Champions League

Disziplinarverfahren gegen Guardiola

Rummenigge kritisiert die UEFA-Entscheidung

Disziplinarverfahren gegen Guardiola

Disziplinarverfahren wegen dieses T-Shirts: Bayerns Trainer Pep Guardiola.

Disziplinarverfahren wegen dieses T-Shirts: Bayerns Trainer Pep Guardiola. Getty Images

Auch Pep Guardiola ist oft vor seiner Bank an den Grenzen seiner Coachingzone und des Erlaubten aktiv. Nun aber geht die UEFA gegen ihn anderweitig vor: Wegen eines "Zwischenfalls nicht-sportlicher Natur", wie es offiziell heißt, konkret wegen sportfremder Manifestation wird gegen den Trainer des FC Bayern nach Artikel 11 (2) (c) ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Guardiola hatte sich am vergangenen Montag nicht - wie sonst bei ihm üblich - in Sport- oder Vereinskleidung oder im Freizeit-Look bei der offiziellen UEFA-Presskonferenz auf das Podium gesetzt; vielmehr trug er ein schwarzes T-Shirt, das vorne in weißen Buchstaben die Botschaft verkündete: "Justicia para Topo" (Gerechtigkeit für Topo). Er habe das Shirt "letzte Woche geschenkt bekommen", sagte Guardiola, "heute trage ich es."

Trainersteckbrief Guardiola
Guardiola

Guardiola Josep

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Der Hintergrund dieser Aktion: Ein argentinischer Journalist war während der WM 2014 in Brasilien mysteriös ums Leben gekommen, seither kämpft die Familie vergebens um Aufklärung. Diesem Anliegen wollte Guardiola eine prominente Stimme verleihen.

Will die UEFA, die sonst erfreulicherweise in ihrem Fußball- und Sozialprogramm Werte wie Respekt predigt und sich entschieden gegen Rassismus wendet, tatsächlich den Einsatz des weltberühmten Trainers für Menschlichkeit und Menschenrechte bestrafen?

Innerhalb von sechs Tagen kann der FC Bayern dagegen klagen. Am Donnerstag meldete sich schließlich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zu Wort und rügte die UEFA: "Ich glaube, man hätte besser die Kirche im Dorf gelassen." Aber: "So sind leider die Statuten", meinte er und fügte noch an: "Ich höre, dass man das bei der UEFA mittlerweile etwas gelassener sieht."

Karlheinz Wild