Joachim Löw veränderte sein Team im Vergleich zum 2:2 gegen Australien auf sieben Positionen: Torwart Zieler, Mustafi, Höwedes, Badstuber, Khedira, Gündogan und Bellarabi wurden von Schlussmann Neuer, Rudy, Hummels, Boateng, Kroos, Müller und Kapitän Schweinsteiger ersetzt.
Reus trifft nur Aluminium
Von Beginn an zeigte die DFB-Elf einen stark verbesserten Eindruck, machte immer wieder Druck und versuchte, Lücken aufzureißen. Das gelang freilich nicht immer, da sich Georgien massiv mit schier allen Akteuren am Strafraum positionierte und hier taktisch diszipliniert agierte. Die spielfreudigen Götze, Müller und Reus hatten mit Unterstützung von Özil, Kroos & Co. jedoch immer wieder Einfälle, diesen Riegel zu knacken. Den ersten in Minute 5, als Reus an einer starken Parade von Torwart Loria scheiterte - Latte.
Reus legt los, Müller nach
Nachgelegt: Thomas Müller erzielt das 2:0. Getty Images
Weitere Gelegenheiten folgten: Müller scheiterte nach schöner Eckballvariante knapp (13.), Özil zeigte sich nach einem Fehler von Keeper Loria überrascht (24.) und Götze brachte den Ball aus spitzem Winkel nicht mehr aufs Tor, während Reus nach starkem Kombinationsfußball freistehend verzog (29.). Der Dortmunder belohnte sich allerdings wenig später: Özil bediente Götze in Strafraumnähe, der sich ins Duell mit vier Gegenspielern wagte und sich mit reichlich Glück voran arbeitete. Letztlich gelangte der Ball zu Reus, der humorlos einschob - das hochverdiente 1:0 (39.). Den Deckel drauf machte Müller noch kurz vor der Pause, als er aus 16 Metern leicht abgefälscht einschoss (44.).
Gruppe D, 5. Spieltag
Etwas Ruhe, ehe Alu-Reus wieder zuschlägt
Der zweite Abschnitt zeigte Trainer Löw zunächst etwas zu lässige deutsche Akteure, die Georgien ein wenig gewähren ließen und nicht allzu viel Druck aufbauten. Die Folge war unter anderem der erste einigermaßen gefährliche Abschluss von Lobjanidze, der jedoch komplett verzog (52.). Spätestens acht Minuten später legten die Adlerträger aber wieder einen Zahn zu, ließen die Kaukasier kaum an den Ball kommen und erarbeiteten sich die erste starke Chance: Rudy bediente Reus im Zentrum, der das Leder zum zweiten Mal an die Querlatte hämmerte (60.).
Besonnener Ausklang
Weiterhin ließ der amtierende Weltmeister den Ball nun laufen und drängte die Osteuropäer weit zurück. Am Strafraum war jedoch zumeist Endstation, sodass sich ein einseitiges Spiel mit rar gesäten Highlights entwickelte. Auf Seiten des Underdogs kam zwischenzeitlich übrigens Kenia, der einst für Schalke und Düsseldorf gespielt hatte und mit einigen Tempodribblings positiv auffiel. Spätestens beim extrem abgeklärten Boateng war jeglicher Vorstoß aber beendet.
Die letzten Minuten brachen an - und mit ihnen trauten sich die im Grund ausgelaugten Georgier noch einmal etwas zu: Hummels ließ Mchedlidze entwischen, setzte aber nach und gewann den Zweikampf (76.), während Schweinsteiger nach einer Chanturia-Flanke beinahe ins eigene Tor rettete (78.). In der Folge nahm Kapitän Schweinsteiger bewusst das Tempo heraus und schaltete mit seinen Kollegen auf Verwaltung um. Es blieb damit beim hochverdienten 2:0, bei sich der Weltmeister zumeist gut verkauft hat.
Das nächste Freundschaftsspiel absolviert Deutschland am 10. Juni gegen die von Jürgen Klinsmann trainierten USA. Drei Tage später (Samstag, 20.45 Uhr) steht das EM-Qualifikationsspiel in Faro (Portugal) gegen Gibraltar an.