DFB-Pokal

Von Ahlen: "Wir glauben, dass dieser Weg richtig ist"

1860 München: Wood und Steinhöfer bei den Amateuren

Von Ahlen: "Wir glauben, dass dieser Weg richtig ist"

Will seinem Stil treu bleiben: 1860-Coach Markus von Ahlen.

Will seinem Stil treu bleiben: 1860-Coach Markus von Ahlen. imago

Vierzehn Jahre ist es her, dass 1860 München fünf Gegentore in einem Pokalheimspiel kassierte. Im Jahre 2000 verloren die Löwen im Achtelfinale unter Trainer Werner Lorant gegen den VfL Bochum sogar 0:5. Damals wie heute brach die Löwen-Mannschaft in den letzten 30 Minuten ein. Das gefiel auch Trainer Markus von Ahlen gar nicht: "Wir müssen uns ankreiden lassen, dass das vierte und fünfte Gegentor nicht fallen darf. Wir waren drauf und dran, das 3:3 zu machen. Aber Fakt ist, wir haben eine gute Leistung gezeigt, einen Bundesligisten bespielt, waren mindestens ebenbürtig, und sind für kleine Fehler bitterböse bestraft worden."

Lob vom gegnerischen Trainer

Der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus – trotz ansehnlicher Leistung. Wieder kein Sieg. Wieder kein Erfolgserlebnis. "Das ist total beschissen", war besonders Torwart Stefan Ortega mächtig bedient. "Wir haben einen Riesenaufwand betrieben, attraktiven Fußball gespielt, so, wie sich es die Leute wünschen. Nach dem 2:4 ist uns der Glaube verloren gegangen. Wir haben alles rausgehauen, wurden aber wieder nicht belohnt." Das vierte Pflichtspiel infolge verloren, im Pokal raus, in der Liga auf Platz 18. Es gibt schönere Herbstgefühle. Trost kam ausgerechnet vom Freiburger Trainer Christian Streich, wie von Ahlen berichtete: "Er hat mir gesagt: Wenn Ihr weiter diese Organisation, dieses Herz an den Tag legt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Erfolg einstellt."

Spielersteckbrief Ortega Moreno
Ortega Moreno

Ortega Moreno Stefan

Spielersteckbrief Wood
Wood

Wood Bobby

Spielersteckbrief Steinhöfer
Steinhöfer

Steinhöfer Markus

Trainersteckbrief von Ahlen
von Ahlen

von Ahlen Markus

TSV 1860 München - Vereinsdaten
TSV 1860 München

Gründungsdatum

17.05.1860

Vereinsfarben

Grün-Gold. Abteilungsfarben: Weiß-Blau

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Was fehlt, ist der Befreiungsschlag, um auch mal mit einem guten Gefühl vom Platz zu gehen.

Torwart Stefan Ortega über die aktuelle Negativserie

Doch wann wird das sein? Das Programm der Löwen hat es in sich: Am Sonntag muss das Team nach Bochum, dann kommt das Spitzenteam aus Düsseldorf bevor Union Berlin an der Alten Försterei wartet. Da kann einem angst und bange werden, auch wenn die Mannschaft nicht wie ein Tabellenletzter der 2. Liga spielt. "Was fehlt, ist der Befreiungsschlag, um auch mal mit einem guten Gefühl vom Platz zu gehen", unterstreicht Ortega. "Wir sind keine Maschinen, keine Roboter." Trainer Markus von Ahlen will an der prinzipiellen Ausrichtung nichts ändern. "Wir wollen weiter konstruktiven Fußball spielen. Wenn man irgendwann mal mehr erreichen will als einen Mittelfeldplatz, muss man in der Lage sein, Fußball spielen zu können und nicht nur destruktiv zu agieren."

Doch irgendwann müssen sich auch Erfolge einstellen. Gerade mit dieser Mannschaft. Von Ahlen ist sich sicher, dass das auch weiterhin möglich ist. "Wir glauben, dass dieser Weg richtig ist. Das Spiel gegen Freiburg sollte uns darin bestärken, diesen Weg weiterzugehen", so der Trainer.

Individuelle Fehler als Problem - Wood und Steinhöfer bei der U 21

Markus Steinhöfer (li.) und Bobby Wood

Wurden vom Trainer in die U 21 abkommandiert: Markus Steinhöfer (li.) und Bobby Wood. imago

Aber gerade individuelle Patzer verhindern immer wieder Erfolgserlebnisse. Am Mittwoch war es Stefan Hertner, der nach der Pause den Gegner förmlich über seine linke Seite einlud, Tore zu erzielen. Doch den eigentlichen Stammverteidiger Wojtkowiak berief von Ahlen erst gar nicht in den Kader. Genauso wenig wie Leonardo, der unter dem neuen Coach gar keine Rolle mehr spielt.

US-Nationalspieler Bobby Wood wurde währenddessen wie Markus Steinhöfer zu den Amateuren abkommandiert, beide spielen derzeit keine Rolle in den Überlegungen des Trainers, der zudem auf die verletzten Rodri, Bedia und Stahl verzichten muss. Viel Qualität, die derzeit fehlt. Auch deshalb hat von Ahlen nun aus der U 21 Emmanuel Taffertshofer und Korbinian Vollmann nach oben gezogen. Doch vorangehen müssen andere. Zu oft wurde in den letzten Wochen lamentiert. Es wird Zeit für Ergebnisse, auch wenn der Verein derzeit noch den Eindruck macht, voll und ganz hinter Manager Gerhard Poschner und Trainer von Ahlen zu stehen. Geduld wird angemahnt, doch Tabellenplatz 18 wird sich der Klub nicht lange leisten können.

Mounir Zitouni