Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking brachte im Vergleich zum 3:1 gegen Stuttgart nur Schürrle anstelle von Guilavogui (Bank) von Beginn an. Der Weltmeister hatte gegen die Schwaben seinen ersten Pflichtspieltreffer überhaupt seit seinem Wechsel vom FC Chelsea für die Wölfe markiert und sich hernach wie folgt geäußert: "Ich bin jetzt einfach nur glücklich."
Freiburgs Coach Christian Streich stellte dagegen nach dem 1:0 gegen Köln satte siebenmal um: Mujdza, Torrejon, Darida, Schuster, Philipp, Mehmedi und Guedé begannen anstelle von Riether, Krmas, Günter (alle drei nicht mit im Kader), Höfler, Klaus, Frantz (alle drei auf der Bank) und Petersen (Infekt).
Schmid prüft Benaglio
Wer nun gedacht hatte, dass die vielen Umstellungen zum Problem für die Breisgauer werden könnten, der irrte sich. Der Sportclub dominierte von Beginn an: Defensiv ließen Torrejon, Schuster & Co. die Offensivmaschinerie um De Bruyne nicht aufkommen, während nach vorne mit Mut agiert wurde. Guedé attackierte immer wieder Rodriguez, über links schob Schmid an, und im Zentrum wirbelten Darida und Mehmedi. Da aber die VfL-Abwehr um Naldo sicher stand und auch durch erfolgreiche Abseitsfallen glänzte, hatte Torhüter Benaglio wenig bis nichts zu tun.
Wurde von Coach Dieter Hecking wieder von Beginn an gebracht: Weltmeister André Schürrle. Getty Images
Nach verpassten Abschlüssen von Sorg und Schmid (23. und 29.) wurde es erst in der 33. Minute erstmals richtig gefährlich: Schmid drehte einen Standard stark in Richtung linkes oberes Eck und scheiterte an einer tollen Parade von Benaglio.
Minutenlang brennende Wölfe
Die Niedersachsen fanden in Abschnitt eins allerdings auch noch zu ihrem Spiel: Dost vergab nach großartigem De-Bruyne-Pass frei vor Bürki wie auch Luiz Gustavo im Nachsetzen (39.). Es folgte die beste Aktion der Wolfsburger bis dato: Vieirinha feuerte aus der Distanz direkt, doch musste er mit ansehen, wie Torhüter Bürki das Leder überragend noch ans rechte Lattenkreuz lenkte (44.). Der Schweizer packte letztlich auch noch nach einem Flachschuss von Dost nach Schürrle-Vorlage sicher zu (45.).
DFB-Pokal-Viertelfinale
Schürrle zeigt sich
Es ließ sich im gesamten Spiel außerdem feststellen, dass Streich einen sinnvollen taktischen Kniff vornahm: Guedé nämlich unterband immer wieder Vorstöße von Rodriguez, der somit nicht seine gefürchteten Flankenläufe starten konnte. Die Freiburger Guedé & Co. konnten aber nicht verhindern, dass der VfL sein starkes Spiel in den letzten Minuten der ersten Hälfte auch nach Wiederbeginn nahtlos fortsetzte: Schürrle fand nur knapp Dost nicht und verzog selbst mit rechts frei vor Torwart Bürki (47. und 48.). Wenig später ließ De Bruyne dann Mitrovic einfach stehen und setzte seinen Flachschuss frei vor Bürki haarscharf links vorbei. Rodriguez scheiterte außerdem noch mit einem extrem knappen Standard-Direktversuch (61.).
Caligiuri fällt und zieht den entscheidenden Elfmeter
Freuten sich über die Führung von Ricardo Rodriguez und über den Einzug ins Halbfinale: die Akteure des VfL Wolfsburg. Getty Images
Die Wölfe-Führung lag definitiv in der Luft - und sie sollte folgen: Caligiuri drang in den Strafraum vor und blieb nach einem leichten Kontakt von Schuster hängen. Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Elfmeter, den der Schweizer Rodriguez gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Bürki sicher verwandelte (72.).
Nur drei Minuten später hatte endlich auch der Sportclub seine erste Torchancen im zweiten Durchlauf - und was für eine: Mehmedi legte präzise für Philipp quer, der an einer starken Parade von Benaglio scheiterte (75.). Eine grandiose Chance sollte noch folgen für den Außenseiter: Joker Frantz umkurvte Benaglio und feuerte aus spitzem Winkel, doch der doppelte Matchwinner Rodriguez warf sich rettend dazwischen und blockte. Es blieb beim 1:0, mit dem die Wölfe zum dritten Mal in Folge in Halbfinale einzogen. Gegen wen es geht, wird nach den Mittwochsspielen ermittelt.
Für Wolfsburg geht es in der Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr) beim Hamburger SV weiter. Freiburg spielt schon um 15.30 Uhr auf Schalke.