tor, doch Sergio Gomez hatte etwas dagegen und klärte für seinen geschlagenen Torhüter Alvarez kurz vor der Linie. Kurze Zeit später rettete Alvarez selbst spektakulär gegen den Argentinier.

Auch nach der Pause drängten die Katalanen weiter, doch Neymar traf aus wenigen Meter per Direktabnahme erneut nur die Oberkante des Aluminiums. Die fahrlässige Chancenverwertung sollte sich rächen: Alves und Busquets waren nicht entschlossen genug, Ex-Barça-Akteur Nolito legte geistesgegenwärtig per Hacke auf Larrivey ab, der flach zur überraschenden Gäste-Führung einschob (55.).

Die Katalanen rannten nun noch wütender an, eine Großchance bot sich hernach Suarez, der aber völlig freistehend aus wenigen Metern genau in Alvarez' Arme köpfte. Celta stand hinten sicher, und wenn Barça doch eine seltene Lücke fand, stand entweder das Aluminium im Wege (wie bei einem Freistoß von Messi), oder Celtas Schlussmann war zur Stelle. So ließ Alvarez beispielsweise Suarez verzweifeln, als er dessen punktgenauen Schuss kurz vor dem Ende mit einer Hand bravourös aus dem Eck kratzte. Dann durfte Celta feiern - es war der erste Sieg im Camp Nou seit 75 (!) Jahren. Die letzten 45 Spiele in Barcelona hatten die Galicier allesamt nicht gewinnen können. Und noch eine Serie riss: Erstmals seit Oktober 2011 blieb Barça zuhause ohne Tor.

Glücklos im Abschluss: Messi und Co. trafen viermal Aluminium.

Glücklos im Abschluss: Messi und Co. trafen viermal Aluminium. Getty Images

Ronaldo trifft früh, James traumhaft: Real mühelos

Am Samstag um 16 Uhr eröffnete Real Madrid beim FC Granada den Fünfkampf in der Liga. Vor der Partie hatte Joaquin Caparros für Aufsehen gesorgt, Granadas Coach hatte auf der Pressekonferenz die aktuelle Ausgabe der "Marca" in die Höhe gehalten, die mit der (vermeintlichen) Caparros-Aussage aufmachte: "Ich hoffe nur, dass sie uns nicht platt machen". Caparros echauffierte sich über das falsche Zitat und erklärte wütend: "Die Erfahrung lehrt mich, dass ich keine Zeitungen lesen soll, was ich normalerweise auch beherzige. Nicht so aber bei dieser Schlagzeile. Glauben sie, ich habe diese Aussagen getätigt? Wie glauben sie, könnte ich meine Spieler dann motivieren, wie soll ich ihnen in der Umkleidekabine entgegentreten, wenn sie von mir denken, dass ich so etwas gesagt hätte? Solche Überschriften regen mich auf!" Dann riss Caparros das Blatt vor den versammelten Journalisten in Stücke.

War gar nicht gut auf die "Marca" zu sprechen: Granadas Trainer Joaquin Caparros.

War gar nicht gut auf die "Marca" zu sprechen: Granadas Trainer Joaquin Caparros. picture alliance

Auch wenn die Schlagzeile wohl erfunden war, traf die Vorhersage auf das Spiel doch zu: Granada war weite Teile der Partie chancenlos und lag bereits nach zwei Minuten durch einen Flachschuss von Ronaldo zurück. Dann legte James Rodriguez ein Traumtor nach und schoss den Ball volley aus spitzem Winkel in den selbigen (31.). Nach der Pause legte Ronaldo per Hacke auf Benzema ab, der mit dem Außenrist das 3:0 besorgte (54.) und endgültig für klare Verhältnisse sorgte. In der Folge fuhren die Madrilenen ein paar Gänge zurück, doch Granada konnte auch die besten Einschusschancen nicht verwerten. Anders als James, der spät seinen Doppelpack schnürte und den 4:0 Endstand herstellte (86.).

Griezmann trifft doppelt, Raul Garcia mit dem Rücken

Atletico Madrid zog gegen das sieglose Cordoba nach und gab sich ebenfalls keine Blöße. Die Simeone-Elf tat sich gegen die tief stehenden Gäste einige Zeit schwer, bis Griezmann kurz vor der Pause mit seinem ersten Saisontreffer per abgefälschtem Schuss für Erleichterung sorgte. Dann nutzte Ghilas eine ungewohnte Unaufmerksamkeit der Rojiblancos bei einer Ecke aus und köpfte den Ausgleich für die Andalusier (54.). Doch erneut war es Griezmann, der Atleti wieder in Front brachte, der Franzose war per wuchtigem Kopfball erfolgreich (58.).

Knoten geplatzt: Antoine Griezmann (li). erzielte seine ersten beiden Tore für Atletico, auch Mario Mandzukic traf.

Knoten geplatzt: Antoine Griezmann (li). erzielte seine ersten beiden Tore für Atletico, auch Mario Mandzukic traf. Getty Images

Dann durfte auch Mandzukic jubeln, nachdem Torwart Juan Carlos unter dem Ball hindurchgesegelt war, hielt der Kroate im Stand das Haupt hin (62.). Cordoba war geschlagen, für den kuriosen Höhepunkt war Raul Garcia zuständig, der eine Flanke mit dem Rücken (!) ins Tor lenkte (80.). Für Ergebniskosmetik war hernach Ghilas zuständig, dem Algerier fiel das Leder kurz vor dem Ende vor die Füße, humorlos schoss er zum 4:2-Endstand ein(87.).