Ajax hat die Entscheidung in Abstimmung mit der Stadt Amsterdam, der Polizei sowie der Justizbehörde getroffen. Bereits im Jahr 2009 hatten Ajax und Feyenoord gemeinsamen beschlossen, in den folgenden fünf Jahren bei direkten Duellen jeweils auf Auswärtsfans zu verzichten.
Feyenoord zeigte in einer ersten Reaktion Verständnis für die Entscheidung von Ajax. Allerdings ist noch nicht klar, ob Feyenoord eigene Fans bei Spielen in Amsterdam nun wieder zulassen wird, oder ob sich der Verein ebenfalls für eine Verlängerung der Aussperrung entscheidet. In dieser Saison treffen die beiden Kontrahenten aber nicht mehr aufeinander.
Unterdessen haben sich zwei Fan-Gruppierungen von Ajax zu den Geschehnissen am Ostersonntag gemeldet. Die beiden berüchtigten Vereinigungen Block 410 und F-Side entschuldigten sich in der Tageszeitung "De Telegraaf". "Wir hätten sofort eingegriffen und alles beendet", zitiert die Zeitung Vertreter der F-Side. Nach eigenen Angaben waren die Mitglieder der F-Side zu dem Zeitpunkt der Randale noch gar nicht im Stadion.
Der einzig offizielle Ajax-Fanklub (SVA) wird sich nach eigenen Angaben umgehend von Mitgliedern, die an den Ausschreitungen beteiligt waren, trennen. Ajax-Ikone Johan Cruyff rief die Fans auf, die Täter zu nennen. "Wenn du ein echter Ajax-Fan bist, dann zeige die Typen an, um dafür zu sorgen, dass sie nie mehr im Namen des Klubs auftreten", schreibt Cruyff im "De Telegraaf".
Bereits zum Anpfiff des Pokalfinales gegen Zwolle zündeten Chaoten im Ajax-Fanblock Pyrotechnik und schossen Feuerwerkskörper und Rauchbomben auf das Spielfeld. Dabei gerieten etliche Spieler in Gefahr, unter anderem wurde auch Ajax-Keeper Kenneth Vermeer von einem Feuerwerkskörper getroffen.
Wenig später eskalierte die Lage vollends, nach wiederholtem Pyro-Abschuss musste der Referee die Partie für 25 Minuten unterbrechen. Zwolle, in der Liga Tabellenneunter, gab auf die Entgleisungen der Ajax-Chaoten nach der Wiederaufnahme der Partie die passende Antwort: Durch vier Treffer in 26 Minuten sicherte sich der krasse Außenseiter den ersten Pokalsieg!
Ajax selbst hat auf die Randale bereits reagiert und zunächst 400 Anhänger für die Auswärtspartie bei Heracles Almelo gesperrt. Zudem hat der Verein Namen der identifizierten Beteiligten an die Sicherheitsbehörden weitergegeben. Sollte es zu Verurteilungen kommen, plant der Klub, die Täter für den entstandenen Schaden in Höhe von 60.000 Euro haftbar zu machen.
