Hesl stoppt Hamburg zunächst
Hamburgs Interimstrainer Rodolfo Cardoso tauschte nach der 0:2-Derby-Pleite gegen Werder Bremen dreimal Personal und schickte Arslan, Calhanoglu und Lasogga für Rincon (Kieferbruch), Jiracek und Lam von Beginn an aufs Feld. Fürths Coach Frank Kramer musste im Vergleich zum 4:2-Erfolg bei Union Berlin auf Sukalo (Bluterguss im Knie) verzichten und brachte dafür Fürstner. Außerdem bekam Trinks den Vorzug vor Füllkrug.
Dem HSV gehörten die Anfangsminuten. Die Hausherren ließen den Ball in den eigenen Reihen laufen und machten das Spiel. Die SpVgg kam zunächst kaum über die Mittellinie. Calhanoglu setzte ein erstes Ausrufezeichen und knallte einen 17-Meter-Freistoß an den Pfosten, Beister schob den Nachschuss aus nur elf Metern direkt in die Arme von Kleeblatt-Keeper Hesl (8.). Diese Situation wirkte als Weckruf für die Franken, die sich nun mehr zutrauten, höher standen und erste Angriffe initiierten. Trinks gab einen ersten Warnschuss ab, scheiterte aber an Adler (12.).
Im weiteren Verlauf erspielten sich die Hanseaten aber ein spürbares Übergewicht und setzten nach vorne immer wieder Nadelstiche. Alleine dem starken Hesl hatte Fürth es zu verdanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Der Kapitän und Torwart parierte die Alleingänge von Arslan (19.) und Lasogga (25.) und war auch bei van der Vaart (15.) zur Stelle. Außerdem zielte Badelj mit einem Schuss (31.) und mit einem Kopfball (39.) nur haarscharf an Latte bzw. Pfosten vorbei.
Korcsmar rettet spektakulär
DFB-Pokal
Auch nach dem Seitenwechsel nahm Hamburg das Heft des Handels in die Hand, erhöhte den Druck von Minute zu Minute und schnürte die Franken ein. Die Kleeblättler liefen zeitweise nur noch hinterher und kamen kaum noch in die Zweikämpfe gegen die agilen Beister, Calhanoglu und Arslan. Die beste Chance für die Hausherren verzeichnete aber Lasogga, der eine Westermann-Flanke von rechts aus vier Metern aufs Tor köpfte. Hesl war schon geschlagen, doch Korcsmar rettete mit einem spektakulären Fallrückzieher auf der Linie (54.).
Der vom HSV zelebrierte Einbahnstraßenfußball nahm weiter seinen Lauf. Hesl entschärfte einen Beister-Knaller (61.) und wurde kurz darauf zum tragischen Helden: Calhanoglu feuerte einen Freistoß direkt aufs Tor. Der Fürther Kapitän ließ nach vorne abklatschen, wo Lasogga nur noch abstauben musste (64.) - 1:0, der Bann war gebrochen!
Füllkrug trifft das halbleere Tor nicht
Ballerte den HSV ins Achtelfinale: Matchwinner Pierre-Michel Lasogga. picture alliance
Kramer musste reagieren und wechselte mit Drexler (72.) und Füllkrug (77.) offensiv ein. Daraufhin gelang es der SpVgg durchaus, die HSV-Defensive ein ums andere Mal durcheinander zu wirbeln. Azemi setzte das Spielgerät nur haarscharf am linken Pfosten vorbei (78.). Die weitaus bessere Chance hatte aber Joker Füllkrug, der plötzlich frei vor Adler auftauchte, den Torwart sogar ausspielte, dann aber am auf der Linie postierten Tah scheiterte (80.).
In der Schlussphase brannte so noch einmal der Baum, denn die Fürther spielten aggressiv nach vorne und zeigten erstmals Kombinationsfußball. Die Hanseaten riegelten aber defensiv ab und ließen keine Schussmöglichkeit mehr zu.
Für den HSV geht es am Samstag (18.30 Uhr) in der Bundesliga mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt weiter. Fürth ist in der 2. Liga erst am Montag (20.15 Uhr) gefordert und hat dann Heimrecht gegen Dynamo Dresden. Das DFB-Pokal-Achtelfinale wird am Sonntag ab 18 Uhr (LIVE!-Ticker bei kicker.de) ausgelost.