kicker

Doppelpacker Jovetic ist zu viel für Liverpool

2. Spieltag: ManUnited nur 1:1 - Spurs an der Spitze

Doppelpacker Jovetic ist zu viel für Liverpool

Mann des Abends: Doppelpacker Stevan Jovetic beim Jubel.

Mann des Abends: Doppelpacker Stevan Jovetic beim Jubel. picture alliance

Jovetic nutzt die Schläfrigkeit

Bereits vor Spielbeginn hatten beide Ligagrößen für Schlagzeilen gesorgt. Die kleinere davon hatte ManCity geschrieben: Stürmer und Ex-Wolfsburger Dzeko bleibt dem Klub bis 2018 erhalten . Die große kam aus Liverpool: Balotelli ist der Ersatz für den zum FC Barcelona abgewanderten Luis Suarez , stand an diesem Abend aber noch nicht im Kader. Dagegen kam Neuzugang Alberto Moreno (FC Sevilla) zu seinem Debüt für die Reds, während der frühere Leverkusener und Münchner Can zunächst wieder auf der Bank seinen Platz einnahm.

Die Zuschauer im Etihad Stadium zu Manchester sahen eine Anfangsphase der klassischen Art - gerade bei solchen Spitzenspielen: Beide Teams neutralisierten sich minutenlang, wagten nicht allzu viel im Angriff, während die Defensivreihen stabil wie aufmerksam agierten. Bis zur ersten richtigen Chance dauerte es gar bis zur 33. Minute: Sturridge kam relativ frei im Strafraum an den Ball, tanzte mit einem schönen Übersteiger Kompany aus und hämmerte hart in Richtung kurzes Eck. Schlussmann Hart bewies aber gutes Stellungsspiel, blockte den Abschluss mit der Brust ab. Im Grunde aber hatte diese offensiv niveauarme Partie im ersten Durchgang kein Tor verdient. Yaya Touré, Nasri, David Silva und Co. kreierten zwar viele Passstafetten, die jedoch nicht in einen kreativen Finalpass mündeten. Doch dann brauchte Alberto Moreno nach einer Flanke von Nasri zu lange für die Klärung, Jovetic kam, nahm an und bugsierte das Leder zwischen die Beine von Torwart Mignolet - 1:0.

Aguero braucht kaum Zeit

Dem zweiten Durchgang drückten direkt die Himmelblauen ihren Stempel auf, generierten einige Torchancen. Während Dzeko (50.) noch scheiterte, machte es wenig später Doppelpacker Jovetic besser: Yaya Touré und David Silva arbeiteten sich mit Kurzpässen nach vorne, Letzterer spielte den Steilpass zu Jovetic, der mit der Hacke direkt weiterleitete. Der frei stehende Nasri zog an, spielte den Querpass, der bei Jovetic ankam. Der brauchte nur noch abzustauben (55.). Später kam noch Sergio Aguero (68.), der rund 20 Sekunden (!) später das entscheidende 3:0 beisteuerte: Torwart Hart spielte mit einem weiten Ball auf rechts Joker Jesus Navas an, der Sergio Aguero mit einem Steilpass schickte. Der Stürmer erschien frei vor Schlussmann Mignolet, ließ diesem mit einem Flachschuss keine Abwehrchance (69.).

zum Thema

Immerhin kam Can noch zu seinem Debüt in der Premier League (75.), sammelte erste Spielpraxis und kassierte Gelb (76.). Gegen Ende gelang den Gästen immerhin noch der Anschluss - Zabaleta bugsierte dabei das Leder ins eigene Netz (83.). Das änderte aber auch nichts an der Tatsache, dass der amtierende Meister mit zwei Siegen voll auf Kurs ist.

Nacer Chadli jubelt mit den Spurs-Fans gegen QPR

Fäuste an der White Hart Lane: Torschütze Nacer Chadli feiert mit den Spurs-Fans. picture alliance

Spurs und Lamela drehen auf - Stoke knackt Hull spät

Zweites Liga-Spiel, zweiter Zu-Null-Sieg: Mauricio Pochettino hat einen perfekten Einstieg als Tottenham-Trainer gefeiert. Auf den noch etwas glücklichen, weil sehr späten 1:0-Auftaktsieg bei West Ham folgte am Sonntag - ohne Bankdrücker Holtby - ein lockeres 4:0 über Aufsteiger Queens Park Rangers und den ehemaligen Spurs-Coach Harry Redknapp. Vor der Pause drehte vor allem Lamela auf, binnen sieben Minuten bereitete der Mittelfeldspieler die Tore von Dier (30.) und Chadli (37.) vor. Letzterer hatte schon das 1:0 besorgt (12.), Eriksen zwischenzeitlich mit einem Freistoß auch noch die Latte getroffen. QPR war defensiv völlig überfordert, auch als Redknapp nach der Pause aus seiner Dreier- eine Viererkette machte, wurde es nicht wirklich besser. Adebayor legte den Endstand nach (65.).

Hull City dagegen verpasste den Sechs-Punkte-Start knapp: Gegen Stoke führten die "Tigers", obwohl seit der 14. Minute zu zehnt (Notbremse Chester), lange mit 1:0 durch Jelavics Abstauber (42.), mussten sieben Minuten vor dem Ende jedoch noch das 1:1 hinnehmen. Innenverteidiger Shawcross drückte den Ball für die Gäste über die Linie.

Auch Matas Tor bringt keine Sicherheit: ManUnited nur 1:1

Juan Mata trifft zum 1:0 für Manchester United

Sein siebtes Tor aus den letzten acht Premier-League-Spielen: Juan Mata traf in Sunderland zum 1:0. picture alliance

1:2 gegen Swansea, 1:1 in Sunderland: Nach zwei Spieltagen wartet Manchester United noch auf den ersten Saisonsieg. Bei den "Black Cats" sorgte auch Matas frühes, von Valencia stark vorbereitetes Führungstor (17.) nicht für die nötige Sicherheit beim englischen Rekordmeister. Sunderlands Neuzugang Rodwell durfte unbedrängt nach einer Ecke zum 1:1 einköpfen (30.). Weitere Höhepunkte blieben in einer umkämpften und spielerisch niveauarmen Partie selten, auch van Persies 63-minütiges Saisondebüt hatte wenig Wirkung. Zwei Elfmeter-Forderungen der Van-Gaal-Elf binnen einer Minute wurden zu Recht nicht erhört (63.).

Und so muss United vorerst weiter auf Zeit spielen - Zeit, dass die Spieler das neue 3-5-2-System besser verinnerlichen, und vor allem Zeit, um auf dem Transfermarkt nachzulegen. Rojo (Sporting Lissabon) war in Sunderland noch nicht spielberechtigt, di Maria (Madrid) soll kommende Woche für 70 Millionen Euro kommen. Wie groß van Gaals Sorgen sind, wurde kurz vor der Pause deutlich: Nach Smallings verletzungsbedingter Auswechslung (44.) bestand die Dreierkette aus Jones (22), Blackett (20) und Keane (21).

Zweite Pleite: Palace unter Druck

Nicht Chelsea, ManUnited oder Arsenal - nein, Crystal Palace war Topthema dieser Woche in Fußball-England. Beim Londoner Klub, dessen Trainer Tony Pulis sich kurz vor dem Saisonstart wegen Differenzen in der Transferpolitik verabschiedet hatte, erklärte auch Sportdirektor Iain Moody seinen Rücktritt. Der aufsehenerregende Grund: Als dieser noch beim letztjährigen Absteiger Cardiff im Amt war, soll er mit dem damaligen Trainer Malky Mackay zahlreiche rassistische, sexistische und homophobe Textnachrichten ausgetauscht haben. Umgehend nahm Palace Mackay von seiner Kandidatenliste für die Pulis-Nachfolge. Keine optimalen Rahmenbedingungen für Interimstrainer Keith Millen, um das Team auf die Partie am Samstag gegen West Ham vorzubereiten. Zu allem Überfluss verletzte sich Ledley auch noch beim Aufwärmen und fiel aus. Ein Doppelschlag von Zarate und Downing (34., 37.) zur 2:0-Führung für West Ham kam dann noch hinzu - am Ende unterlag Palace mit 1:3 und steht nach zwei Spieltagen ohne Punkt da.

Chelsea und Diego Costa brauchen Anlauf

Schwerer Stand: Diego Costa gegen Leicester-Kapitän Wes Morgan.

Schwerer Stand: Diego Costa gegen Leicester-Kapitän Wes Morgan. picture alliance

Schon beim 3:1 in Burnley hatte Chelseas neuer Torjäger Diego Costa seine vordringliche Aufgabe erfüllt und getroffen. Beim zweiten Auftritt gegen Leicester waren die Künste des spanischen Nationalspielers wieder gefragt, denn der Aufsteiger machte den Blues das Leben gehörig schwer. In der ersten Hälfte war Leicester sogar das bessere Team und brachte die Chelsea-Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. So musste Keeper Courtois die Londoner im Spiel halten - vor allem in der 55. Minute, als er gegen den frei auf ihn zusteuernden Nugent rettete. Sieben Minuten später klingelte es auf der anderen Seite: Ivanovic brachte das Leder nach innen, wo Diego Costa die Kugel von der Brust abtropfen ließ und anschließend über die Linie bugsierte. Der Bann war gebrochen, das 2:0 durch Hazard entschied die Partie. Der Belgier durfte kaum gestört von links nach innen ziehen und traf mit einem abgefälschten Flachschuss unter Schlussmann Schmeichel hindurch.

Mit Mertesacker und Özil: Arsenal rettet ein Remis bei Everton

Dieses Mal Sieger: Arsenal-Kapitän Per Mertesacker mit langem Bein vor Evertons Steven Naismith.

Dieses Mal Sieger: Arsenal-Kapitän Per Mertesacker mit langem Bein vor Evertons Steven Naismith. imago

Anfang April hatte Arsenal beim FC Everton eine derbe 0:3-Schlappe einstecken müssen - gut vier Monate später sah es lange kaum besser aus. Angeführt von Kapitän Mertesacker und auch wieder mit Özil in der Startformation lagen die Gunners zur Pause mit 0:2 zurück. Dabei wurde den Toffees der Start nicht allzu schwer gemacht: Beim 1:0 stand Torschütze Coleman am Fünfmeterraum sträflich frei und durfte ungestört einköpfen (19.). Szczesny war machtlos. Kurz vor der Pause durfte Naismith nachlegen - allerdings mit doppeltem Fragezeichen. Zunächst setzte sich Lukaku allzu robust gegen den weit aufgerückten Mertesacker durch, der im Anschluss hinten fehlte. Lukaku steckte den Ball auf Naismith durch, der flach zum 2:0 vollstreckte, zuvor aber auch knapp im Abseits stand (45.). Arsenal stemmte sich gegen die Niederlage, Giroud kam für Alexis Sanchez. Doch vier Tage vor dem wichtigen CL-Play-off-Rückspiel gegen Besiktas rannten die Gunners im Goodison Park lange vergeblich an. Doch dann drückte Ramsey eine flache Cazorla-Hereingabe aus kürzester Distanz über die Linie und sorgte damit für eine heiße Schlussphase (83.). In der sicherte Giroud den Gunners tatsächlich noch einen Zähler: Nach einer Monreal-Flanke setzte der Franzose sich im Luftkampf gegen Distin durch und traf per Kopf zum 2:2-Endstand (90.). Überhaupt keinen Einfluss auf das Spiel nehmen konnte der von vielen Wechselgerüchten umrankte Podolski: Der dritte Weltmeister im Arsenal-Lager stand gar nicht erst im Kader.

Von Can bis Zelalem: Die Deutschen in Englands Oberhaus