Neben München hatte sich auch Berlin als möglicher deutscher Austragungsort beworben. Nach eingehender Prüfung der "sehr gut ausgearbeiteten und überzeugenden Bewerbungen" der beiden Städte entschied das Präsidium unter Berücksichtigung der Vorgaben der UEFA in einer geheimen Abstimmung pro München.
"Es war für uns keine einfache Entscheidung, weil wir mit München und Berlin zwei starke Bewerber hatten, die schon mehrfach nachgewiesen haben, dass sie solche Großereignisse bewältigen können. Wir sind sicher, dass wir mit München als Spielort bei der UEFA sehr gute Chancen haben, ein Paket der EURO 2020 zu erhalten. Und wir freuen uns gleichzeitig, dass wir mit Berlin nicht zuletzt durch das alljährliche DFB-Pokalfinale und das Champions-League-Endspiel 2015 eng verbunden sind und bleiben", erklärte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude dankte dem DFB in einer ersten Reaktion für das Vertrauen. Die bayerische Landeshauptstadt werde "wieder ein sympathischer, weltoffener Gastgeber" sein, erklärte der Politiker. Dies habe die "Fußball-Hochburg München" bereits bei der WM 2006 und beim Finale der Champions League 2012 unter Beweis gestellt.
Berliner Vertreter bewiesen in der Niederlage Größe: 2Als faire Sportsleute sagen wir aber auch: herzlichen Glückwunsch nach München", so Bernd Schultz, Präsident des Berlins Fußball-Verbandes (BFV). Berlins Innen- und Sportsenator Frank Henkel sieht in der Niederlage sogar eine Chance. "Die heutige Absage öffnet zudem das Tor für einen neuen Anlauf: Sollte sich der DFB für die EURO 2024 bewerben, wollen wir dabei sein", sagte der Politiker.
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Der DFB wird sich nun mit zwei Veranstaltungspaketen bei der UEFA bewerben. Das erste Paket umfasst laut Verbandsangaben drei Gruppenspiele und eine Begegnung des Viertelfinales, das zweite Paket beinhaltet die beiden Halbfinals und das Endspiel. Die UEFA wird im September 2014 über die 13 Ausrichterstädte entscheiden.
Aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Europameisterschaften soll die EURO 2020 einmalig in 13 verschiedenen Ländern ausgetragen werden. Die Idee geht auf UEFA-Präsident Michel Platini zurück.
Platini spekuliert über Istanbul als Finalort
Noch ist nicht bekannt, welche Länder und Städte sich insgesamt bewerben werden, noch welche Partien wo ausgetragen werden. "Bisher haben sich erst sechs Länder überhaupt beworben. Aber bis zum 12. September ist ja noch Zeit", bestätigte sagte Niersbach.
Platini hat aber bereits des Öfteren angedeutet, dass er sich die Türkei mit Istanbul als Finalort vorstellen kann. Ein Zuschlag für die Metropole zwischen Okzident und Orient ist aber davon abhängig, ob Istanbul die Olympischen Spiele 2020 erhält oder nicht. Beide Mega-Events binnen weniger Wochen auszurichten, gilt als ausgeschlossen. Sollte die Olympia-Bewerbung Istanbuls scheitern, würde der DFB aus sportpolitischen Gründen seine eigene Final-Bewerbung zurückziehen und die türkische Bewerbung für die Halbfinals und das Endspiel unterstützen.