Im Vergleich zum letzten Liga-Spiel, dem 3:1-Erfolg gegen den VfB Garching , tauschte FVI-Coach Holger Bachthalter zweimal Personal: Nebel und Geburtstags-Kind Hahn (22) kamen neu rein, Essig und Morina mussten dafür weichen. Bei Werder schickte Trainer Robin Dutt drei Neuzugänge aufs Feld. Im 4-4-2 mit Raute durften Abräumer Galvez sowie die beiden Offensivkräfte Bartels und Hajrovic spielen.
Der SVW erlebte im Donaustadion in Ulm einen Start nach Maß: Nach einem Hajrovic-Freistoß von rechts sprang der Ball an den Arm von Schaller und Schiedsrichter Timo Gerach zeigte sofort auf den Punkt. Der bosnische Neuzugang übernahm gleich Verantwortung und traf cool aus elf Metern (4.). Die Werderaner kontrollierten daraufhin das Geschehen, ohne weitere Akzente zu setzen. Stattdessen mussten sie defensiv wachsam bleiben: Makiadi prüfte seinen eigenen Keeper nach einem Freistoß der Gastgeber (10.).
Nebel kontert Hajrovic
Die technisch besseren Bremer gingen kein großes Risiko, sondern legten ihr Augenmerk auf eine starke Defensive. Diese zeigte aber immer wieder Unsicherheiten und ermöglichte Illertissen weitere Abschlüsse: Heikenwälder probierte es ohne Erfolg aus der Distanz (23.). Nur 120 Sekunden später kassierten die Norddeutschen die Quittung: Nebel hielt bei einem Hämmerle-Freistoß von links seinen rechten Fuß hin und traf aus kurzer Distanz zum verdienten Ausgleich (25.). Für den Bundesligisten war dies offenbar ein Weckruf zur richtigen Zeit. Fortan tat dieser wieder mehr nach vorne und hätten durch Makiadi (28.) und Galvez (34.) fast eine Antwort gegeben.
DFB-Pokal
Illertissen griff bevorzugt über links an, doch in der Schlussphase des ersten Durchgangs wurden die Versuche seltener. Denn Werder zog weiter das Tempo an, hatte mit der gut sortierten Defensive des Regionalligsten aber seine Mühe. Illertissen verteidigte mit Mann und Maus und warf sich in jede Schussmöglichkeit der Bremer.
Werder-Trainer Dutt wechselte zur Pause und brachte Selke für den blassen Bartels. Der U-19-Europameister spielte fortan neben Elia im Angriff. Für die nächste Chance sorgte allerdings Hajrovic, der einen Freistoß auf die Oberkante der Latte beförderte (49.). Trotz des Alu-Treffers blieben viele Dinge bei den Grün-Weißen Stückwerk, weitere Chancen waren Fehlanzeige. Stattdessen wuchs die Bremer Verunsicherung ob des möglichen vierten Erstrunden-Aus' in Serie minütlich.
Spann verfehlt das Tor - Lukimya-Bock ohne Folgen
Großer Jubel: Davie Selke (#27) freut sich mit seinen Kollegen über den Einzug in Runde zwei. Picture Alliance
Der Regionalligist wurde unterdessen immer frecher und wagte immer wieder Vorstöße in die Bremer Hälfte. Die Abschlüsse blieben in der Regel aber ungefährlich. Ebenso ungefährlich blieb ein Selke-Kopfstoß (60.). Spannender wurde es auf der Gegenseite, als Spann links im Strafraum zum Abschluss kam (64.), Sekunden später hätte ein Elia-Ballverlust beinahe für Gefahr gesorgt (65.).
Ansonsten gab es kaum nennenswerte Szenen vor beiden Toren – bis in die Schlussphase. Hier sorgte ein Missverständnis zwischen Lukimya und Wolf beinahe für die Sensation. Hämmerle aber agierte viel zu hektisch (89.). So musste Werder, wie schon in den vergangenen beiden Jahren in die Verlängerung.
Selke macht es mit viel Finesse, Hämmerle auch
Dort sorgte Lukimya schnell für die erneute Bremer Führung. Einen Junuzovic-Freistoß köpfte der Deutsch-Kongolese freistehend aus fünf Metern in die Maschen (93.). Um ein Haar wäre der FVI durch den eingewechselten Morina zum direkten Gegenschlag gekommen - Wolf hielt Bremen das 2:1 fest (95.). Werder-Youngster Selke legte für den sechsfachen Pokalsieger sogar noch nach. Der U-19-Europameister traf sehenswert per Hacke (99.).
Die Vorentscheidung war dies aber noch nicht, denn Hämmerle hatte noch einen Kunstschuss im Köcher und brachte den Regionalligisten damit wieder ins Spiel (102.). Eine Ausgleichschance hatte der FVI aber nicht mehr, dafür hätte Werder noch mehrmals nachlegen können (Selke, 107.; Lukimya, 112.; Hajrovic, 120.). Am Ende stand also ein knapper 3:2-Erfolg des Bundesligisten, der damit seine schwarze Pokal-Serie mit Hängen und Würgen beendete.
Nächsten Samstag (14 Uhr) empfängt Illertissen in der Regionalliga Bayern die SpVgg Bayreuth, am selben Tag (15.30 Uhr) startet Werder Bremen bei Hertha BSC in die neue Bundesliga-Saison.