Freiburgs Trainer Christian Streich brachte nach dem 0:1 in Mönchengladbach zwei Neue: Darida und Fernandes spielten für Freis und Hanke (beide Bank). Auf der Gegenseite wechselte Bayer-Coach Sami Hyypiä im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Nürnberg auf drei Positionen: Toprak, Reinartz und Kruse verdrängten Spahic, Castro und Hegeler auf die Bank.
Leverkusen startete gleich mal mit einem Paukenschlag in die Partie! Höfler hatte den Beginn offenbar verschlafen und sich einen kapitalen Fehlpass auf Kurse erlaubt. Der Australier bedankte sich, lief in den Sechzehner und vollendete anschließend aus 13 Metern rechter Position ins lange Eck (1.). Ein Traumstart für die Gäste, die furios begannen und zudem von desolaten Abwehraktionen der Hausherren profitierten - Son (3.), Baumann (5.) und Kießling (11.) hätten nachlegen können, wenn nicht müssen.
Das Achtelfinale im Überblick
Mit zunehmender Spieldauer wurde Bayer aber immer passiver und verschaffte damit die Freiburger in die Liga, sich von ihrer enormen Unsicherheit aus der Anfangsphase zu lösen und die Partie fortan offener zu gestalten. Das tat der SC dann auch: Darida (13.) und Ginter (14.) näherten sich dem Ausgleich an und waren für das 1:1 dann auch verantwortlich: Der Tscheche flankte punktgenau von rechts in die Mitte zu Ginter, der aus fünf Metern zentraler Position einnickte (19.).
Die Zeiger waren wieder auf null gestellt, zudem gönnte sich die Begegnung nun eine Verschnaufpause, um gegen Ende des ersten Durchgangs so richtig Fahrt aufzunehmen. Stein des Anstoßes war ein vermeintlicher Treffer von Ginter. Was war passiert? Der Freiburger war am rechten Pfosten zum Kopfball gekommen, Bayer-Keeper Leno lenkte das Leder mit dem rechten Arm noch auf den Kopf vom auf der Linie stehenden Wollscheid, von dem aus der Ball wieder aus dem Tor sprang. Weil Mehmedi auf einen Abstauber seltsamerweise verzichtete, dürfte die Szene für Diskussionsstoff sorgen. Drin oder nicht drin? Eine klare Antwort darauf hatte jedenfalls Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer, der zum Unmut der Gastgeber abwinkte (37.) und kurz darauf zum Pausentee bat.
Viel Stückwerk nach der Pause - Freiburg übernimmt Kontrolle
Fingerzeig: Freiburgs Ginter nach dem 1:1. Getty Images
Hyypiä reagierte zum Seitenwechsel und brachte den offensiver ausgerichteten Castro für Reinartz. Am Geschehen auf dem Platz änderte sich freilich nichts. Im Großen und Ganzen war es ein zerfahrenes Duell, in dem aufgrund zahlreicher Spielunterbrechungen kein echter Spielfluss aufkam. Ab und zu wurde die Lethargie von den Freiburgern durchbrochen, die über den agilen Ginter (53.) und Sorg (54.) gute Möglichkeiten ungenutzt ließen.
Je mehr sich die Partie ihrem Ende näherte, desto mehr Stückwerk wurde geboten. Von den Leverkusenern, bei denen Topstürmer Kießling in der 64. Minute für Derdiyok ausgewechselt worden war, war praktisch gar nichts mehr zu sehen, auf der Gegenseite waren die Breisgauer zwar aktiver, agierten nach vorne aber nicht sonderlich zwingend.
Das sollte sich letzten Endes rächen, denn Bayer trat wie eine echte Spitzenmannschaft auf und nutzte die erste eigene nennenswerte Möglichkeit des zweiten Durchgang, um wieder in Führung zu gehen: Rolfes schickte Can steil, der Sorg narrte und anschließend per Flachschuss aus 20 Metern halblinker Position zum 2:1 traf (77.). Streich versuchte nun alles, brachte mit Kerk und Hanke frische Offensivkräfte - nur es nützte nichts. Leverkusen stellte auf Verwaltung um, hielt das Spielgeschehen dabei aber meist vom eigenen Kasten fern und brachte so den Sieg in trockene Tücher.
Beide Mannschaften erwartet am Wochenende der Liga-Alltag: Freiburg empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg, Leverkusen ist tags zuvor (18.30 Uhr) im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund zu Gast.