"Ich war nun zehn Jahre als Cheftrainer tätig, da stehst du immer unter großer Spannung. Da bin ich nicht gut mit mir umgegangen", erklärte van Basten: "Man sollte sich in seinem Job wohlfühlen, das ging zuletzt nicht mehr." Der Job habe bei ihm "zunehmend physische und mentale Probleme verursacht" und er hoffe, "dass sich der Spaß wieder einstellt, wenn ich zurücktrete". Er habe verschiedene Kurse besucht, um zu lernen, besser mit dem Stress umgehen zu können. Am Ende stand jedoch die Erkenntnis, dass sich etwas ändern müsse. "Ich möchte nicht mehr in vorderster Front, aber im Hintergrund mit jungen Leuten arbeiten", begründete van Basten seinen mutigen Schritt. Schon seine Karriere als Spieler hatte van Basten unfreiwillig beenden müssen: 1993 zwang ihn eine Knöchelverletzung zum Gang in die Sportinvalidität.
Der frühere Weltklasse-Stürmer, der zu Saisonbeginn einen Zweijahresvertrag in Alkmaar unterschrieben hatte, war seit einigen Wochen krankgeschrieben. Nach dem Tod seines Vaters im Juli litt er unter Herzproblemen, was AZ Ende August bestätigt hatte. Van Bastens bisheriger Co-Trainer Pastoor hatte ihn zuletzt bereits vertreten. Daran, dass er der richtige Mann für den Chefposten sei, hatte es im Verein einige Zweifel gegeben. Diese wurden aber offenbar ausgeräumt.
Seine Trainerkarriere hatte van Basten 2004 als niederländischer Nationaltrainer begonnen. Die Elftal betreute er bei der WM 2006 und der EURO 2008. Auf ein einjähriges Engagement bei Ajax (bis Mai 2009) folgte eine dreijährige Pause, ehe van Basten in Heerenveen anheuerte. Von dort wechselte er nach zwei Spielzeiten zu AZ.
In Alkmaar hatte sich am Samstag beim Duell seiner Ex-Klubs AZ und Heerenveen Bemerkenswertes abgespielt: Beim Stande von 0:1 erhoben sich kurz vor Schluss alle 15.398 Zuschauer aus ihren Sitzen und widmeten dem Weltfußballer von 1992 eine komplette Minute herzlichen Applaus. Die 88. Minute war nicht zufällig gewählt: 1988 war es, als van Basten Oranje als Spieler zum größten Erfolg geführt hatte: den Gewinn der Europameisterschaft in Deutschland.
