DFB-Pokal

Trotz Meiers Mahnen - Träumen in Bielefeld erlaubt

Coach gibt an "geilem Abend" den Mahner

Trotz Meiers Mahnen - Träumen in Bielefeld erlaubt

Umjubelter Held: Torhüter Alexander Schwolow (Mi.).

Umjubelter Held: Torhüter Alexander Schwolow (Mi.). Getty Images

Fabian Klos konnte es nach dem Spiel nach gar nicht so richtig begreifen. "Der Sieg hat einen unfassbar hohen Stellenwert. Es ist nicht normal, dass ein Drittligist bis ins Halbfinale kommt", sagte der Bielefelder Kapitän. "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Für uns ist das heute ein richtig geiler Abend. Wir haben uns mit allem dagegen gestemmt, und am Ende haben wir mit ein bisschen Glück gewonnen", resümierte der 27-Jährige.

Gefeierter Held des Abends war am Ende der vom SC Freiburg bis 2016 an die Ostwestfalen ausgeliehene Torhüter Alexander Schwolow, der den entscheidenden Elfmeter von Ibrahima Traoré parierte und damit den Halbfinaleinzug perfekt machte. "Ich hatte einen guten Riecher, letztendlich hat es gut geklappt", meinte der 22-Jährige, der bereits in der 2. Runde beim 4:2 im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC zwei Elfmeter gehalten hatte.

Spielbericht

Doch der von Kapitän Klos angesprochene sportliche Stellenwert ist beileibe nicht die einzige Frucht, die Bielefeld nun ernten darf. "Man bekommt vom DFB knapp zwei Millionen Euro. Das ist für einen Drittligisten sehr viel Geld, das können wir sehr gut gebrauchen", erklärt Samir Arabi. Der Sportliche Leiter der Arminia weiß wie der Erfolg einzuordnen ist: "Natürlich darf man träumen. Unser großes Ziel bleibt aber die Rückkehr in die 2. Liga."

Weil sich Meier offensichtlich aufgrund der Euphorie um den Einzug in die Runde der besten Vier, in der die Arminia am 29. April zu Hause auf den VfL Wolfsburg treffen wird, nun sogar ein wenig Sorgen um das Tagesgeschäft 3. Liga macht, gab der Coach bereits am Abend des größten Triumphes der jüngeren Klubgeschichte den Mahner: "Jetzt haben wir wieder ein Spiel mehr. Unsere Mannschaft ist dafür eigentlich nicht aufgestellt", fürchtet Meier vor den entscheidenden Saisonwochen einen Kräfteverschleiß.

"Wir haben viele englische Wochen hinter uns. In der 3. Liga haben wir vier Pflichtspiele mehr, dazu müssen wir den Westfalen-Pokal spielen und im DFB-Pokal war es auch schon die vierte Runde. Bis zum Spiel in Dresden am Wochenende können wir kaum noch trainieren", so Meier weiter. Dank des Erfolgs seines Teams bleibt dem Bielefelder Trainer so wohl nur die Hoffnung, dass die Euphorie seine Mannschaft, bei der in der Verlängerung gegen Gladbach bei einigen Spielern muskuläre Probleme erkennbar wurden, noch ein paar Wochen länger trägt.

jom

Bilder zur Partie Arminia Bielefeld - Bor. Mönchengladbach